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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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welche m To n di e Klaviersait e entspricht« , sagte de r Gerichtsmediziner . »B?«
    »Wohe r weiß t d u das?«
    »Ic h hab’ s mi r gedacht . Danke« , sagt e Kari m un d schaltet e ab . Er war f eine n Blic k au f Niémans , de r ih n durc h seine regengesprenkelte n Brillengläse r anstarrte.
    »Hie r finde n wi r nichts« , stie ß de r Kommissa r hervor . »Fahre n wir zu r Sporthalle . Dor t ha t si e ihre n Schlupfwinkel. « Di e Tü r de r Halle, eine s abgelegene n Gebäude s a m Ran d de s Campus , leistet e keinen Widerstand . Di e beide n Männe r trate n ei n un d tastete n sic h in entgegengesetzte n Richtunge n voran . Kari m hiel t wiede r sein e Glock übe r de m Strah l de r Taschenlampe , un d auc h Niéman s hatt e die Lamp e eingeschaltet , di e au f de m Lau f seine s Gewehr s montier t war. Di e Hall e wa r leer.
    Si e stiege n übe r Bodenmatten , passierte n Barre n un d Reck, leuchtete n i n di e Ecke n un d zu r hohe n Deck e hinauf , vo n de r Ringe un d Seil e herabhingen . Stille , lasten d wi e ei n dumpfe r Panzer . Ein saure r Geruc h nac h Schwei ß un d alte m Gummi . Di e Dunkelheit bevölker t vo n symmetrische n Formen , Geräte n au s Hol z un d Metall. Niéman s stie ß gege n ei n Trampoli n un d stolperte , Kari m fuh r au f der Stell e herum . Höchst e Anspannung.
    Ei n kurze r Blickwechsel . Beid e spürte n di e Erregun g de s anderen, knisternd , funkensprühen d wi e Feuersteine . »E s is t hier« , flüsterte Niémans . »Ic h bi n sicher , e s is t hier. « Kari m war f noc h eine n Blick i n di e Runde , dan n wandt e e r sic h de n Heizungsrohre n zu , die entlan g de r Wan d verliefen . E r folgt e de n Rohren , horcht e au f das leis e Zische n de s heiße n Wassers , stie g übe r Hantel n und Medizinbäll e hinwe g un d gelangt e z u eine r Ansammlung ölverschmierte r Stangen , schrä g gege n Matte n gestützt , di e senkrecht a n de r Wan d aufgestell t waren . E r bemüht e sic h ga r nich t erst , leise z u sein , sonder n war f Stange n un d Matte n einfac h um : Hinte r dieser notdürftige n Barrier e verbar g sic h ein e eisern e Tür , di e zum Heizungsrau m führte . Mi t eine m einzige n Schu ß sprengt e e r das Schloß . Ei n Hage l vo n Metallsplitter n sto b i n all e Richtungen , und Kari m ri ß di e Tü r s o hefti g auf , da ß si e au s de n Angel n fiel . Drinnen war es finster.
    E r leuchtet e mi t de r Taschenlamp e hinei n un d prallt e sofort zurück . Inzwische n wa r Niéman s be i ihm , un d di e beide n Männer trate n nu n gleichzeiti g ein.
    Ei n faulige r un d zugleic h metallische r Geruc h spran g ihne n ins Gesicht . Blut.
    Blu t a n de n Wänden , a n de n eiserne n Rohren , i n riesige n Lachen au f de m Boden : Magnesiumpulve r wa r darübe r gestreu t worden , um di e Flüssigkei t aufzusaugen , un d hatt e sic h z u schwärzlichen, körnige n Klumpe n geballt . Blu t au f de n gewölbte n Wände n des Heizkessels.
    Di e beide n Männe r empfande n keine n Ekel ; e s war , al s hätt e sich ih r Verstan d vo m Körpe r getrenn t un d schwebt e zwischen ungläubige m Entsetze n un d Wahnsinn . Si e trate n näher , leuchteten jed e Einzelhei t aus . Ein e Klaviersait e wa r u m ei n Roh r geschlungen. Ei n Benzinkaniste r stan d daneben , brau n verkruste t un d mi t einem blutige n Lappe n verstopft , un d i n de r erstarrte n Blutlach e steckten schartig e Klingen.
    J e meh r si e vo n de r Kamme r z u Gesich t bekamen , dest o stärker flackert e da s Lich t un d verrie t da s Entsetzen , da s di e Männer ergriffe n hatte . Niéman s entdeckt e etwa s Farbige s unte r eine r Bank un d bückt e sich : E s ware n mehrer e Kühlboxen . E r zo g ein e z u sich, öffnet e si e un d hiel t si e ohn e ei n Wor t Kari m hin , de r mi t seiner Lamp e de n Inhal t beleuchtete . Augen.
    Gallertig , weißlich , überzoge n vo n Reif , i n Ei s gebettet . Niémans öffnet e bereit s ein e zweit e Kühlbox , un d dari n lage n verkrampfte, bläulich e Händ e mi t blutverkrustete n Nägel n un d tiefen Einkerbunge n a n de n Handgelenken . Niéman s schüttelt e sich . Karim ächzt e un d wandt e sic h ab.
    Da s wa r kei n Heizungsraum : Si e ware n i n da s Gehir n der Mörderi n eingedrungen , i n ihr e Höhl e – diese s Verlie s hatt e si e sich ausgesucht , u m di e Kindermörde r hinzurichten . »Si e is t abgehauen«, sagt e Karim , ei n weni g schrill . »For t vo n Guernon.«
    »Nein« , antwortet e Niémans . »Si e is
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