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Die Polizistin

Die Polizistin

Titel: Die Polizistin
Autoren: Kimberly Dean
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»Ja, stimmt«, gab sie leise zu.
    »Warum?«, fragte er. »Was ist mit dem blonden Hü-
    nen in der Bar?«
    Shanna legte einen Arm unter ihren Kopf. Sie starrte auf ihr Kleid, das neben ihr auf dem Boden lag. »Er ist keine richtige Verabredung. Er ist ein Kollege.«
    »Du willst mir doch nicht erzählen, dass du nicht längst ein Auge auf ein paar Jungs geworfen hast.«
    Ein Auge geworfen. Eine altmodische Formulierung.
    »Es gibt einen, auf den das zutrifft, aber er will nichts von mir wissen«, sagte sie leise.
    »Du bist verrückt«, fuhr er sie an und legte ein Bein über ihres. »Es gibt keinen Mann auf der Welt, der so was Leckeres wie dich nicht haben will.«
    Sie streckte sich und genoss den Kontakt mit seinem Körper. Sie schüttelte den Kopf. »Er will mich nicht.
    Ich arbeite seit fünf Jahren mit ihm, aber da läuft nichts.«
    »Himmel! Der Kerl ist verrückt, aber ich garantiere dir, dass er ein Stück davon haben will.« Seine Hand legte sich um ihre Brust und drückte sanft zu. »Was ist los mit dir, Shanna? Wenn du ihn haben willst, warum nimmst du ihn nicht?«
    Sie schloss die Augen. »Ich habe mich verändert.«
    »Ja, das habe ich bemerkt. Kein Alkohol, kein Tanz, kein Sex.«
    »Na und?« Sie blickte über die Schulter und sah den Mann an, der ihr Beschützer gewesen war, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. »Du solltest stolz auf mich sein.«
    Seine Stimme klang heiser, als er antwortete: »Ich bin stolz auf dich, Mädchen.«
    Sie hob den Kopf und gab ihm einen sanften Kuss.
    »Ich habe mich verändert und fühle mich gut dabei.«
    Sein Daumen stieß gegen ihren Nippel. »Was ist wirklich passiert, Shanna? Du warst so plötzlich verschwunden. Ich habe versucht, dich zu finden, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt. Was ist da zwischen dir und dem Cop gelaufen?«
    Shannas Erinnerung wanderte zurück zu jenem verhängnisvollen Abend, als sie Robert kennen gelernt hatte. Was für ein Wendepunkt in ihrem Leben! »Du erinnerst dich bestimmt noch daran, dass ich ihn be-klauen wollte, nicht wahr?«
    »Habe ich dir nicht immer gesagt, du sollst deine Opfer gewissenhafter aussuchen?«
    Ganz egal, wie gut sich die Dinge entwickelt hatten –
    ihr Versagen an diesem Abend schmerzte immer noch.
    Selbst Taschendiebe hatten ihren Stolz.
    »Woher sollte ich wissen, dass er ein FBI-Bulle war? In seinem zerknitterten Anzug und mit seinen geröteten Augen sah er bestimmt nicht danach aus.«
    »Ein FBI-Mann? In meiner Bar? Verdammt!«
    Shanna stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.
    »Rege dich nicht auf. Er war nicht hinter dir her, sondern hinter einem deiner Gäste.«
    »Und was ist dann passiert? Hat er dich verhaftet?«
    »Nein, er hat mit mir geredet.«
    »Geredet? Ich fass es nicht.«
    »Ja, er hat mit mir geredet, und schließlich hat er mich angeworben.«
    Dooleys Gesicht wurde so verschlossen, wie sie es noch nie gesehen hatte. »Er hat was?«

    Sie lachte. »Er hat mich für sein Ressort angeworben.
    Er sagte, ich wäre die beste Taschendiebin, die er je bei der Arbeit gesehen hätte, und ich sollte mein Talent besser einsetzen. Ob du es glaubst oder nicht – er nahm mich mit nach Hause und stellte mich seiner Frau vor. Offenbar hatten sie mich schon seit Jahren beobachtet.«
    »Und du bist jetzt auch ein Bulle? Ein Bundesbulle?«
    »Ja, und ich bin verdammt gut.«
    »Ich kann es nicht glauben.« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe einen Bullen gevögelt.«
    Sie blickte über ihre Schulter und sah ihm ins Gesicht.
    »War es besser, als ich eine Stripperin war?«
    Dooley betrachtete sie eine Weile, und als er sprach, schwang seine Stimme vor Emotionen. »Du kennst die Antwort, Mädchen.«
    »Gönne mir mein Glück, Dooley.«
    »Ich freue mich für dich. Ich bin stolz darauf, dass du was aus dir gemacht hast. Aber irgendwas stimmt nicht. Ich sehe es in deinen Augen.«
    Shanna war von seiner Beobachtung verblüfft. Ziemlich ins Schwarze getroffen. Sie zog sich von ihm zu-rück, und dabei flutschte er aus ihr heraus. Langsam stand sie auf. Sie fühlte seinen Blick, als sie ins Bad huschte. Während sie einen sauberen Waschlappen suchte, erhob er sich und brachte ihr ein Tuch von dem Wäschestapel. Er lehnte sich an den Türrahmen und schaute ihr beim Waschen zu.
    »Was ist los, Mädchen? Warum bist du so genervt?
    Liegt es an dem Kerl, der dich zappeln lässt?«
    »Nein, er hat nichts damit zu tun.« Ihre Stimmung war zwar von Joe beeinflusst, aber darüber wollte sie mit Dooley nicht
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