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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman
Autoren: Peter Tremayne
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Nachricht gut verstecken konnte. Zweifelsohne enthielt diese Nachricht den Beweis der Verschwörung. Der Mörder entfernte die belastende Mitteilung, ließ aber die Brosche an ihrem Platz. Er hatte nicht bedacht, dass man durch sie erkennen konnte, dass der Tote aus dem Königshaus von Laigin stammte. Bran Finn hatte außerdem einen Amtsstab bei sich, um sich als offizieller Sendbote ausweisen zu können. So ein Amtsstab hat am oberen Ende das Wahrzeichen des Stammes, zu dem sein Träger gehört. Dieses Beweisstück am oberen Ende des Stabes hatte man abgebrochen und fortgeworfen.«
    Fidelma griff nach ihrem marsupium , entnahm ihm die Brosche mit dem Wahrzeichen der Uí Mail, das Stück Pergament mit Bran Finns Notiz sowie die untere Hälfte des zerbrochenen Amtstabes und reichte alles Brehon Áedo.
    »Nicht immer gelingt es, bei Nachforschungen dieser Art allen Einzelheiten auf die Spur zu kommen. Wir wissen, dass man Cronán vor Bruder Ailgesach gewarnt hatte. Wer das tat, ob Eithne oder die Person, die ich für den Hauptverschwörer halte, werden wir vermutlich nie erfahren. Was wir aber wissen, ist, dass Cronán Biasta mit dem Auftrag losschickte, Ailgesach zu töten. Wir wissen weiterhin, dass Cronáns Sohn Sillán als Mönch getarnt nach Durlus kam. Möglicherweise hatte Cronán etwas von dem Besuch Ailgesachs hier in Durlus erfahren.
    Damit kommen wir zum schwierigsten Teil der Geschichte. Nachdem Bran Finn nicht bei Ailgesach aufgetaucht war, machten sich Gelgéis und Tormeid auf denRückweg nach Durlus. Tormeid ließ Bran Finns Fernbleiben keine Ruhe, und so entschloss er sich unterwegs, nach Imleach zu reisen in der Hoffnung, ihn dort zu finden. Gelgéis übernahm beide Pferde und ritt allein nach Durlus, während Tormeid nach einem Boot auf dem Suir Ausschau hielt. Sillán bekam irgendwie Wind davon und befahl einigen seiner Söldner, Tormeid und Gelgéis zu entführen, nicht ahnend, dass Gelgéis bereits wieder in den sicheren Mauern von Durlus weilte. Das gereichte mir zum Unglück, denn die Entführer hielten mich für Tormeids Gefährtin. Darüber ist jedoch schon berichtet worden, und ich möchte meine Zuhörer nicht durch unnötige Wiederholungen verwirren.«
    »Aber mich hast du bereits verwirrt«, sagte Tormeid und trat einen Schritt vor. »Darf ich sprechen?«
    Colgú schaute Fidelma fragend an, und sie nickte.
    »Du hast gesagt, Biasta war nach Fraigh Dubh geschickt worden, um Bruder Ailgesach zu töten. Wie konnte er nach Süden unterwegs sein, wenn er doch vorher gerade Bran Finn ermordet hatte, um dessen Zusammentreffen mit Ailgesach zu verhindern?«
    »Ich habe nicht gesagt, das es Biasta war, der Bran Finn ermordet hat«, erwiderte Fidelma. »Unser vierter Verschwörer war der Mörder Bran Finns, und er war auch der Mann, der die ganze Verschwörung lenkte.«
    Ihr letzter Satz ließ Colgú aufhorchen. Er sah seine Schwester an und fragte: »Hast du eben der Mann gesagt?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Man versuchte den Eindruck zu erwecken, dass es im Königreich religiös begründete Unruhen gäbe. Du, Colgú, solltest einem Mordanschlag zum Opfer fallen. Damit hätte Fianamail einen Vorwand gehabt,mit seinen Kriegern durch Osraige zu ziehen und gegen Cashel vorzurücken, um dort angeblich für Frieden zu sorgen. Er hätte dann einen neuen Herrscher auf den Thron von Cashel setzen können, der als seine Marionette gedient hätte.«
    »Wir haben bereits darüber gesprochen«, entgegnete Colgú. »Und ich habe dir gesagt, dass ein solcher Nachfolger dem Clan der Eóghanacht entstammen müsste, um akzeptiert zu werden. Mein rechtmäßiger Nachfolger ist Finguine, unser Vetter. Er und niemand anders wird mir auf den Thron folgen.«
    »Das hat man sich durchaus anders vorgestellt«, erklärte Fidelma bissig. »Deines tánaiste wollte man sich entledigen. Wahrscheinlich hätte man behauptet, dass er die Verschwörung gegen dich angezettelt hat. Danach hätte der wahre Verschwörer die Macht ergreifen können. Fianamail gedachte einen anderen als rechtmäßigen Nachfolger auf den Thron in Cashel zu setzen, jemand, den die derbhfine , die Wahlberechtigten des Clans, durchaus unterstützen konnten. Aber das hätte natürlich ein Eóghanacht sein müssen.«
    Gelgéis nickte. »Genau deshalb haben Tormeid und ich nicht offen mit dir geredet, Fidelma. Du hättest ohne weiteres mit zu den Verschwörern gegen deinen Bruder gehören können. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, das so etwas in der
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