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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur
Autoren: Annie Sanders
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Urlaub ist.»
    «Das ist jetzt aber ein verdammter Witz, oder?»
    «Äh, nein.»
    «Hast du eine Ahnung, was ich für einen Stress wegen diesem Vieh hatte? Nun? Hm?» Flick beugte sich in ihrer vollen Größe über Georgies Schreibtisch. «Da du mir nicht rechtzeitig Bescheid gegeben hast und ich diesen Nager auch noch anfassen musste, wirst du dieses verdammte Ding wieder abholen, es zurück in den Zooladen bringen und die widerliche Katze in diesem ekelhaften Haus füttern, bis Mrs   H. zurück ist. Und bis es so weit ist, machst du mir erst mal eine Tasse Tee.»
    Im Verlauf des Nachmittags geriet Georgie immer wieder ins Kichern, während eine wahre Flut an Anrufen einging – die meisten davon wegen der vorweihnachtlichen Panik. Meistens ging es darum, Geschenke aus Läden abzuholen und sie so lange in der Agentur zu hinterlegen, bis der große Tag gekommen war und sie niemand vorher entdecken konnte. Im letzten Jahr hatte Georgie in ihrem eigenen Haus Platz für ein fast zwei Tonnen schweres Holzschaukelpferd gemacht, um dann den Ausraster ihrer Tochter bändigen zu müssen, als diese das Spielzeug entdeckte und mitgeteilt bekam, dass es nicht für sie bestimmt war.
    «Hast du die burgunderfarbenen Weihnachtskugeln für Mrs   Goldberg bekommen?», fragte Jo.
    «Klaro.» Georgie lächelte triumphierend. «In einem kleinen Laden in Henley-on-Thames. Und dazu noch die richtige Schleife von VV Rouleaux. Die Goldbergs werden fabelhafte Weihnachten feiern.»
     
    Es war bereits halb sieben, und Joanna war schon längst gegangen, als Flick endlich glaubte, die Notfälle des Tages in den Griff bekommen zu haben. Georgie hatte eine Freundin anrufen müssen, die Libby abholte und auf sie aufpasste, während sie ihre Sachen fertig machte. Sie fuhr gerade ihrenRechner herunter, als Flick hörte, wie die Bürotür geöffnet wurde. Sie seufzte. Vielleicht war es ja wieder der Banker mit der Fliege, der diesmal ihre Unterstützung brauchte, um sich die Schuhe zuzubinden.
    Doch die Frau, die in der Tür stand, hatte ungefähr Flicks Alter, vielleicht ein bisschen älter, trug einen blonden Bob und einen teuer wirkenden braunen Wollmantel. Sie war groß und eine auffallende Erscheinung. Ihre goldgefassten Perlenohrringe fingen das Licht im Büro ein, und um den Hals trug sie einen breiten Webschal in Grün-, Pink- und Brauntönen.
    «Kann ich Ihnen behilflich sein? Unser Büro ist eigentlich schon geschlossen.» Flick hoffte, dass ihr Tonfall nicht zu scharf gewesen war, doch es war Freitagabend, sie war todmüde und wollte einfach nur nach Hause gehen.
    «Es tut mir sehr leid, Sie jetzt noch zu stören. Ich weiß, dass es schon spät ist.» Ihr abgehackter Akzent klang südafrikanisch. «Es ist nur – ich habe das Schild an Ihrer Tür gelesen: ‹Wir kümmern uns darum›.» Sie stellte sich gerader hin, als sie das sagte.
    «Stimmt», antwortete Georgie, die sich neben Flicks Schreibtisch gestellt hatte. «Es funktioniert so: Sie zahlen eine Mitgliedsgebühr und können dann auf unsere Dienste zurückgreifen. Wir bieten hauptsächlich Serviceleistungen rund um den Haushalt an.»
    «Es geht tatsächlich um eine Angelegenheit, die meinen Haushalt betrifft», erwiderte die Frau sanft.
    «Gut. Möchten Sie direkt einen Aufnahmebogen ausfüllen, oder wollen Sie sich lieber über das Internet anmelden?» Georgie nahm ein Formular von ihrem Werbeaufsteller.
    «Wenn ich ehrlich bin, ist mein Anliegen etwas delikater, als dies üblicherweise der Fall sein dürfte.»
    Flick bot ihr einen Stuhl an. Was wollte sie? Sollte ihr die Agentur bei einer unangenehmen Situation aus der Patschehelfen? Es wäre nicht das erste Mal, dass sie in Windeseile zur Wohnung einer Kundin fahren mussten, um die Spuren einer ausgiebigen Shoppingtour durch die piekfeine Bond Street zu beseitigen, damit dem treuen Gatten nichts auffiel.
    «Kümmern Sie sich wirklich um
alles

    Flick und Georgie tauschten Blicke. «Wir könnten es probieren. Was genau hatten Sie sich denn vorgestellt?»
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. «Die Sache ist die: Ich brauche Ihre Hilfe, um mich an meinem lügnerischen Mistkerl von Ehemann zu rächen.»

Kapitel 3
    Am Samstagmorgen war Ed schon früh aufgestanden, um ein Hockeyspiel seines älteren Sohns anzuschauen. Georgie verzichtete darauf, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er ihr weder Bescheid gesagt noch – da war sie sich ziemlich sicher – den Termin in ihren Kalender eingetragen hatte. Vielleicht hatte Patsy
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