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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen
Autoren: Markus Heitz
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nachfolgenden Platten knallten rechts und links neben ihm herab und verfehlten ihn um Haaresbreite. Keuchend rollte sich Pashtak herum und stemmte sich in die Höhe. Seine gelben Augen mit den roten Pupillen gewöhnten sich rasch an das trübe Zwielicht. Staub wirbelte umher und flirrte im Schein des einfallenden Tageslichts.
    Soll das vielleicht so etwas wie eine alte Kanalisation sein?
    Der halbrunde Gang war jeweils nach mehreren Schritten eingestürzt, Schuttmassen machten ein Weiterkommen unmöglich.
    Der Geruch nach Moder stammte von dem kleinen, beinahe ausgetrockneten Rinnsaal stinkender Flüssigkeit, das Pashtaks überreizte Sinne als Exkremente identifizierten. Shui wird mich umbringen, wenn sie meine Robe sieht und riecht . Angeekelt lehnte sich Pashtak gegen die Backsteinwand.
    Das Geräusch nachgebender Steine kannte er mittlerweile recht gut, und es verwunderte ihn an diesem Unglückstag nicht weiter, es schon wieder zu hören. Polternd fiel er zusammen mit dem Teil der Trennwand rücklings in einen weiteren Raum.
    Tzulan scheint mich aus irgendeinem Grund nicht mehr zu mögen , dachte er, während er die quadratischen Steine betont langsam von sich schob und den Staub grob von seinem untersetzten Körper wischte.
    Ächzend stand er auf und blickte sich um.
    Dieses Mal leitete ihn die Vorsehung scheinbar richtig. Sein Durchbruch hatte ihn in ein Gewölbe geführt, das riesig zu sein schien und wahrscheinlich einen Vorratsraum des ersten Palastes darstellte.
    Witternd machte er sich daran, den Raum zu durchsuchen, aus dem eine Treppe nach oben geführt hatte, die jedoch eingestürzt war. Die einst eingelagerten Kostbarkeiten und Proviantrationen bestanden nur aus Staub, und nichts, was Pashtak in irgendeiner Weise hätte hilfreich sein können, ließ sich entdecken.
    Etwas enttäuscht, weil er sich schon mit dem besonderen Schwert in Händen gesehen hatte, verließ er den Raum, zwängte sich durch das Loch in der Backsteinwand und hob den Kopf.
    Das sind mindestens fünf Schritt , schätzte er die Entfernung zur Oberfläche. Er würde einiges an Steinen benötigen, um sich eine so hohe Rampe zu bauen, dass er den letzten Rest mit einem beherzten Sprung überwinden könnte..
    Der Inquisitor bückte sich, um mit seiner Arbeit zu beginnen, als das Sonnenlicht kurz durch einen huschenden Schatten verdunkelt wurde.
    Rasch fuhr er herum und spähte zur Öffnung, wobei ihm die Helligkeit schwer zu schaffen machte. »He, hier unten ist jemand! Könntest du mich herausholen?«
    »Einen Augenblick«, beruhigte ihn eine Männerstimme von oben. »Wir sind schon dabei, für Abhilfe zu sorgen.« Vielstimmiges Lachen ertönte.
    Aus einem Instinkt heraus sprang Pashtak durch das Loch in der Backsteinwand.
    Rumpelnd brach die Decke des kurzen Stückes vom Abwasserkanal ein, die letzte Säule folgte hinterher.
    Die Gesteinsmassen und Segmente des Pfeilers verschlossen den Durchgang, eine graue Wolke aus Staub und Dreck stob auf und bedeckte Pashtak, der die Klauen schützend über den flachen, knochigen Schädel gelegt hatte und nun wartete, bis das Rumoren endete.
    Schon wieder Tzulani. Hustend stemmte er sich in die Höhe. Jetzt nehme ich die Sache wirklich mehr als persönlich, ihr Nackthäute . Andererseits zeigte ihm der Anschlag, wie nah er an der Wahrheit war. Und dass Ammtára auf keinen Fall in die Fänge dieser Verrückten fallen durfte. Aber zuerst musste er einen Ausgang finden, und zwar einen Ausgang, vor dem keine Tzulani lauerten. Er durfte wohl kaum damit rechnen, dass sie sich damit begnügten, Schutt auf ihn zu werfen und dann anzunehmen, er sei tot. Er würde sehr, sehr vorsichtig sein. Wo steckt nur Lakastre, wenn man sie wirklich braucht?
    In einem Anfall von Galgenhumor lehnte er sich probehalber an einer anderen Stelle des Gewölbes gegen die Wand. Doch die Mauer hielt. Das wäre auch zu schön gewesen .
    Bei seinem ersten Schritt vorwärts brach der Boden unter ihm ein.
    Und zum dritten Mal an diesem Tag musste Pashtak es zulassen, dass das Schicksal seinen Weg in die Richtung lenkte, die es für richtig hielt.
    Benommen richtete er sich auf und tastete sich sorgfältig ab. Außer einer kleinen Wunde über dem rechten Auge und dem schmerzenden rechten Handgelenk schien er den Sturz einigermaßen heil überstanden zu haben.
    Knurrend stand er auf. Ich werde nie mehr allein irgendwo hingehen und mich nie mehr irgendwo anlehnen , schwor er sich.
    Schwach erkannte er das eingebrochene Stück Decke
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