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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur
Autoren: Annie Sanders
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ihm in letzter Sekunde den Marschbefehl erteilt.
    Während Libby beim Ballettunterricht war, fuhr Georgie zum Supermarkt, um Blumen für das Essen bei Mike und Amy am Abend zu besorgen. Ed sollte einen Wein aus seiner Sammlung beisteuern, sobald sie von Amy erfahren hatte, was es zu essen geben würde. Allerdings hoffte sie, dass er das Abendessen nicht für einen seiner Vorträge nutzen würde. Georgie liebte es zwar, mit welcher Leidenschaft Ed über Dinge sprach, die ihn faszinierten, doch es war fraglich, ob Amys Freunde wirklich wissen wollten, von welcher Seite des Weinbergs die Reben für den jeweiligen Tropfen stammten. Sie war froh, als sie dem zugigen Parkplatz entkommen war und im warmen Laden stand. Es roch angenehm nach einer Mischung aus frischgedruckten Zeitungen und Topfpflanzen. Die Hyazinthenknospen sahen sehr hübsch aus, auch wenn sie zu dieser Jahreszeit das reinste Klischee waren. Doch die weißen könnten gehen. Lilien kamen wegen des penetranten Blütenstaubs nicht in Frage. Schließlich entschied sich Georgie für einen Bund Jasmin mit prallen weißen Knospen, der bis zum Heiligabend das Haus mit seinem Duft erfüllen würde. Danach besorgte sie eine Auswahl köstlich aussehender Waldbeeren, die sie auf den Käsekuchen legen wollte, derfür den Nachmittag auf ihrer Liste stand. Die restlichen Einkäufe für die Woche konnten warten, bis sie Zeit dafür hatte.
     
    Als sie sich abends zum Ausgehen fertig machte, verrieten ihr Eds einsilbige Antworten, dass er müde war. Also versuchte sie, ihn aus der Reserve zu locken. «Hat Charles gut gespielt?» Eine sehr vage Frage, doch sie hatte einfach keine Ahnung von Hockey.
    «Ja, sein Team hat gewonnen, wenn auch nicht ganz verdient. Charlie hat ganz gut gespielt, aber ich glaube nicht, dass er in die erste Auswahl kommt. Wann müssen wir bei Amy sein?»
    «Um acht. Allerdings wird es wohl erst spät Essen geben – du weißt ja, wie das läuft.»
    Ed seufzte theatralisch. «Bis das Essen auf dem Tisch steht, bin ich sicher halb verhungert. Und dann wird es wieder aussehen wie Katzengewöll. Haben wir noch irgendeine Kleinigkeit im Haus? Als Grundlage für den Wein?»
    Georgie lachte. Eds Skepsis gegenüber vegetarischem Essen war legendär. «Es ist noch etwas Quiche im Kühlschrank.»
    Ed verdrehte die Augen. «Quiche? Das ist ja fast genauso schlimm. Ich sehe mal, was der Brotkorb hergibt. Wird das heute ein langer Abend?»
    «Nein, wir können sowieso nicht lange bleiben, weil der Babysitter früh nach Hause muss. Kannst du sie nachher heimfahren, oder soll ich?»
    Ed warf Georgie einen flehentlichen Blick zu. «Wenn du diesmal fährst, bin ich nächstes Mal dran.»
    «Einverstanden. Aber nicht wieder so viel Vino, okay?» Sie klopfte ihm zärtlich auf den Rücken. «Wir wollen doch nicht schon wieder eine große Diskussion über Immobilienmagnaten, Kapitalismus und Co. – okay?»
    Ed machte ein verlegenes Gesicht. «Aber wenn ich diesen Mist höre, dann muss ich einfach etwas sagen.»
    Georgie reichte ihm eine Halskette und drehte sich um, damit er sie ihr anlegen konnte. «Ich werde mich auch revanchieren, wenn du Wort hältst», schnurrte sie.
    Er gab ihr einen Kuss auf den Nacken. «Dann kann Mike so viel Quatsch erzählen, wie er möchte», murmelte Ed. «Ich werde nicht ein Wort sagen!»
    Nachdem sie Libby ins Bett gebracht und einen zehnminütigen Smalltalk mit der Babysitterin über ihre näher rückenden Abschlussprüfungen an der High School gehalten hatten, waren sie spät dran. Georgie war erleichtert, dass sich das Abendessen zumindest schon teilweise in Zubereitung befand, als sie ankamen.
    «Mmm, das duftet aber lecker. Gibt es marokkanisch?»
    Amy erwiderte ihre herzliche Umarmung. «Ja   – Mike hat mir eine Tajine gekauft, und wir kochen nichts anderes mehr. Aber wahrscheinlich ist das auch nur so eine Phase wie mit dem Wok, dem Brotbackautomat und all dem anderen Krempel, der in unserem Abstellraum herumsteht.»
    Georgie hörte Ed hinter sich im Flur lachen, während er abwartete, bis sich die Gäste vor ihm verteilt hatten. Langsam entspannte sie sich. Der Abend hatte gut angefangen. Sie schlängelte sich hinter Amy in die gemütliche Küche, die in Kerzenlicht getaucht war, und stellte sich dem anderen Pärchen vor, während Mike sich abmühte, Couscous durch ein Sieb zu stoßen. Lydia, in einem mehrlagigen Wollkleid, stand in einer Ecke, während ihr Lebensgefährte Alan ihrem winzigen Neugeborenen etwas vorsummte, das
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