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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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dan n bis t d u Polizis t geworden?«
    Joisnea u sa h ih n an , un d sein e Auge n funkelte n i m grelle n Licht.
    »Kur z vo r de m Exame n hatt e ic h plötzlic h da s Gefühl , ic h würde mic h tödlic h langweilen . Deshal b hab e ic h mei n Studium abgebroche n un d mic h a n de r Polizeischul e vo n Toulouse eingeschrieben . Wei l ic h dachte , Polizis t sein , da s is t ei n Beruf , in de m wa s lo s ist , de r auc h ma l gefährlic h ist . Ei n Beruf , der Überraschunge n bereithäl t …«
    »Und , bis t d u enttäuscht?«
    Joisnea u stellt e da s Buc h in s Rega l zurück . Sei n Lächel n war verschwunden.
    »Heut e nicht , nein . Vo r alle m heut e nicht. « E r starrt e Niéman s an.
    »Dies e Leich e … Wi e kan n ma n s o etwa s tun? « Niéman s gin g auf di e Frag e nich t ein.
    »Wi e wa r den n di e Stimmun g a n diese r Uni ? Irgendwas Besonderes?«
    »Nein . Ein e Meng e Bürgerkinde r mi t de m Kop f volle r Klischees übe r da s Leben , unser e Zeit , volle r vorgefertigte r Gedanke n … Aber auc h Kinde r vo n Bauer n un d Arbeitern . Di e übrigen s noch idealistische r waren . Un d aggressiver . Naja , e s stan d un s sowies o nur ein e Laufbah n al s arbeitslos e Akademike r bevor , un d s o …«
    »Ga b e s nichts , wa s merkwürdi g war ? Irgendwelch e Klüngel?«
    »Nein . Nichts . Ode r doch , j a – e s ga b un d gib t ein e Ar t Elite. Eine n Mikrokosmos , de r au s de n Kinder n de r Professore n besteht. Manch e sin d tatsächlic h hochbegab t un d raffe n Jah r fü r Jahr sämtlich e Auszeichnunge n a n sich . Soga r i m Sport . Z u meine r Zeit ware n si e ehe r unbeliebt.«
    Niéman s dacht e a n di e Aufnahme n de r Champion s i m Vorzimmer de s Rektor s un d fragte : »Hatte n dies e Studente n irgendein e Ar t von Zirkel , ware n si e ein e Cliqu e fü r sich ? Könnte n si e sic h i m Namen irgendeine s verschrobene n Ziel s verbünde t haben? « Joisnea u begann z u lachen . »Wora n denke n Si e denn ? A n ein e Ar t … Verschwörung?«
    Nu n stan d Niéman s au f un d wandert e di e Regal e entlang . »Auf
    de n Bibliotheka r eine r Universitä t wi e diese r sin d ziemlic h viele Blick e gerichtet . E r is t ein e ideal e Zielscheibe . Stel l di r ein e Gruppe vo n Studente n vor , di e sic h i n irgendein e Verrückthei t versponnen haben . Ein e Opferung , ei n Ritua l … wa s wei ß ich . Al s e s dara n ging, da s Opfe r z u bestimmen , hätt e ihr e Wah l doc h ganz selbstverständlic h au f Cailloi s falle n können.«
    »Na , dan n könne n Si e di e Hochbegabte n abe r vergessen . Si e sind vie l z u seh r dami t beschäftigt , be i de n Prüfunge n all e Kommilitonen abzuhängen , u m sic h au f irgen d etwa s andere s einzulasse n …«
    Niéman s betra t de n schmale n Gan g zwische n zwe i Regalen , die mi t braune n un d rötliche n Bücher n gefüll t waren . Joisnea u folgte ihm.
    »Ei n Bibliothekar« , doziert e Niémans , »is t auc h derjenige , der Büche r ausgib t … De r weiß , wa s jede r liest , womi t jede r sich beschäftig t … Vielleich t wußt e e r etwas , da s e r nich t hätt e wissen dürfen.«
    »Ma n ermorde t doc h nich t jemande n au f dies e Weise , u m … Und wa s fü r ei n Geheimni s sollte n Studente n woh l i n ihre n Büchern verbergen? « Niéman s dreht e sic h abrup t um.
    »Wei ß ic h doc h nicht . De n Intellektuelle n trau e ic h nich t übe r den Weg.«
    »Habe n Si e den n ein e Idee ? Eine n Verdacht?«
    »Gan z un d ga r nicht . I m Augenblic k is t alle s denkbar . Ei n Streit. Ein e Rache . Irgendei n Krac h unte r Akademikern . Ode r unter Homosexuellen . Ode r e s wa r gan z einfac h ei n Irrer , de r sic h i n der Gegen d herumtreib t un d Cailloi s zufälli g i n de n Berge n begegnet is t … Siehs t du , ic h bi n kei n Sektierer . Abe r wi r werde n damit anfangen. « De r Kommissa r schnippt e mi t de m Finge r gege n die Buchrücken . »Wi r werde n sämtlich e Büche r durchforsten , die irgendeine n Zusammenhan g mi t de m Mor d habe n könnten.«
    »Welch e Ar t vo n Zusammenhang?«
    Durc h eine n andere n Gan g kehrt e Niéman s i n de n Lesesaa l zurück. E r gin g au f de n Schreibtisc h de s Bibliothekar s zu , de r a m anderen End e de s Raum s erhöh t au f eine m Podiu m stan d un d sämtliche Lesetisch e überblickte . Au f de r Fläch e thront e ei n Computer , un d in de n Schublade n lage n Spiralhefte . Niéman s klopft e au f den schwarze n Bildschirm . »D a dri n mu ß ein e
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