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Die Polizistin

Die Polizistin

Titel: Die Polizistin
Autoren: Kimberly Dean
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du bist mit ihm ins Hinterzimmer gegangen, um von ihm etwas über Santos und seine Leute zu hören.«

    Sie tupfte die Lippen mit einer Serviette ab und nickte.
    Das war eine bessere Erklärung, als ihr eingefallen wäre. »Der Barmann wollte sicher gehen, dass uns niemand zuhörte. Wenn jemand ihn belauscht, wie er mit mir über Santos redet, kann es gefährlich für ihn werden.«
    Shawn nickte. »Und was hast du Neues herausgefunden?«
    Shanna biss sich auf die Unterlippe, um ein Lächeln zu verstecken, das zu viel Begeisterung gezeigt hätte.
    »Er hat mir den einen oder anderen Tipp gegeben.
    Offenbar kommen Santos’ Leute oft hierhin – Sonny Fuentes und Edwin Myers, den sie Wiesel nennen.
    Fuentes ist der große Kerl in Schwarz an Tisch… eh, da drüben am Tisch.«
    Coberley warf einen kurzen Blick über ihre Schulter.
    »Ich verstehe dich nicht. Der alte Mann warnt dich vor Santos, aber du hast nichts Eiligeres zu tun, als Fuentes anzubaggern.«
    »Das ist doch alles nur Strategie«, sagte sie achselzu-ckend. »Vielleicht lädt er mich an seinen Tisch.«
    »Ah, klar.« Ihr Partner nahm einen Schluck Cola.
    Shanna wusste, dass er gern was Kräftigeres getrun-ken hätte. »Ha, ha. Ich kann mir leicht vorstellen, dass er dich an seinen Tisch bittet, um dir die geheimen Einzelheiten über den Drogenring von Santos zu erzählen.«
    »Hast du einen besseren Plan?«
    »Nein, aber Joe hatte einen. Wir sollten uns unauffällig verhalten, die einzelnen Leute beobachten und sie beschatten, wenn wir glauben, dass sie uns zum Versteck führen könnten. Aber unser Problem begann damit, dass du unbedingt diesen Fetzen tragen wolltest.«
    »Fetzen?« Shanna sah an sich hinunter. »Ist es wirklich so schlimm?«
    Sein Gesichtsausdruck war nichts als komisch. »Lily, jedes Mal, wenn du einatmest, warte ich darauf, dass die Möpse aus dem Stoff springen.«
    Shanna nippte wieder an der Cola und sah ihren Partner über den Glasrand an. »Shawn?«
    »Ja?«
    »Warum haben wir nie…«
    »… gebumst?«
    Sie nickte.
    Der blonde Hüne lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    Sein Blick tastete ihren Körper ab, kehrte aber dann zu ihrem Gesicht zurück. »Du kannst mir glauben, ich stand oft dicht davor, dich anzumachen. Aber es gab zwei Dinge, die mich im Zaum gehalten haben. Erstens – du bist meine Partnerin. Ich würde nicht mehr so wach sein, wenn wir was miteinander hätten. Es würde eine Zeit lang gut gehen, aber früher oder spä-
    ter würden wir in eine brenzlige Situation geraten.
    Dein Körper würde mich ablenken, und ich würde die Kugel übersehen, die zu meinem Kopf unterwegs ist.«
    Neugierig beugte sich Shanna vor. »Und was ist der zweite Grund?«
    »Joe würde mich umbringen.«
    Ihr Kopf war wie leer. Als hätte jemand mit einem Baseballschläger zugeschlagen. »Was?«
    Er senkte verlegen den Blick. »Du weißt genau, wovon ich rede.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, weiß ich nicht.«
    Ein Mundwinkel hob sich zu einem Lächeln, ehe ein Grinsen das ganze Gesicht erfasste. »Ich glaube, ich halte das im Kopf nicht aus.«
    Frustration machte sich in Shanna breit. »Wenn du nicht aufhörst, dich wie ein Aal zu winden, nehme ich dich in den Schwitzkasten.«
    Ihrem Partner wurde es zunehmend unbehaglich. Er fuhr sich mit einer Hand durch die ständig zerzausten Haare, als wüsste er nicht, wie viel er verraten dürfte.
    »Nun ja«, begann er, »es muss dir aufgefallen sein, dass Joe so etwas wie eine schützende Hand über dich hält.«

    »Ja, klar. Er war Roberts Partner.«
    »Stimmt. Das erklärt alles, oder?«
    »Er hat mir mehr als einmal gesagt, dass ihm meine Arbeitsmethoden nicht gefallen. Deshalb beobachtet er mich mit Adleraugen.« Ihre Stirn legte sich in Falten, aber sie wollte nicht zeigen, wie sehr Joes Kritik sie verletzte. »Er hält mich für gefährlich.«
    »Für ihn bist du das auch.« Shawn richtete sich auf.
    Sein Gesicht wurde hart, während sein Blick auf etwas hinter ihr gerichtet war. »Da ist ein Typ hinter dir.
    Schläger oder Killer. Zehn Uhr.«
    Er hätte es gar nicht sagen müssen. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Sie brauchte sich auch nicht umzudrehen,
    um zu wissen, dass der dunkle Blick wieder auf ihr lastete, diesmal auf dem nackten Rücken. Auf ihren Schultern bildete sich eine Gänsehaut.
    Ein Finger strich über ihr Rückgrat. Sie zuckte zusammen. Der Finger fuhr langsam weiter nach unten.
    Als sie sich auf dem Stuhl langsam umdrehte, sprang Shawn auf. Aber Sonny Fuentes
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