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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer
Autoren: Margot Berger
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nicht Charlottes Ferienziel herausfand? Einige wenige Freunde beim Film wussten, dass Charlotte an der Nordsee war. Vorsichtshalber, falls ihren Eltern in den USA etwas passieren sollte.
    Frau Eichhorn war beunruhigt, sehr beunruhigt. Jetzt war es erst mal wichtig, dass die Ferienmädchen nicht weiter nachhakten. Dazu musste diese Zeitschrift verschwinden. Nicht nur diese eine Ausgabe, sondern alle, die es in Westerbüll gab.
    »Lea, geh gleich mit Klara los«, ordnete Meike Eichhorn an. »Ihr kauft sämtliche Hefte des >Star-Magazins< auf. Damit keiner auf dem Friesenhof sie in die Hände bekommt und Charlotte mit den Fotos vergleichen kann.« Kurz darauf machten sich die beiden mit Rucksäcken auf ihre seltsame Einkaufstour.
    Am selben Abend gab es in Westerbüll kein einziges »Star-Magazin« mehr, dafür stapelten sich unter Frau Eichhorns Behandlungstisch zwölf Examplare davon.
    Als sich in den nächsten Tagen nichts Auffallendes ereignete, legte sich die Aufregung auf dem Friesenhof.

Der Magie-Test
     

    Klara konnte blind ins Regal mit den Bürosachen greifen und bekam immer den richtigen Aktenordner zu fassen. Sie war es, die in der Familie Eichhorn die Briefe abheftete. Alle Ordner und Ringbücher standen ordentlich in einem Regal in der Tierarztpraxis. Dort war am meisten Platz dafür. Klara hasste es, wenn jemand einen Aktenordner nicht an seinen Platz zurückstellte. Aber das passierte selten. Außer Klara machte sich hier kein Eichhorn gern an den Akten zu schaffen.
    Als Klara an diesem Morgen vor der Sprechstunde nach einem Ordner langte, achtete sie nicht auf die Beschriftung. Sie wusste: Die »Anmeldungen für Reitermädchen« standen als zweiter Ordner von rechts im Regal. Doch sie hatte die »Futter-Bestellungen« erwischt.
    Lea! Sicher hatte ihre Schwester etwas nachgesehen und den Ordner achtlos an irgendeiner Stelle ins Regal geschoben. Typisch Lea!
    Klaras Blick wanderte über die Regalwand. Der Ordner »Anmeldungen« stand in der Mitte. Klara zog ihn heraus und schlug ihn auf.
    Bei Lea kann man froh sein, wenn man die Briefe nicht in der Sattelkammer wieder findet, dachte sie.
    Dann stutzte sie. Die Klammerringe griffen schief ineinander. Der Übersichtsplan war eingerissen und zerknittert, als ob jemand ungeduldig geblättert hätte.
    »Oh, Lea, ich könnte dich ...« Klara knurrte. Sie mochte es nicht, wenn ihre nachlässige Schwester den Ordner in die Hand nahm. Andererseits ließ es sich manchmal nicht vermeiden. Denn jeden Tag erschienen Eltern auf dem Friesenhof, die nach freien Ferienterminen für ihre Kinder fragten.
    In diesem Moment steckte Lea ihre Nase zur Tür herein. »Was ist, Klara, kommst du nicht frühstücken?« Anklagend hielt Klara ihr den Ordner hin. »Hast du den so versaut?«
    »Ich? Den hab ich seit zwei Wochen nicht mehr angerührt.«
    »Schwöre! Bei Magic und Luna!«
    Ungeduldig hob Lea die Hand. »Bei Magic und Luna! Großes Friesen-Ehrenwort.«
    Klara zuckte die Schultern. »Verstehe ich nicht. Mama und Papa gehen doch immer sorgfältig mit meinem Ordner um.«
    Während sie noch redete, spürte Klara plötzlich ein mulmiges Gefühl im Magen. Gab es jemand, der Interesse an den Namen der Ferienmädchen haben könnte? Etwa der mögliche Entführer von Charlotte? Klaras Kehle wurde trocken.
    »Vielleicht ist hier eingebrochen worden - und jemand hat geschnüffelt«, sagte sie. »Jemand, der wissen will, ob Charlotte Lech bei uns wohnt.«
    Lea pfiff durch die Zähne. »Nicht dumm.« Sie sah sich in der Tierarztpraxis um. »Gibt es Einbruchspuren? Ist dir etwas aufgefallen?«
    Die Glasschränke an den Wänden mit Salbentuben, Arzneifläschchen und Tablettenschachteln sahen aus wie immer. Lea ging zur Hoftür und tastete sie ab. Sie war verschlossen, Rahmen und Glaseinsatz unversehrt. »Hier war niemand. Du siehst Gespenster, Klara. Alles nur, weil dein blöder Ordner falsch stand. Komm zum Frühstück, sonst reitet deine Gruppe ohne dich los.« Klara nickte, betrachtete aber noch einmal die Tür. Nein, nichts. Und das große Fenster zum Hof? Auch das war geschlossen und heil.
    Doch dann entdeckte sie etwas, das ihr merkwürdig vorkam. Der Fenstergriff stand quer. Musste er nicht nach oben gedreht sein?
    Sie ging hin und fasste ihn vorsichtig an. Als sie den Griff bewegte, schwang das Fenster auf - es war nur angelehnt. »Huch, offen!« Klara zuckte zurück, als hätte sie einen Elektrozaun berührt.
    Lea, die schon fast wieder draußen war, stürzte herbei. Sie schob
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