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Die Polizistin

Die Polizistin

Titel: Die Polizistin
Autoren: Kimberly Dean
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sollte sie sich jetzt vorsichtig zurückziehen, den Ausgang sichern und auf Unterstützung warten.
    Aber ihr Instinkt sagte ihr, sie sollte weiter ins Gebäu-de eindringen.
    Sie hatte keinen Laut gehört und keine Bewegung gesehen. Aber sie konnte es fühlen…
    Sie wirbelte um die nächste Ecke, duckte sich tief und entsicherte ihre Waffe.
    Dicht vor ihrem Gesicht starrte sie in eine 44er Mag-num.

Erstes Kapitel
    »Kann mir jemand mal sagen, warum wir gestern Abend ein leeres Gebäude gestürmt haben?«
    Special Agent Mitchell sprach ruhig, aber das Stakkato seiner Silben veranlasste Shanna, sich aufrecht hinzu-setzen. Verdammt, sie hasste es, in sein Büro zitiert zu werden. Es war so klein, dass einen die Platzangst überfiel. Mitchell schien den Raum ganz allein auszufüllen, und ihr blieb kaum Luft zum Atmen.
    »Es war nicht geplant, dass es leer war.«
    Shanna warf einen bewundernden Blick auf ihren Partner. Shawn »Cobra« Coberley gehörte nicht zur schüchternen Sorte. Sein Ding war es, sofort zur Sache zu kommen, um die strittige Sachlage ohne Um-schweife aufzuklären. Shanna wünschte, sie könnte in Mitchells Gegenwart auch so kühl reagieren.
    Aber wenn sie bei ihm war, flatterten ihre Nerven. Die Vorstellung, dass sie ihn enttäuschte, trieb ihr Tränen in die Augen. Dabei konnte sie eigentlich gar nicht weinen.
    »Eure Quelle war gut?«
    »Ich schwöre es, Joe. Die Information war so gut wie Gold. Jedenfalls gestern Morgen noch. Aber irgendwie müssen sie Wind davon bekommen haben.«
    »Kaum vorstellbar, dass Santos so viel Heroin so schnell wegschaffen kann.«
    »Ich weiß, aber der Kerl ist ein echter Profi. Er betreibt das Geschäft schon seit Jahren, deshalb haben Santos und seine Leute diese Routine entwickeln können.«
    Shannas Magen drehte sich jedes Mal um, wenn Santos’ Name erwähnt wurde. Ihre Finger bohrten sich in die Lehnen des Sessels. Sie fühlte mehr als sie wusste, dass Joes Blick auf die weißen Knöchel fiel. Sie zwang sich zu entspannen. Um sich abzulenken, begann sie mit dem Ring an der rechten Hand zu spielen.
    »Haben wir eine Ahnung, wohin er sich verflüchtigt hat?«

    Die Frage war an Cobra gerichtet. Shanna schluckte hart. Sie richtete den Blick auf das Buchregal hinter der Schulter des Chefs. Einatmen, ausatmen.
    »Wir haben ein paar Ideen, aber wir arbeiten noch daran.«
    »Nun, das Nächste Mal sollten wir einen solchen Job so erledigen, dass er erledigt ist. Geplatzte Erstürmungen können wir uns nicht erlauben. Sie ver-schwenden Zeit und Geld. Und sie lassen uns schlecht aussehen.« Joes Stimme senkte sich. »Ich liebe es gar nicht, wenn ich schlecht aussehe.«
    Shannas Herz sank.
    »Nein, Sir«, sagte Shawn. Auch seine Stimme senkte sich. Es geschah nicht oft, dass Joe Mitchell seine Leute tadelte, und das Missfallen in seiner Stimme klang schlimmer, als wenn er gebrüllt hätte.
    »Es wird nicht wieder geschehen, Sir«, hauchte Shanna. Das waren die ersten Worte, die ihr über die Lippen kamen, seit sie das kleine Büro betreten hatte.
    Shawn schob seinen Stuhl zurück und erhob sich.
    Shanna tat es ihm nach, aber Joes Worte hielten sie zurück.
    »Lily, ich bin noch nicht fertig mit Ihnen.«
    Shanna warf einen verzweifelten Blick auf ihren Partner, aber Shawn zuckte nur die Achseln, grinste mit-fühlend und ging zur Tür. Als sie hinter ihm ins Schloss fiel, hätte Shanna schwören können, dass sich das Zimmer noch einmal um ein Drittel verkleinerte.
    »Sir?«, sagte sie. Himmel, sie hätte gern auf dieses Gespräch verzichtet. Joes Missfallen über die Ereignisse der letzten Nacht verletzten sie. Sie wollte nicht hören, dass sie Mist gebaut hatte. Seine Meinung bedeutete ihr eine Menge.
    »Setzen Sie sich.«
    Mit einem tiefen Seufzer folgte sie der Anweisung. Ihr Rock rutschte die Schenkel hoch. Sie zog den Stoff sofort hinunter. Mitchell sagte nichts, aber sein Blick versengte ihre Beine, bevor Shanna sie bedecken konnte. Sein Blick überraschte sie, oder bildete sie sich das nur ein? Sie schaute auf seinen Schreibtisch.
    Das war keine gute Entscheidung gewesen. Seine Ellenbogen ruhten auf der Oberfläche, die Hände hatte er zusammengelegt. Es waren kräftige Männerhände, und sie sah plötzlich ein Bild vor sich, das sie so schnell nicht verdrängen konnte: Diese Hände glitten unter ihren Rock und entdeckten, dass sie Strümpfe trug. Seine Finger zupften an den Knöpfen des Strumpfhalters.
    Ihre Wangen erröteten, und ihr Geschlecht zog sich lustvoll
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