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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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dazwische n hinge n zwe i Mobile s au s Metall, di e wi e Blütenknospe n au f eine m stählerne n Planete n wirkten.
    »Sin d a n de r Universitä t scho n einma l verdächtig e Ereignisse vorgekommen? « fragt e Niéman s i n gelassene m Ton . »Verdächtig? Keineswegs.«
    »Kein e Drogengeschichten ? Diebstähle ? Schlägereien?«
    »Nein.«
    »E s gib t auc h kein e Bande n ode r Clans ? Jung e Leute , di e sic h in irgen d etwa s verrann t haben?«
    »Ic h versteh e nicht , worau f Si e hinauswollen.«
    »Ic h denk e beispielsweis e a n irgendwelch e Ritual e oder Zeremonie n – irgendwelch e Rollenspiele , Si e wisse n scho n …«
    »Nein . S o etwa s gib t e s be i un s nicht . Unser e Studente n sind vernünftig e Mensche n mi t klare m Verstand.«
    Niéman s schwieg . De r Rekto r mustert e ihn , seinen Bürstenhaarschnitt , di e hohe , breitschultrig e Gestalt , de n Grif f des M R 73 , de r au s de m Mante l ragte . E r fuh r sic h mi t de r Han d übers Gesich t un d sagt e i n zweifelnde m Ton , al s könn e e r e s selbs t nicht rech t glauben : »Ma n ha t mi r gesagt , Si e seie n ei n hervorragender Polizist. « Niéman s starrt e de n Rekto r stum m an.
    Luys e wandt e de n Blic k a b un d fin g wiede r an : »Ic h wünsch e nur eines , Her r Kommissar : da ß Si e de n Mörde r s o schnel l wi e möglich finden . Bal d is t Semesterbegin n un d …«
    »I m Momen t sin d kein e Studente n au f de m Campus?«
    »Nu r ei n paa r Intern e – Studente n un d Dozenten , di e hie r wohnen.
    I m Dachgescho ß de s Hauptgebäudes . Auc h ei n paa r Professore n sind da , di e ihr e Vorlesunge n vorbereiten.«
    »Kan n ic h ihr e Name n haben?«
    »Abe r …«E r zögerte . »Ja , selbstverständlic h …«
    »Un d Rém y Caillois , wi e wa r er?«
    »Ei n seh r verschwiegene r un d zurückhaltende r Bibliothekar . Ein Einzelgänger.«
    »Wa r e r be i de n Studente n beliebt?«
    »Abe r j a … natürlich . «
    »W o ha t e r gewohnt ? I n Guernon?«
    »Hier , au f de m Campus . I m oberste n Stoc k de s Hauptgebäudes, mi t seine r Frau . I m Stockwer k de r Internen.«
    »Rém y wa r fünfundzwanzig . Heutzutag e is t da s ziemlic h jung , um z u heiraten , nicht?«
    »Rém y un d Sophi e Cailloi s sin d ehemalig e Studente n unserer Universität . Si e habe n sich , glaub e ich , i m Kollegiu m de s Campus kennengelernt , da s de n Professorenkinder n vorbehalte n ist . Sie sin d … ware n Freund e sei t ihre r Kindheit.«
    Niéman s stan d abrup t auf.
    »Seh r gut , Her r Rektor . Habe n Si e viele n Dank.«
    De r Kommissa r entfernt e sic h eilig , u m de m Geruc h de r Angs t zu entgehen , de r hie r herrschte.

    Bücher.
    I m Neonlich t de r riesige n Universitätsbibliothe k stande n Hunderte vo n Bücherregalen . Di e Fächerböde n au s durchbrochene m Metall truge n i n vollendete r Ordnun g regelrecht e Festungsmauer n aus Papier . Buchrücke n i n gedämpfte n Farben , golden e ode r silberne Prägungen , jede r Ban d mi t seine r Signatu r un d de m Kürze l der Universitä t Guerno n versehen . I n de r Mitt e de s menschenleeren Saal s ware n Reihe n kunststoffüberzogene r Tisch e mi t gläsernen Trennwände n aufgestellt , di e klein e Boxe n bildeten . Al s Niémans de n Lesesaa l betrat , mußt e e r a n de n Besucherrau m eines Gefängnisse s denken.
    E s herrscht e ein e merkwürdi g widersprüchlich e Atmosphär e – lichterfüll t un d ungastlich , geräumi g un d beeng t zugleich . »Die herausragendste n Professore n lehre n a n diese r Universität« , erklärte Eri c Joisneau . »Di e besser e Gesellschaf t de s französischen Südostens . Jura , Wirtschaft , Literatur , Psychologie , Soziologie, Physi k … Un d vo r alle m Medizi n – sämtlich e Crack s des Département s Isèr e unterrichte n hie r un d sin d gleichzeiti g Berater a m Klinikum , de m CHRU . Da s Krankenhau s is t übrigen s i n den ehemalige n Universitätsgebäude n untergebrach t – natürlic h nach Umbaute n un d komplette r Renovierung . Da s halb e Département komm t zu r Behandlun g hierher , un d sämtlich e Bewohne r der umliegende n Bergdörfe r sin d au f de r Säuglingsstatio n zu r Welt gekommen.«
    Niéman s hör t ih m zu , di e verschränkte n Arm e au f eine n Lesetisch gestützt.
    »D u redes t wi e einer , de r sic h auskennt. « Joisnea u zo g aufs Geratewoh l ei n Buc h au s eine m Regal . »Sicher . Ic h ha b hie r studiert. Jura . Ic h wollt e ma l Anwal t werden.«
    »Abe r
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