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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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ic h sterbe n soll , wil l ich’ s wenigstens wissen.«
    Di e jung e Fra u starrt e ih n stum m an . Di e Träne n liefe n ih r übers Gesicht , un d ihr e Händ e umklammerte n Karim s Waffe . Si e trug eine n schwarze n Regenumhang , ein e Taucherhos e un d eine n dunklen Fahrradhelm , de r wi e ein e lackiert e Han d übe r ihre r üppigen Haarmähn e lag.
    Au f einma l began n si e z u sprechen , lau t un d hastig : »I n Sarzac , als Mama n merkte , da ß di e Teufe l un s wiede r aufgespür t hatten , wa r ihr klar , da ß wi r si e ni e lo s sei n würde n … Da ß si e un s imme r au f den Ferse n wäre n un d si e mic h schließlic h umbringe n würde n … Un d sie hatt e ein e genial e Ide e … Si e sagt e si c h , de r einzig e Ort , w o die Mörde r mic h ni e suche n würden , se i i m Schatte n meiner Zwillingsschwester , Fann y Ferreir a … Mitte n i n ihre m Lebe n … Mein e Schweste r un d ich , wi r sollte n un s ein e Existen z teilen , ohne Wisse n irgendeine s andere n Menschen.«
    »Dan n ware n j a di e andere n Elter n … Steckte n si e mi t euc h unter eine r Decke?«
    Judit h fin g a n z u lachen , unte r Tränen.
    »Abe r nein , d u Idio t … Fann y un d ic h hatte n j a Zeit , uns kennenzulernen , i n de r Grundschul e Lamartin e … Al s di e Mörder wiede r hinte r un s he r waren , ginge n wi r daran , de n Pla n unserer Mutte r i n di e Ta t umzusetze n … Mein e Schweste r wa r gleich einverstande n … Wi r würde n z u zwei t da s Lebe n eine r einzigen Perso n führen , i n absolute r Geheimhaltung . Abe r zuers t mußte n wir di e Mörde r fü r imme r loswerden : Ma n mußt e ihne n klarmachen , daß ic h to t sei . Mama n ha t alle s s o arrangiert , da ß si e glaubten , wir flüchtete n vo n Sarzac . Si e hingege n führt e si e nu r i n di e Falle , di e sie sic h ausgedach t hatte : de r Autounfal l … « Tatsächlic h ein e geniale Idee , dacht e Karim , e r wa r j a selbs t i n di e Fall e gegangen , vierzehn Jahr e später , währen d e r sic h volle r Anmaßun g etwa s au f seine Scharfsinnigkei t zugut e gehalte n hatte . Wen n e r innerhal b weniger Stunde n di e Spu r vo n Fabienn e un d Judit h Héraul t hatt e ausfindig mache n können , dan n nu r deshalb , wei l e r eine m ausgeschilderten We g gefolg t war . Eine m Weg , de r scho n 198 2 eigen s markiert worde n war , u m Cailloi s un d Serty s i n di e Irr e z u führen.
    Al s hätt e si e sein e Gedanke n gelesen , fuh r Judit h fort : »Mama n hat euc h all e getäuscht , alle ! Si e wa r ni e ein e religiös e Fanatikeri n … Ni e glaubt e si e a n Teufe l un d Exorzismu s … Si e beauftragt e nur deshal b ein e Nonne , di e Foto s einzusammeln , dami t ma n si e leichter aufspüre n konnte , kapiers t du ? Si e ta t so , al s wollt e si e unsere Spure n verwischen , währen d si e i n Wahrhei t ein e tiefe , gu t sichtbare Furch e grub , dami t di e Mörde r unsere r Vorstellun g bi s zu m Schluß zusahe n … Deshal b zo g si e auc h Crozie r in s Vertrauen , de r so diskre t wa r wi e ei n Elefan t i m Porzellanlade n … « Wiede r dachte Kari m a n al l di e Indizien , al l di e Hinweise , anhan d dere n e r de n Weg de r beide n Fraue n s o leich t hatt e rekonstruiere n können , a n den reuezerfressene n Arzt , de n bezahlte n Fotografen , de n trinkenden Pfarrer , di e Klosterfrau , de n Feuerschlucker , den Autobahnwächte r … All e dies e Gestalte n ware n di e Wegmarken , die Fabienn e Héraul t gesetz t hatte , di e Meilensteine , di e Cailloi s und Serty s bi s z u de m fingierte n Unfal l lenkten . Un d di e auc h Kari m in wenige n Stunde n z u de r Autobahnstatio n geführ t hatten , dem Endpunk t vo n Judith s Schicksal . Wa s fü r ein e perfekt e Manipulation ih r d a gelunge n war ! Kari m setzt e z u eine m Protes t an : »Cailloi s und Serty s sin d euc h j a ga r nich t gefolgt . Währen d meine r Ermittlungen ha t keine r j e ihre n Name n erwähnt.«
    »Wei l si e diskrete r ware n al s du ! Abe r si e verfolgte n un s sehr wohl . Un d wi r stande n ziemlic h unte r Druck , da s kanns t d u mir glaube n … Den n al s wi r de n Unfal l inszenierten , hatte n si e uns scho n aufgespür t un d wollte n un s umbringen.«
    »De r Unfal l … Wi e hab t ih r de n bewerkstelligt?«
    »Mama n braucht e übe r eine n Mona t fü r di e Vorbereitung . Am schwierigste n wa r de r Trick , de n Karre n a n di e Maue r z u setze n und selbe r unbeschade t davonzukomme n …«
    »Abe
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