Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
Vom Netzwerk:
geklettert , a m Fu ß de r Felswand , di e de n Campu s abschließt . Dabei entdeckt e si e di e Leich e i n de r Felsnische.«
    »Ha t si e Ihne n da s erzählt?«
    Barne s war f eine n unsichere n Blic k i n di e Runde . »Tja , also , ja, ic h …«
    De r Kommissa r deckt e de n Tote n ab . E r umrundet e die zusammengekrümmt e weißlich e Leiche , dere n Kop f mi t den kurzgeschorene n Haare n wi e ei n steinerne r Pfei l au s de m Rumpf ragte.
    Niéman s grif f nac h de m Totenschein , de n Barne s ih m hinhielt . Er überflo g de n maschinengeschriebene n Bericht , de r vo m Klinikchef persönlic h verfaß t worde n war . Übe r de n Todeszeitpunk t hatt e der Arz t sic h nich t geäußert , sonder n sic h dami t begnügt , di e sichtbaren Wunde n z u beschreibe n un d al s Todesursach e Erdrosselung anzugeben . U m Nähere s z u erfahren , mußt e ma n da s Ergebni s der Autopsi e abwarten . »Wan n komm t de r Gerichtsmediziner?«
    »Wi r erwarte n ih n jede n Moment.«
    De r Kommissa r tra t au f de n Tote n zu . E r beugt e sic h niede r und betrachtet e sei n Gesicht : rech t gutaussehend , jung , mi t geschlossenen Augen ; auffälli g wa r vo r allem , da ß e s kein e Spu r vo n Schläge n oder Mißhandlunge n aufwies . »Da s Gesich t ha t nieman d angerührt?«
    »Niemand , Her r Kommissar.«
    »Di e Auge n ware n geschlossen?«
    Barne s nickte . Mi t Daume n un d Zeigefinge r zo g Niéman s die Lide r ei n weni g auseinander , un d daraufhi n gescha h da s Unfaßbare: Ein e Trän e flo ß kla r un d langsa m au s de m rechte n Auge . Der Kommissa r prallt e erschrocke n zurück : Diese s Gesich t weinte.
    Niéman s sa h auf : Da s verblüffend e Detai l wa r offenbar niemande m aufgefallen . E r ermahnt e sic h zu r Ruh e un d wiederholte di e Geste , un d noc h imme r bemerkte n di e andere n nichts . Wa s er sah , bewie s ihm , da ß e r nich t verrück t war , sonder n da ß diese r Mord vermutlic h da s war , wa s jede r Polizis t sein e gesamt e Laufbahn hindurc h j e nac h seine r Persönlichkei t entwede r befürchte t oder erhofft . E r richtet e sic h wiede r au f un d schlu g mi t eine r raschen Gest e da s Tuc h übe r di e Leiche . A n de n Richte r gewandt , murmelte er : »Wi e wei t sin d di e Ermittlungen? « Bernar d Terpente s strafft e den Rücken.
    »Mein e Herren , Si e werde n begreifen , da ß diese r Fal l heikel un d … ungewöhnlic h z u werde n droht . Deshal b habe n der Staatsanwal t un d ic h beschlossen , nebe n de r Kriminalpolize i von Grenobl e auc h di e national e Gendarmeri e mi t de n Ermittlunge n zu betrauen . Ic h hab e auc h de n hie r anwesende n Hauptkommissar Pierr e Niéman s angefordert , de r freundlicherweis e au s Paris gekomme n ist . Seine n Name n werde n Si e siche r all e kennen . Heute gehör t de r Kommissa r eine r übergeordnete n Instan z de r Parise r BRP an , de r Brigad e zu r Bekämpfun g vo n Kuppelei . Übe r da s Moti v des Mörder s könne n wi r derzei t nich t einma l spekulieren , doch möglicherweis e handel t e s sic h u m ei n Sexualverbrechen . Jedenfalls is t e s di e Ta t eine s Geisteskranken . Un d di e groß e Erfahrun g von Monsieu r Niéman s wir d un s be i de r Aufklärun g seh r nützlic h sein. Deshal b schlag e ic h vor , da ß de r Kommissa r di e Leitun g der Ermittlunge n übernimm t … « Barne s nickt e kur z un d bereitwillig, Vermon t ebenso , allerding s mi t sichtlic h geringe r Begeisterung. Joisnea u hingege n antwortete : »Fü r mic h is t da s kei n Problem . Aber mein e Kollege n vo n de r Krip o werde n bal d kommen , un d …«
    »Ic h werd e e s ihne n erklären« , unterbrac h Terpentes . E r wandte sic h a n Niémans : »Wi r hören , Her r Kommissar. « Di e nachdrückliche Steifhei t diese r Szen e gin g Niéman s au f di e Nerven , un d e r konnt e es kau m erwarten , fortzukomme n un d mi t de n Ermittlunge n zu beginne n – allein . »Capitain e Barnes , wi e viel e Männe r habe n Sie?« fragt e er . »Acht . Nei n … Entschuldigung , neun.«
    »Sin d si e routinier t i n de r Zeugenvernehmung , der Spurensicherung , de r Organisatio n vo n Straßensperren?«
    »Tj a … Also , mi t s o etwa s beschäftige n wi r un s normalerweise nich t …«
    »Un d Sie , Capitain e Vermont , wi e viel e Männe r habe n Sie? « Die Stimm e de s Gendarme n donnert e wi e ei n Salutschuß : »Zwanzig! Erfahren e Leute . Si e werde n da s Geländ e run d u m de n Fundort durchkämme n un d
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher