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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen
Autoren: Margot Berger
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übermüdet auf dem Schulhof ankamen, bildeten sich vor der Pausenhalle kleine Gruppen. Mädchen und Jungen der Klasse 6 c steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Mona und Laura, Leas engste Freundinnen, standen auch dabei.
    Aufgeregt winkten sie Lea heran. »Endlich kommst du.« Sie nahmen ihre Freundin in die Mitte und erzählten ihr die unerhörte Neuigkeit, die soeben zu ihnen durchgesickert war.
    »Unsere Klasse wird aufgelöst...«
    »... und auf die beiden anderen verteilt. Auf die 6 a und 6 b.«
    Peng! Lea schluckte. »Heißt das etwa, wir werden getrennt?«
    Mona Nürnberg nickte düster. »Es geht namensalphabetisch. A bis L soll in die 6 a. Du auch - E wie Eichhorn. Laura und ich müssen in die 6 b, in diese Horrorklasse.« »Ich wette, mein Vater macht das nicht mit«, prophezeite Laura Rauch. »Der schickt mich auf eine andere Schule. Seit in der 6 b zwei Leute mit Messern erwischt worden sind, will er mich sowieso von dieser Schule nehmen.«
    Lea hatte das Gefühl, jemand schlüge ihr mit dem Holzhammer auf den Kopf. Die Pausenhalle drehte sich vor ihren Augen. Fuhr der Schulhof Karussell?
    Nur ein Satz wirbelte durch Leas Gedanken: Meine Clique wird getrennt. Ein Blitz aus heiterem Himmel hätte sie nicht vernichtender treffen können.
    Allmählich fasste sich Lea wieder. Andere Gedanken kehrten zurück. Sie dachte an die vergangene Nacht, an das Gespräch mit Klara. Wie sie beide hin- und hergerissen waren. Hatte sie sich nicht einen Blitz gewünscht, um Klarheit zu haben? Nun wurde ihre Klasse aufgeteilt, war das der Blitz, auf den sie wartete? Ein Wink des Schicksals?
    Auf einmal fühlte sich Lea ungeheuer erleichtert.
    »Wenn wir auseinander gerissen werden«, hörte sie sich sagen, »dann ziehe ich nach Westerbüll. Auf den Friesenhof. Zu Magic.«

 
Aufregende Pläne
    »Ich ziehe zu Magic. Und meinen Hamburger Ponyhof besuche ich, sooft es geht, mit der Bahn.«
    Die Eltern trauten ihren Ohren nicht, als Lea noch am selben Abend ihre Entscheidung verkündete.
    Klara haute die Neuigkeit weniger um. Sie rechnete schon seit Tagen damit. Wenn einer Leas wirren Gedanken folgen konnte, dann war es Klara. Sie wusste, dass ihre Schwester stur wie ein Esel sein konnte. Andererseits hatte Klara schon oft erlebt, dass Lea über ihren Schatten sprang, wenn es um Pferde ging. Um die Rettung von Pferden.
    Dafür traf jemand anderen fast der Schlag: Otto Tönnies in Westerbüll.
    Als Frau Eichhorn ihn anrief, blieb ihm die Luft weg. Er hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, dass die Eichhorns seinen Hof kauften - er rechnete fest mit einer Zwangsversteigerung. Die Freude übermannte ihn, er stammelte nur unverständliche Sätze. Doch Frau Eichhorn in ihrer herzlichen Art brachte ihn dazu, sachlich über den Verkauf zu sprechen. Über Einzelheiten zum Vertrag und über Untersuchungstermine für die vier Pferde, die Eichhorns übernehmen wollten.
    »Sagen Sie den Mädchen«, bat Otto Tönnies bewegt am
    Ende des Gesprächs, »dass meine Pferde ihnen Glück bringen werden. Davon bin ich überzeugt.«
    Abends feierte Familie Eichhorn den Kauf des Friesen hofs im Wohnzimmer, das teilweise schon leer geräumt war. Markus Eichhorn breitete Fotos und Bauzeichnungen auf dem Tisch aus. Von einem Friesenhoffoto existierte auch eine Farbkopie in vierfacher Größe.
    »Papa«, sagte Lea streng und stemmte die Arme in die Seiten, »die Fotokopie stammt doch nicht erst von heute! Schmiedest du etwa mit Mama heimlich Pläne? Weil du gedacht hast, mich wirst du schon noch überreden? Na warte!«
    Unschuldig schaute Dr. Eichhorn vom Tisch auf und fuhr sich durch sein hellbraunes Haar. »Aber Lea, was du dir ausmalst!«, rief er in gespielter Empörung, klebte die Fotokopie auf ein großes Blatt Papier und begann darauf zu zeichnen. Mit ein paar raschen Bleistiftstrichen warf er eine bemerkenswerte Skizze hin.
    »Hier könnte die Reithalle stehen, neben dem Wohnhaus. Das ist praktisch.«
    Sieben kühne Linien - und es entstand eine großzügige Reithalle.
    »Und gleich dahinter ein Außenreitplatz ...«
    Mit glühenden Gesichtern hing die ganze Familie über der Zeichnung und feuerte Markus Eichhorn an. Es wurde gestrichelt und geändert, der Radiergummi leistete Schwerarbeit. Schließlich ging die Skizze reihum. Jeder malte seine Wunschvorstellung hinein.
    Meike Eichhorn legte neue Wege an. Rechts vom Eingang zeichnete sie ihre Tierarztpraxis ein.
    Unter Klaras Händen entstanden fünf Ferienzimmer. »Vier Mädchen in jedem
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