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Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster
Autoren: Josef Carl Grund
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erschrocken zurück.
    Peter Schneider grinste. „Ist doch nur Spaß“, sagte er. „Die Maus ist aus Plüsch, und herausgeflogen ist sie an einer Spiralfeder. Mein Vati hat sie in die Rolle eingebaut. Toll, was?“ Er zeigte den anderen, daß die Feder bei geschlossenem Deckel zusammengedrückt gewesen und beim Öffnen der Rolle auseinandergeschnellt war.
    „Und wo ist die Piepstimme?“ fragte Hans-Heinrich Pollinger.
    Piep, piep! fiepte es wieder. Dabei hatte Herbert die Rolle ganz ruhig gehalten.
    Peter nahm die Hand aus der Jackentasche und zeigte einen kleinen Gummiball mit einer Öffnung drin. Als er ihn zusammendrückte, quietschte die entweichende Luft ein deutliches „Piep“.
    „Die Stimme ist hinter dem Luftloch eingebaut“, erklärte Peter. Dann gab er Herbert den Ball. „Der gehört dazu“, sagte er, „damit du nicht selber piepsen mußt.“
    Die Röhre mit der Springmaus war der Geburtstagsschlager. Immer wieder drückte Herbert das Mäuslein in die Rolle zurück, ließ es herausschnellen und piepste dazu.
    Den anderen gefiel das eine Zeitlang, dann fanden sie es langweilig.
    Brigitte schlug ein Pfänderspiel vor.
    Da sagte Peter: „Es ist noch was drin.“
    „Wo?“ fragten die anderen.
    „Na in der Röhre“, sagte Peter.
    „Was denn?“ fragte Herbert.
    Peter schmunzelte. „Etwas Gespenstisches.“
    Neugierde und Spannung waren wieder da.
    Herbert fand schnell heraus, daß die Rolle doppelte Wände hatte. Die Röhre mit der Maus war in die eigentliche Papprolle hineingesteckt worden. Zwischen die Wände hatte jemand ein Blatt Papier geschoben.
    Herbert zog es heraus und rollte es auf.
    Es war ein bunt bedrucktes Plakat. „Ein Poster“, erklärte Peter. „Mein Vati brachte es von einer Buchausstellung mit. Unten war noch etwas Gedrucktes dran. Das habe ich weggeschnitten, weil es in fremden Buchstaben gedruckt war. Bulgarisch, sagte Vati. Gefällt’s dir, Herbert?“
    „O ja“, antwortete dieser, und den anderen gefiel’s auch.
    Ein seltsames Bild!
    Vor einem schwarzblauen Nachthimmel, von dem der Vollmond schien, schwebten drei Gespenster um eine Truhe.
    Die Geister sahen wie flatternde Bettücher aus. Das Mondlicht übergoß sie mit hellgelbem Schimmer. Dunkel gähnten die Mund- und Gucklöcher in den Gespensterköpfen.
    Goldfarben glänzte die Truhe. Sie war mit stahlblauen Bändern beschlagen und mit zwei schweren Vorhängeschlössern versperrt. Auf dem Deckel stand in großen roten Ziffern die Zahl 26 geschrieben.
    Daß die Gespenster die Truhe bewachten, war klar. Ebenso sicher war, daß etwas Kostbares in der Truhe sein mußte. Mit Kleinigkeiten gaben sich Geister bestimmt nicht ab. Und wahrscheinlich hatte der Truheninhalt etwas mit der Zahl 26 zu tun.
    „Weißt du, was es ist, Peter?“ fragte Herbert.
    Peter schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Aber ich hab die Geister ,Piep-Gespenster’ getauft, weil sie in der Pieprolle steckten.“
    Den Namen „Piep-Gespenster“ fanden die anderen großartig, und Peter grinste geschmeichelt.
    Von Pfänderspielen war keine Rede mehr. Die Jungen und Mädchen versuchten das Geheimnis der 26 zu ergründen. Sie rieten hin und her und kamen zu keinem Ergebnis.
    Sechsundzwanzig Goldstücke?
    Sicher nicht. Das wäre für Gespenster ein Pappenstiel gewesen.
    Sechsundzwanzig Ostereier?
    Unsinn!
    Sechsundzwanzig Zauberbücher?
    Aber nein! So viele gab es in keinem Märchenbuch. Außerdem war 26 keine „Zauberzahl“ wie die 7 bei den sieben Zwergen, den sieben Geißlein oder den sieben Brüdern.
    Was dann?
    Als die Kinder nicht mehrweiterwußten, kam Mutter Krause ins Wohnzimmer. Sie sagte, daß sie für ein Stündchen ins Schloßcafe gehen möchte, und erkundigte sich, ob die Geburtstags-Gesellschaft noch etwas brauche.
    „Weißt du etwas Wichtiges mit sechsundzwanzig, Mutti?“ fragte Brigitte. „Es muß aber so wichtig sein, daß Gespenster es bewachen.“ Sie deutete auf das Bild. „So wie die da.“
    Mutter Krause überlegte kurz, dann meinte sie: „O ja, es gibt sechsundzwanzig Dinge, die wertvoller sind als alle Schätze der Erde. Ohne sie wären wir dumm wie Bohnenstroh.“
    Die Kinder lauschten gespannt.
    „Was ist es denn?“ drängte Herbert, als Mutter Krause nicht gleich weitersprach.
    „Sag’s schon“, bat Brigitte.
    Mutter Krause lächelte. „Es sind die Buchstaben. Genau sechsundzwanzig hat das Abc.“
    „Sechsundzwanzig Buchstaben sind viel zu klein für eine so große Kiste“, warf Peter ein.
    „Es gibt auch
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