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Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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hin-und herschwankten?
    Carlos atmete tief ein, beschattete seine Augen und schaute genauer hin.
    Ja, das waren Gestalten!
    Ein Schrei ließ ihn herumfahren und das Phänomen erst einmal vergessen.
    Pedro hatte ihn ausgestoßen.
    Mit zwei Riesenschritten stand Carlos auf dem Gang. Seine Augen wurden groß, als er das gleiche sah wie sein Kollege.
    Don Alvarez hatte seine Zelle verlassen. Und das, obwohl die Tür verschlossen war.
    »Verdammt!« hauchte Carlos. »Das gibt es doch nicht!«
    Sein Kollege nickte.
    »Hast du die Tür geöffnet?« fragte Carlos, obwohl er wußte, daß Pedro so etwas nie machen würde.
    »Nein.«
    »Aber wie dann?«
    »Ich weiß es doch auch nicht!« heulte Pedro auf.
    Carlos nickte entschlossen. »Gut«, sagte er mit rauer Stimme. »Wenn er es nicht anders haben will, werden wir ihm schon Manieren beibringen, darauf kannst du dich verlassen.« Er klatschte in die Hände, bevor er seinen Gummiknüppel zog. »Der Kamerad wird sich wundern, darauf nehme ich jede Wette.«
    Forsch schritt er auf Alvarez zu, während Pedro stehenblieb und vor Angst zitterte.
    Das war ihm alles unheimlich. Sicher hatte dies etwas mit den Worten des Abts zu tun, die er ihnen während der Essensausgabe ins Gesicht geschleudert hatte.
    Auch Carlos verlangsamte seine Schritte, je mehr er sich diesem Mann näherte.
    War das überhaupt noch derselbe wie vorhin? Sein Gesicht hatte sich irgendwie verändert. Es war bleicher geworden. Zudem spannte sich die Haut härter über den Knochen, der lange Bart zitterte, und die Augen schienen dunkel wie Kraterseen zu sein.
    »Komm!« lockte der ehemalige Abt. »Warum gehst du nicht weiter?«
    »Zurück, Carlos!« gellte hinter dem Rücken des Pflegers die Stimme seines Kollegen auf. »Bleib lieber hier. Das geht nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Wie recht er doch hat«, kicherte der Mönch.
    Carlos aber wollte es wissen. Stur schüttelte er den Kopf. »Nein«, erwiderte er fest. »Ich bringe dich wieder in deine Zelle, und davon halten mich auch keine Typen wie du ab.«
    Im selben Augenblick begannen die Irren wieder mit ihrem »Konzert«. Diesmal schlugen sie nicht nur gegen die Wände, sondern schrien und geiferten auch. Ihre Stimmen überschlugen sich im schrillen Falsett. Das Kreischen der in der Hölle Gefolterten konnte nicht schlimmer sein als das in dieser Anstalt.
    Pedro drehte durch. Er verlor buchstäblich die Nerven, machte auf dem Absatz kehrt und rannte weg. Er wollte Hilfe holen. Allein wurden sie mit den Kranken nicht mehr fertig.
    In ihrem Zimmer befand sich ein Telefon. Pedro stürzte in den Raum und wollte den Hörer von der Gabel reißen.
    Pedros Augen wurden groß. Was er dort zu sehen bekam, war ungeheuerlich.
    Das gesamte Rechteck wurde von einem dunkelroten glühenden Schein ausgefüllt, der wie ein Vorhang dort lag. Obwohl der Mann Angst hatte, ging er zum Fenster und schaute hinaus.
    Der Schein mußte das gesamte Gebäude umhüllt haben, denn wo Pedro hinsah, war nur Rot.
    Das Rot der Hölle!
    Inmitten der roten Luft und noch über den Bergen schwebend, bewegten sich vier Gestalten.
    Reiter!
    AEBA kam…
    Sie ritten wie einst die Göttergestalten durch die Luft. Sturmumbraust und vom blutigen Nebel umwallt hielten sie ohne zu zögern auf ihr Ziel zu.
    Die Festung!
    Da schrillten die Alarmglocken. Auch in den anderen Trakten mußte man gemerkt haben, daß etwas nicht stimmte.
    Pedros Angst steigerte sich. Der Pfleger rannte aus dem Zimmer, stand im Gang und sah seinen Kollegen, wie er den Gummiknüppel gehoben hatte, um auf den ehemaligen Abt einzuschlagen.
    »Nicht!« brüllte Pedro. »Flieh, Carlos! Die Reiter kommen! Sie sind gleich da! Schnell!«
    Carlos drehte sich um. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht. Die Kranken tobten und trommelten weiter.
    »Was sagst du?«
    »Wir müssen fliehen. Die Reiter…«
    Ein gellendes Gelächter riß Pedro die nächsten Wort buchstäblich von den Lippen. Don Alvarez hatte es ausgestoßen.
    »Meine Freunde!« brüllte er. »Sie lassen mich nicht im Stich. So, wie ich es gesagt habe!« Wieder lachte er.
    »Ach, halt dein Maul!« brüllte Carlos und schlug zu.
    Alvarez wich aus. Er tat dies mit einer geschmeidigen Bewegung, und der Hieb verfehlte ihn. Dafür schrammte der Gummiknüppel an der Wand entlang. Fast hätte Carlos noch das Gleichgewicht verloren.
    »Komm doch!« Die Stimme des zweiten Pflegers überschlug sich. Und dann kamen die Reiter!
    Sie warfen sämtliche Naturgesetze über den Haufen. Für sie
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