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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer
Autoren: Margot Berger
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kleiner.«
    Dr. Eichhorn rief nach hinten: »Los gehts!«
    Lisa reihte sich mit ihrem Haflinger Joker hinter Klara ein, die anderen folgten.
    Die bunte Truppe marschierte zum Deich. Reitlehrer Eichhorn blieb dicht neben Klara, um ihr zu helfen, falls Muli sich störrisch zeigte. Aber das Maultier ging unbeirrt seinen Weg. Bäcker Sörensen grüßte hinüber, als die Reitergruppe vor seinem Cafe auf die Deichstraße abbog. Muli trippelte ohne mit den Ohren zu zucken über den polternden Holzsteg, der durch die Salzwiesen zum Strand führte, und machte auch dort keine Anstalten zu rennen. Jedes der vier Pferde wurde von zwei Ferienmädchen zu Fuß begleitet. Vorbei an den rot-weißen Strandkörben ging es zur Brandung.
    Ein kleiner Junge sprang aus seiner Sandburg und zeigte aufgeregt hinter ihnen her. »Guck mal, Mama - das Tier aus dem Cafe. Das ist Marques de ... Wie ging es noch mal weiter?«
    »... de Murrieta y Conde de la Mancha!«, rief Klara gut gelaunt über die Schulter.
    Sie umrundeten den weißen Wachturm der DLRG. Plötzlich schallte eine Stimme zu ihnen herunter: »Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft wünscht den Mädchen vom Friesenhof einen tollen Ausritt!«
    Oben auf der Plattform stand ein weißblonder Junge, der gerade sein Megafon sinken ließ.
    »Danke, Niels!«, rief Klara nach oben.
    Lea stieß Charlotte an und flüsterte ihr etwas zu. Charlotte grinste.
    Aus dem Augenwinkel sah Klara ihre Schwester hinter vorgehaltener Hand sprechen. Klara errötete. Sie wusste genau, was Lea erzählte: Dass sie, Klara, Niels Ingwer- sen gut fand.
    In ruhigem Tempo ging es den Strand entlang. Charlotte heftete ihre Augen dauernd auf den Boden.
    »Suchst du was Bestimmtes?«, fragte Lea.
    Charlotte nickte. »Allerdings. Wo Findet man Bernstein? Du hast ja gehört, meine Mutter wünscht sich einen.« Lea zeigte unbestimmt über den weitläufigen Strand. »Eigentlich liegt er überall. Aber man darf nur zu bestimmten Zeiten suchen, wenn man keinen Wert darauf legt, zu ertrinken.«
    Dr. Eichhorn wandte sich um. »Die beste Zeit zum Suchen ist zwei Stunden nach Hochwasser.« Er sah auf die Uhr und rechnete im Kopf. Die Zeiten von Ebbe und Flut wusste er immer. Das war wichtig für seine Ausritte. »Im Moment ist es günstig«, sagte er. »Wenn ihr wollt, könnt ihr beiden losgehen und suchen. Wir haben genügend Begleiter für die Pferde. Aber bleibt nicht zu lange weg. Und bewegt euch in der Nähe, damit ich euch sehen kann.«
    »Super, Papa.«
    Lea und Charlotte gingen querab von der Reitergruppe dem ablaufenden Wasser nach. Von See blies der Wind kräftiger, aber die Sonne hatte ihn aufgewärmt, und die Luft strich angenehm über die Haut.
    Lea strebte der breiten Wasserrinne zu, hinter der eine Sandbank zu erkennen war. Sie ließ sich in den Sand fallen, zog Reitstiefel und Strümpfe aus und krempelte die Hosenbeine auf.
    »Runter damit«, wies sie Charlotte an, die auf ihre eigenen Stiefel sah. »Wir müssen durchs Wasser gehen - auf die Sandbank dahinter.«
    Vor ihnen wateten ein paar Urlauber in Badesachen durch den Priel. Das Wasser spülte um ihre Hüften.
    »Zu hoch für uns«, entschied Lea. »Wir warten, bis der Priel leer gelaufen ist.«
    Sie setzten sich in den Sand und beobachteten die Reiter, die um die hohen Pfahlbauten kurvten, die auf hölzernen Stelzen am Strand standen.
    Schließlich war der Priel so flach, dass sie ihn gefahrlos durchqueren konnten. Die Mädchen klemmten ihre Stiefel unter die Arme und wateten auf die andere Seite. Gebückt gingen sie über die Sandbank. Gut ein Dutzend Urlauber suchten genau wie sie den Boden ab. Hin und wieder lagen zusammengetriebene Haufen aus Holzstücken im Weg, in denen Lea stöberte. Schließlich fand sie tatsächlich etwas. Triumphierend zeigte sie Charlotte drei erbsengroße Bröckchen auf ihrer Handfläche.
    »Das ist doch kein Bernstein«, sagte Charlotte und nahm die unansehnlichen Bröckchen in die Hand. »Landratte«, lästerte Lea. »Klar ist das Bernstein. Er muss nur geschliffen werden, dann wird er gelb. Hier, sieh mal.« Lea hielt ein Fundstück in die Sonne. »An der Kante schimmert es.«
    Vom Land her ertönte der schrille Pfiff ihres Vaters. »Schade, wir müssen zurück«, bedauerte Lea. »Aber wir gehen noch mal los. Versprochen.« Sie winkte ihrem Vater zu. »Dann finden wir bestimmt mehr. Du kannst dir zu Hause meine Schatzkiste angucken, wenn du willst. Du wirst staunen, was ich schon alles gesammelt habe. Mein schönster
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