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Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster
Autoren: Josef Carl Grund
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aushalten.
    Höchste Eile war geboten.
    Gottlob achtete Fitzliputz weiterhin nur auf seine Mäuse.
    Kiki gab den Pollinger-Kindern zu verstehen, daß sie die Flatterkiste mit dem geklauten „R“ sofort entführen müßten. Der laufende Motor würde zusätzlich nach oben treiben.
    Die Pollinger-Kinder nickten.
    Vorsichtig steuerte Kiki den Plastikballon aus dem Versteck hinaus und auf die Flatterkiste zu.
    Fitzliputz fütterte seine Mäuse weiter.
    Roswitha preßte die Lippen zusammen und bekam ein rotes Gesicht. Es fiel ihr immer schwerer, nicht nach Luft zu schnappen.
    Aber da war ja schon die Flatterkiste.
    Kiki nickte den Pollinger-Kindern zu.
    Hans-Heinrich und Roswitha ergriffen den kleinen Flugapparat mit je einer Hand, dann machte Kiki Tempo. Wie ein Pfitschepfeil schoß der Plastikballon mit den Pollinger-Kindern und der Flatterkiste nach oben. Der Sumpf wirbelte auf und verdichtete sich zu schmutziger Brühe.
    Fitzliputz fuhr herum. Vor Überraschung ließ er den Futterbeutel los. Dann japste er: „Diebe! Räuber!! Gauner!!! Banditen!!!!“ und hechtete in die graubraune Suppe hinein.
    Zu spät!
    Die Plastiktüte durchstieß bereits die Oberfläche des Moores, erhob sich in die Luft und schwebte dem Ufer zu.
    Dort standen die Landgeister mit dem Obergespenst, und alle zitterten vor Aufregung.
    „Sieg! Sieg!! Sieg!!!“ rief das Obergespenst.
    Die anderen Geister schlugen Purzelbäume und schrien: „Hupieppiepaa! Hupieppiepaaa!! Hupiep-piepaaaa!!! Hu…“
     
     
     

Ostermänner und Weihnachtshasen
     
    Das vierte Hurra blieb den Landgespenstern in den Mundlöchern stecken, denn knapp einen Atemzug nach der Plastiktüte zischte Fitzliputz aus dem Moor heraus. Er glühte dermaßen vor Zorn, daß selbst das Sonnenlicht vor seiner Wut verblaßte.
    Fauchend hüpfte er von einer Insel zur anderen, und mit krächzender Stimme rief er den Pollinger-Kindern nach:
     
    „ Warzen kriegt ihr Menschengelichter
    jetzt in eure Käsegesichter!“
     
    Fitzliputz konnte ohne seine Flatterkiste zwar nicht mehr fliegen, aber seine Sprünge von Insel zu Insel brachten ihn dem Schnappi-Ballon beängstigend nahe.
    Kiki ruderte mit aller Kraft. Hans-Heinrich und Roswitha schlugen die Oberarme gegen den Körper, daß die Springblasen unter ihren Achseln zerplatzten und die Plastiktüte weiteren Anschub erhielt. Sogar der Buchstabenmotor drehte sich schneller.
    Rrrrrrrrrrrrr!
    Aber auch Fitzliputz legte einen Zahn zu.
    „So blast euch doch auf!“ schrie Hans-Heinrich zu den Gespenstern am Ufer hinüber.
    „Wie bitte?“ rief das Obergespenst zurück.
    „Zu Weihnachtsmännern und Osterhasen, Herrschaft noch mal!“ schimpfte Hans-Heinrich. „Und dann pustet den Fitzliputz weg!“
    Endlich begriffen sie!
    Doch weil es gar so schnell ging, verhedderten sich einige Geister ineinander. So kam es, daß sich da und dort ein Weihnachtsmann-Oberkörper mit einem Osterhasen-Unterkörper verrenkte und umgekehrt.
    Neben richtig aufgeblasenen Osterhasen und Weihnachtsmännern standen in Sekundenschnelle verwurstelte Ostermänner und Weihnachtshasen.
    Alle pusteten sich auf und bliesen Fitzliputz entgegen.

    Der war dem Plastikbeutel ganz nahe gekommen und wollte den Pollinger-Kindern eben die haarigen Warzen anhexen.
    „Aua!“
    Eine doppelte Kraft hatte den Irrwisch getroffen: erstens die Weihnachtsmänner-Osterhasen-Ostermänner-Weihnachtshasen-Puste, zweitens die Warzen, die er auf die Pollinger-Kinder losgespuckt hatte. Die Puste der Landgespenster blies sie ihm ins eigene Gesicht zurück. Sie trafen wie Schrotkörner und saßen wie Kletten. Fitzliputz purzelte hintenüber und platschte ins Moorwasser.
    Kiki setzte mit der Plastiktüte vor der Gespensterhöhle auf und sprengte die Hülle mit lautem Knall. Die Pollinger-Kinder stellten die Flatterkiste ab. Hans-Heinrich schaltete den Motor aus.
    Alle Gespenster nahmen wieder ihre richtige Gestalt an, umringten Kiki und die Pollinger-Kinder und beglückwünschten sie.
    Auf einen Wink des Obergespenstes trug ein Transportgeist die Flatterkiste in die Höhle. Da der Flugapparat nicht viel größer als ein Kinderspielzeug war, balancierte ihn der Träger auf seinem Kopf.
    Dann durften die Gespenstermänner, Gespensterfrauen, Gespensterjungen und Gespenstermädchen einen langen, langen Freudentanz aufführen.
    Nur die Pollinger-Kinder begleiteten das Obergespenst in die Höhle hinein. In der Schulstube, von deren Decke und Wänden viele tausend Bergkristalle schimmerten, stand neben
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