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Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster
Autoren: Josef Carl Grund
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Menschen ein Ehrenwort. Wehe dem Gespenst, das nicht einhält, was es im großen Toi-toi versprochen hat! Es würde von sämtlichen Geistern eine halbe Ewigkeit und eineinhalb Tage lang um die Erde gehetzt. Das hält nicht einmal ein Supergespenst ohne größere Schäden aus. Wir dürfen Fitzliputz also glauben.“
    Der Irrwisch nickte. „So ist es. Bekomme ich nun meine Flatterkiste zurück?“
    Alle Gespenster stimmten zu; so sehr begeistert waren sie vom großen Toi-toi.

    „Danke“, sagte Fitzliputz. „Und jetzt noch das Mäuse-,Piep“, damit meine Kiste fliegen kann.“
    „Das ,Piep’ brauchen die Mäuslein, denen du es weggenommen hast“, warf Hans-Heinrich ein.
    „O ja“, sagte Roswitha. „Sie sind ganz traurig, weil sie nicht piepsen können, und eingesperrt möchten sie auch nicht länger sein. Das haben wir gesehen.“
    „Und womit soll ich meine Flatterkiste antreiben?“ fauchte der Irrwisch. „Mit einem anderen Buchstaben aus der Abc-Truhe vielleicht?“
    „Nein!“ riefen die Gespenster.
    „Nein“, sagte auch Hans-Heinrich. „Es würde zwar nichts schaden, weil sich das Abc jetzt nicht mehr abnutzt, aber Buchstaben zum Antreiben sind Blödsinn. Wir Menschen stecken ja auch nicht das Abc in Auto-und Flugzeugmotoren. Wir nehmen Benzin und Dieselöl. Die werden in den Motoren zu Gas und explodieren. Das haben wir in der Schule gelernt. Und Gas hast du genug, Fitzliputz. Nimm doch deine Sumpf-Blubberblasen. Wenn die in deinem Flatterkisten-Motor verbrennen, schaden sie auch den Landgespenstern nicht mehr.“
    „Bravo!“ lobte das Obergespenst.
    „Bravooo!“ riefen die anderen Geister begeistert.
    „Ich müßte es probieren“, meinte Fitzliputz vorsichtig. „Am besten sofort.“
    Das Obergespenst nickte. „Genehmigt.“
    „Dann bring gleich die Mäuslein aus deinen Röhren mit“, sagte Roswitha.
    „Meinetwegen“, brummte Fitzliputz.
    Ein Gespenst trug ihm die Flatterkiste zum Ufer des Moores hinunter. Dann schwebte es rasch zurück, um nicht in die Nähe der Sumpfgase zu geraten.
    Fitzliputz bewies, daß er eine Menge von Technik verstand. Er rollte aus einem Teichrosenblatt einen Trichter, steckte aus Löwenzahnstielen eine Leitung zusammen und verband ein Ende des Schlauches mit der schmalen Trichteröffnung. Dann stülpte er den Trichter über eine Sumpfstelle, aus der Blubberblasen herausgluckerten, und steckte das freie Schlauchende in den Tank seiner Flatterkiste.
    Blubb — blubb — blubb — blubb — blubb.
    Fertig!
    Fitzliputz verschloß den Tank, setzte sich ans Steuer und startete.
    Rrr — rrrr — rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!!
    Es rollte genauso wie in den fahrenden Kästen der Menschen und klang noch schöner als das Buchstaben-Geknatter. Die Flatterkiste stieg auf und schoß wie eine Rakete dem Himmel zu. Fitzliputz jubelte vor Freude. An seinen Mittagsschlaf dachte er überhaupt nicht mehr.
    Er kurvte erst wieder zum Sumpf hinunter, als die Landgespenster nach ihm pfiffen.
    Dann holte er die Mäuse aus den Röhren, steckte sie in Blechbüchsen und brachte sie den Pollinger-Kindern. „Deine Idee mit den Blubberblasen ist großartig“, sagte er zu Hans-Heinrich. „Da könnt ihr das Viehzeug mit Kußhand haben.“
    Das Obergespenst legte das „Piep“-Holz in die erste Mäusebüchse. Es löste sich sofort auf, und aus jeder Büchse huschten die Mäuslein piepsend nach allen Seiten davon. Einige Gespensterfrauen und -mädchen kreischten erschrocken, die Gespenstermänner schmunzelten, die Gespenster jungen grinsten.
    „Und meine Warzen?“ rief Fitzliputz in das Durcheinander.
    „Du bist aber komisch“, sagte Roswitha. „Du hast ja keine.“
    Tatsächlich: Sämtliche Warzen waren aus dem Gesicht des Irrwischs verschwunden.
    Das Obergespenst fand die Lösung: „Tja, Fitzliputz“, sagte es, „als du den Mäuslein die Freiheit zurückgabst, hast du zum erstenmal in deinem Leben etwas Gutes getan. Das Verschwinden der Warzen ist die Belohnung dafür.“
    Der Irrwisch schrie „Juhuuuuuuu!!!“, sprang in seine Flatterkiste, warf den Motor an und sauste davon.
    Das Obergespenst wandte sich an die Pollinger-Kinder: „Nun darf jedes von euch einen Wunsch aussprechen; allerdings sollte er nichts mit Geld zu tun haben. Geld hat für Geister keinen Wert. Also wünscht euch Besseres.“
    „Vati sagt, daß man sich für einen Gefallen nicht belohnen lassen soll“, meinte Roswitha. „Ich weiß auch nicht, was ich mir wünschen möchte.“
    „Ich schon“, sagte
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