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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer
Autoren: Margot Berger
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Ferienmädchen erkennt.«
    Lea drückte ihre Reitkappe aufs Haar und schwang sich auf Magics Rücken. »Bis gleich auf dem Friesenhof. Ich reite zurück.«

 
Gibt es ein Geheimnis?
     

    Gerade räumte Dr. Eichhorn auf dem Friesenhof das Gepäck von Charlotte, die jetzt Sophie hieß, aus dem Auto, als seine ältere Tochter Klara die Einfahrt hochritt. Hinter ihr folgten sechs junge Reiterinnen. Die Gesichter waren gebräunt von Sonne und Wind, die Augen glänzten. Zwei der jüngsten Mädchen, Vanessa und Amber aus Hamburg hatten den ersten Ausritt ihres Lebens ans Meer gemacht. Immer noch waren die beiden Zehnjährigen aufgedreht, sie schwatzten und lachten in einer Tour.
    »Wie war der Ausritt? Konntet ihr die Pferde halten?«, rief Dr. Eichhorn seiner Tochter zu. Er stellte Charlottes Reitstiefel neben den Wagen und wuchtete ihre schwere Reisetasche auf die Schulter.
    »An der Brandung wollte Luna sofort losbrettern«, gab Klara zurück, während sie sich aus dem Sattel ihrer Friesenstute Luna gleiten ließ. »Leicht war es nicht, aber alle haben es hingekriegt.«
    Anerkennend nickte Markus Eichhorn und legte Charlotte eine Hand auf die Schulter. »Das ist unser neuer Gast. Das ist...«
    »Sophie Semmelhuber«, fiel Charlotte ihm ins Wort, bevor er sich wieder versprechen konnte.
    Klara winkte herüber und kratzte Lunas Hufe aus. »Wir sehen uns später, Sophie. Ich wohne zusammen mit dir und Lea im Friesenzimmer. Moment noch, ich spritze rasch die Pferde ab.«
    Während Charlotte Herrn Eichhorn ins Haus folgte, half Klara beim Absatteln der Pferde. Einige Mädchen - wie Vanessa und Amber - waren das erste Mal auf einem Reiterhof und brauchten Tipps. Die zwei Hamburgerinnen mit den kurzen, blonden Zöpfen waren ein verrücktes Paar, unzertrennliche Freundinnen. Klar, dass Vanessa und Amber sich ähnliche Pflegepferde ausgesucht hatten: die frechen schwarzen Shettys Rambo und Zorro. Nur in einem Punkt unterschieden sie sich. Während Amber eher zurückhaltend war, witterte Vanessa überall Abenteuer, Rätsel und Geheimnisse. Sie war wohl das neugierigste Mädchen an der Nordseeküste. Ihr Lieblingssatz, den sie schon beim Frühstück durch den Garten rief, lautete: »Gibt es ein Geheimnis?« Vanessa war gerade dabei, Rambo mit dem Schlauch abzuspritzen, als sie Lea zurückkommen sah. Nicht vom Deich wie sonst, sondern vom Flugplatz.
    »Wieso war Lea am Flugplatz?«, fragte Vanessa sofort. »Ist die Neue etwa mit dem Flugzeug gekommen?« Sie ließ das Handtuch sinken, mit dem sie Rambos Fesselbeugen trocknen wollte. Alle Augen wanderten zum Feldweg, auf dem Lea mit Magic näher kam.
    »Unsinn«, sagte Klara ausweichend. »Lea wollte heute nur einen kurzen Ausritt machen.«
    Die Sache mit dem Flugzeug musste niemand wissen. Das gab nur Anlass zu überflüssigen Fragen. Je weniger die Mädchen über Charlottes Eltern erfuhren, umso besser.
    »Die Sattellage gut trocknen. Passt du auf, dass es niemand vergisst, Lisa?«, fragte Klara die große Zwölfjährige, die den Haflinger Joker über den Hof führte. Lisa nickte. Auf sie war Verlass, das wusste Klara. Lisa und ihre Schwester Anna wohnten mit Vanessa und Amber im Shettyzimmer.
    »Wieso wohnst du bei der Neuen, bei Sophie?«, rief Vanessa hinter Klara her, die ins Haus ging. »Ist dein eigenes Zimmer abgebrannt? Gibt es ein Geheimnis?« Klara tat so, als hätte sie nichts gehört, und zog die Haustür hinter sich zu. Tatsächlich wohnten sie und Lea normalerweise unterm Dach. Aber in diesem Fall fanden ihre Eltern es besser, dass sie nach unten umzogen, damit der heikle Gast nie allein war.
    Klara lief über den langen Flur, vorbei am Hafi- und Kaltblutzimmer. Die Tür zum Shettyzimmer stand offen, zwei Betten waren gemacht, das dritte nachlässig zurechtgezupft. Auf dem vierten - Vanessas Bett - häuften sich Bücher, Zeitschriften, Kassetten, Chipsdosen und Kleidungsstücke.
    Charlotte wartete mit ihrem Gepäck am Ende des Flurs, wo das Friesenzimmer lag.
    Klara stieß die Tür weit auf und schob Charlottes Reisetasche mit dem Fuß über die Schwelle.
    »Unser Reich?«, fragte das Mädchen aus München. Klara nickte. Zwei Hochbetten standen hintereinander. Auf dem Doppelbett am Eingang lagen die Schlafshirts von Lea und Klara.
    »Unten oder oben?«, fragte Klara.
    »Wie bitte?«, fragte Charlotte.
    »Wo willst du schlafen? Das Bett am Fenster ist deins. Oben oder unten? Du hast die freie Auswahl.«
    Charlotte ging durch das Zimmer und fasste an die kleine Leiter,
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