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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman
Autoren: Peter Tremayne
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Colgú erregt.
    Eadulf blickte Dúnliath traurig an. »Deine Mutter hatte zwei Söhne aus ihrer ersten Ehe. So viel wissen wir. Wie viele Töchter hatte sie?«
    »Meines Wissens war ich ihre einzige Tochter«, antwortete das Mädchen verunsichert.
    »Die beiden Wörter, die sie hervorbrachte, waren – meine Tochter .«
    Dúnliath schwankte und wäre zu Boden gestürzt, hätte nicht Colgú sie im letzten Moment gehalten und auf einen Stuhl gesetzt.
    »Wasser, schnell!«, befahl er und tätschelte ihr die Hand.
    Eadulf langte nach einem Becher von einem kleinen Beistelltisch, aber Fidelma schlug ihm den aus der Hand.
    »Wir können nicht vorsichtig genug sein«, sagte sie entschuldigend und bat Gormán, frisches Wasser zu holen.
    Das Mädchen stöhnte vor sich hin, kam aber schon wieder zu sich, als Gormán mit frischem Wasser zurückkehrte.
    »Beschuldigst du sie, an der Verschwörung teilzuhaben, Fidelma?«, fragte Colgú. Seine Stimme klang hohl.
    »Im Augenblick noch nicht«, erwiderte sie zu aller Überraschung. »Es ist spät geworden. Wir sollten Áedo als Obersten Brehon von Muman und Brocc als Gelgéis’ Brehon bitten, für morgen Vormittag in der Großen Halle eine Anhörung einzuberufen, damit sie über meine Erklärung der Vorkommnisse richten können.«
    »Gut«, stimmte ihr Colgú zu und schien fast ein wenig erleichtert.
    »Für heute Nacht aber, lieber Bruder«, sagte Fidelma leise, »musst du meinen Rat befolgen und es geschehen lassen, dass man dich streng bewacht.«
    Der Morgen versprach einen klaren und strahlenden Herbsttag. Kein Wölkchen stand am blauen Himmel, die Sonne stieg hoch, die Luft war frisch. Auch hielt der Morgen die Nachricht bereit, die Fidelma sehnlich erwartete.Enda und Tormeid überbrachten sie. Ohne weitere Ankündigung führte Spealáin die beiden Krieger in den Empfangsraum von Gelgéis, wo sie und Colgú gemeinsam mit Fidelma und Eadulf beim Frühstück saßen. Aus den Gesichtern der Krieger war freudige Erregung abzulesen.
    »Ihr macht den Eindruck, als brächtet ihr gute Nachricht«, begrüßte sie Fidelma.
    »Gute Nachricht, fürwahr, Lady«, bestätigte Enda strahlend. »Cronán ist tot, Sillán wie andere auch gefangen genommen, und alle Uí Duach, die als Sklaven für Cronán schuften mussten, sind frei.«
    »Auch Ségnat?«, fragte Fidelma rasch, konnte sich aber sogleich entspannt zurücklehnen, da Tormeid ihr mit einem Kopfnicken die Besorgnis nahm.
    »Hat es viele Verwundete gegeben?«, wollte Colgú wissen, als sich das allgemeine Gemurmel gelegt hatte.
    »Verhältnismäßig wenige. Unser Trupp drang in die Festung ein …«, begann Tormeid zu berichten, aber Enda fiel ihm ins Wort.
    »Wir haben uns völlig auf Tormeid verlassen und sind seinem Plan gefolgt. Wir haben uns durch die unterirdischen Gänge in die Festung geschlichen und konnten dann von innen die Tore für Degos Männer öffnen.«
    »Es war nichts weiter. Ich habe sie lediglich durch unseren Geheimgang ins Innere der Festung geleitet.«
    Wieder fiel ihm Enda ins Wort. »Tormeid hat uns befehligt. Dann kamen uns viele Uí Duach zu Hilfe, die Cronán da als daer-fuidir gehalten hatte. Für die Verteidiger tauchten wir völlig überraschend auf, sie standen auf den Mauern und hatten nur Degos Streitmacht im Auge. Degos Männer hatten Feuer angezündet und taten, als hätten sie ein Lager aufgeschlagen. Reines Ablenkungsmanöver.Sie warteten auf unser Signal. Wir stürmten in den Hof, und die von Tormeid angeführte Schar bahnte sich den Weg zu den Toren und öffnete sie. So war es für Dego und seine Krieger ein Leichtes vorzudringen.«
    Tormeid war es peinlich, so mit Lob überschüttet zu werden. »Es war ganz einfach«, versuchte er abzuschwächen. »Die Wachposten im Innenhof warfen ihre Mönchskutten ab, und zum Vorschein kamen lauter Krieger. Damit hatten wir nicht gerechnet.«
    »Tormeid sah sich plötzlich Cronán gegenüber und bezwang ihn im Nahkampf«, wusste Enda zu berichten.
    »Ich forderte ihn auf, sich zu ergeben, aber als er merkte, dass alles verloren war, rannte er mir geradezu ins Schwert und versuchte, mich mit letzter Kraft mit in die Anderwelt zu reißen. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte ihn lebend gefangen nehmen können«, beteuerte Tormeid.
    »Als die anderen mitbekamen, dass Cronán tot war, ließen sie ihre Waffen fallen. Auch Sillán ergab sich. Und nachdem er die Niederlage eingestanden hatte, war die Festung endgültig in unseren Händen.«
    Lächelnd erhob sich
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