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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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…«
    »Seh r gut . Ic h schlag e vor , da ß si e auc h sämtlich e Personen befragen , di e a n de n Zufahrtsstraße n zu m Flu ß wohnen , da ß sie außerde m di e Tankstellen , Bahnhöfe , di e Häuse r i n de r Näh e von Bushaltestelle n aufsuche n … Cailloi s ha t au f seine n Wanderungen manchma l i n Berghütte n übernachtet : Si e müsse n durchsucht werden . Vielleich t wurd e da s Opfe r i n eine r Hütt e überfallen.« Niéman s wandt e sic h a n Barnes : »Capitaine , ic h möchte , da ß Si e per Rundfun k di e gesamt e Bevölkerun g u m sachdienlich e Hinweise bitten . Noc h vo r Mitta g wil l ic h ein e List e de r Landstreicher, Obdachlose n un d alle r anderen , di e sic h i n de r Gegen d herumtreiben. Dan n überprüfe n Si e bitt e i m Umkrei s vo n dreihunder t Kilometern alle , di e i n de r letzte n Zei t au s de m Gefängni s entlasse n wurden . Die Wagendiebstähl e un d überhaup t all e Diebstähl e un d Einbrüche. Befrage n Si e sämtlich e Hotel s un d Restaurants . Verschicke n Sie Frageboge n pe r Fax . Ic h wil l jede s Detai l erfahren , auc h wen n es noc h s o unbedeuten d scheint , jede s verdächtig e Vorkommnis , jeden Hinweis . Außerde m wil l ic h ein e List e sämtliche r Vorfälle , di e sich i n de n letzte n zwanzi g un d meh r Jahre n hie r i n Guerno n ereignet habe n un d i n irgendeine r Weis e mi t unsere m Fal l zusammenhängen könnten. « Barne s notiert e sic h sämtlich e Forderunge n i n seinem Notizbuch.
    Dan n wandt e sic h Niéman s a n Joisneau : »Set z dic h mi t dem Nachrichtendiens t i n Verbindung . La ß di r vo n ihne n sämtliche Sekten , Teufelsanbete r un d Hexe r nennen , di e i n de r Gegen d bekannt sind.«
    Joisnea u nickte . Terpente s nickt e ebenfalls , zu m Zeiche n seiner überlegene n Billigung , al s hab e Niéman s nu r ausgesprochen , wa s er sic h di e ganz e Zei t gedach t hatte.
    »So , dami t sin d Si e beschäftigt , bi s da s Obduktionsergebnis vorliegt« , schlo ß Niémans . »Ic h brauch e Si e woh l nich t eigens darau f aufmerksa m z u machen , da ß wi r absolute s Stillschweigen wahre n müssen . Kei n Wor t zu r lokale n Presse . Kei n Wor t z u irgend jemandem.«
    Au f de m Vorplat z de s Universitätskreiskrankenhause s trennte n sie sic h un d ginge n rasc h auseinander . E s nieselte . I m Schut z de s hohen Gebäudes , da s mindesten s zwe i Jahrhundert e al t z u sei n schien , ging jede r z u seine m Wagen , mi t gesenkte m Kop f un d hochgezogenen Schultern , ohn e ei n Wor t ode r eine n Blick . Di e Jag d begann.

4

    Pierr e Niéman s un d Eri c Joisnea u fuhre n zunächs t zum Universitätskomple x außerhal b de r Stadt . Joisnea u mög e i n der Bibliothe k i m Hauptgebäud e au f ih n warten , ba t de r Kommissar ; er selbs t woll e zuvo r noc h de m Rekto r eine n Besuc h abstatten . Dessen Räum e lage n i n de r oberste n Etag e de s Verwaltungsgebäudes, hunder t Mete r entfernt.
    Niéman s betra t ei n gewaltige s Bauwer k au s de n siebzige r Jahren, da s offensichtlic h bereit s renovier t worde n war . Seh r hoh e Wände, jed e i n eine r andere n Pastellfarb e gestrichen . I m oberste n Stockwerk fan d e r ein e Ar t Vorzimmer , i n de m ein e Sekretäri n a n ihrem Schreibtisc h saß . Niéman s stellt e sic h vo r un d ba t u m eine Unterredun g mi t Monsieu r Vincen t Luyse . Währen d e r wartete , hatte e r Gelegenheit , di e Foto s a n de n Wände n z u betrachten : stolze Studenten , di e au f Skipiste n ode r nebe n tosende n Wildbächen stande n un d de r Kamer a ihr e Pokal e un d Medaille n präsentierten.
    Ei n paa r Minute n späte r stan d Pierr e Niéman s vo r de m Rektor, eine m Man n mi t Kraushaare n un d abgeflachte r Nase , doch kalkweiße r Haut : Vincen t Luys e wa r ein e sonderbar e Mischun g aus negroide n Gesichtszüge n un d anämische r Blässe . Drauße n vo r dem Fenste r brache n ei n paa r Sonnenstrahle n durc h di e Gewitterwolken un d streute n Lichtsprenke l übe r di e Landschaft . De r Rekto r forderte Niéman s auf , sic h z u setzen , un d began n sic h nervö s die Handgelenk e z u massieren . »Nun? « fragt e e r kurzangebunden . »Nun, was?«
    »Habe n Si e ein e Spur?«
    Niéman s streckt e di e Bein e aus . »Ic h bi n ebe n ers t angekommen, Her r Rektor . Lasse n Si e mi r Zeit , mic h z u orientieren . Beantworten Si e liebe r mein e Fragen.«
    Luys e versteift e sich . Sei n gesamte s Bür o wa r mi t ockerfarbenem Hol z eingerichtet , un d
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