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Die Quelle

Titel: Die Quelle
Autoren: James A Michener
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Wohltäterin finanzielle Engpässe durchzustehen hatte, lernten ihre Zöglinge vorübergehend auch das Leben im Armenhaus kennen. Schon früh entwickelte Michener eine Leidenschaft für das Reisen, und bereits 1925, als er die High School abschloß, kannte er fast alle Staaten der USA. Der hervorragende Schüler erhielt ein Stipendium für das Swarthmore College, wo er 1929 mit Auszeichnung promovierte. In den folgenden Jahren war er Lehrer, Schulbuchlektor, und er ging immer wieder auf Reisen. Während des Zweiten Weltkriegs diente Michener als Freiwilliger bei der US-Marine, die er als Korvettenkapitän verließ. Mit vierzig Jahren entschloß er sich, Berufsschriftsteller zu werden. Für sein Erstlingswerk »Tales of the South Pacific« erhielt er 1948 den Pulitzer-Preis. Durch Richard Rodgers und Oscar Hammerstein wurde es zu einem der erfolgreichsten Musicals am Broadway. Micheners Romane, Erzählungen und Reiseberichte wurden inzwischen in 52 Sprachen übersetzt. Einige davon wurden auch erfolgreich verfilmt.
    Dieses Buch ist ein Roman. Die Gestalten und den Schauplatz habe ich erfunden. Eine geschichtliche Persönlichkeit ist jedoch der große Rabbi Akiba, der als Glaubenszeuge im Jahre 137 n. Chr. gestorben ist. Alle hier aufgeführten Worte Akibas sind überliefert. Und selbstverständlich haben auch König David und das Mädchen Abisag, König Herodes und die Angehörigen seiner Familie, der Legat Petronius, der Kaiser Vespasianus, der Feldherr der Juden und Geschichtsschreiber Flavius Josephus und der berühmte Gelehrte Maimonides gelebt; die Maimonides-Zitate sind echt.
    Akko, Zefat und Tiberias sind historische, heute noch blühende Städte in Galilaea,    die
    Schilderungen von dort entsprechen    der
    Wirklichkeit. Makor und die Ausgrabungsstätte, die Geschichte der Stadt und die der am Tell Makor arbeitenden Archäologen sind    frei
    erfunden.
    180 Meter
    Westen (nach Akko)    Osten    (nach    Damaskus)
    Der Tell Makor in West-Galiaea, Planquadratzahlen 1707 2584. wie ihn die Archäologen am Sonnabend, dem 3. Mai 1964, morgens vom Olivenhain im Süden des Tell her sahen. Aus dem Äußeren des Tell ließ sich nichts auf sein Werden, seinen inneren Aufbau und seine Geschichte schließen. Allenfalls legte die auffallend gleichmäßig glatte Oberfläche seiner Hänge die Vermutung nahe, daß diese irgendwann um das Jahr 1700 v. Chr. mit schweren Steinblöcken befestigt wurden, vielleicht durch Hyksos-Völker, die, von Norden gekommen, dann in Ägypten einfielen. Die kleine Erhöhung gegen das östliche Ende des Tell kann darauf hinweisen, daß hier einmal ein größeres Gebäude gestanden hat.
    Der Tell

    Am Dienstag passierte der Frachter die Straße von Gibraltar. Fünf Tage lang pflügte er ostwärts durch das Mittelmeer, vorbei an Inseln und Halbinseln voller Historie. Am Samstagabend riet der Steward dem Passagier Dr. Cullinane: »Falls Sie dabeisein wollen, wenn das Heilige Land in Sicht kommt, müssen Sie schon vor Morgengrauen aufstehen.« Der Steward war Italiener; er hatte etwas gegen die Bezeichnung Israel. Für ihn, den guten Katholiken, war und blieb es das Heilige Land.
    Kurz vor Tagesanbruch hörte Cullinane ein Klopfen an seiner Tür und ging an Deck. Die Sterne leuchteten noch, während der Mond langsam dorthin verschwand, woher das Schiff gekommen war. Jetzt begann die Sonne über dem Land seiner Hoffnungen aufzugehen; die Sternenkrone, die über Israel hing, schimmerte noch ein wenig, dann verblaßte sie mehr und mehr. Allmählich wurde die Küste sichtbar; zartviolette Hügel zeichneten sich in der grauen Morgendämmerung ab. Da erkannte er etwas ihm Vertrautes: Zur Linken weiß die Moschee von Akko, in der Mitte golden die Kuppel des Bahai-Tempels, und zur Rechten, auf einem Hügel, braun die Mauern und Zinnen des Karmeliterklosters.
    »Das sieht den Juden ähnlich«, sagte er. »Alle verweigern ihnen die Glaubensfreiheit, und sie selbst gewähren sie jedem.« Eine gute Devise für den neuen Staat, überlegte er, und als der Frachter sich dem Land näherte, sagte er vor sich hin: »Noch mehr würde ich mich als Israel-Reisender fühlen, wenn wenigstens eine einzige schöne Synagoge zu sehen wäre.« Aber der jüdische Glaube ist eben doch mehr eine Sache der Innerlichkeit, ist eher eine Lehre des Lebens nach Gesetz und Ordnung, als daß es darauf ankäme, Bauten zu errichten, und so waren keine jüdischen Gotteshäuser zu erkennen.
    Und selbst am Pier hatte Dr.
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