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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen
Autoren: Margot Berger
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Magic. »Ich hab wohl ziemlich großen Mist gebaut, was meinst du, Pferd?« Magic musterte ihn aufmerksam, streckte den Kopf vor und schnupperte an seinem Arm.
    Lea hätte geschworen, Magic würde sofort knurrend rückwärts gehen. Seine Reaktion erstaunte sie.
    Der Mann fingerte ein Hundeleckerli aus der Tasche und legte es auf den Handteller. Magic senkte den Kopf und betastete den Würfel mit den Lippen. »Meinst du, dass deine Freundin jemals mit mir redet, Pferd?«
    Knackend zerbrach das Leckerli zwischen Magics Zähnen. Er kaute genüsslich und rieb dann seine Nase an Kompass’ Rücken.
    Lea strich ihrem Friesen über die Nüstern. »Du nimmst Leckerli von ihm? Weißt du denn nicht, dass ...«
    Weiter konnte sie das merkwürdige Gespräch nicht fortsetzen, denn Markus Eichhorn kam mit Ingwer Ingwersen zu ihnen. Der Strandkorbbesitzer nahm Leif Harding am Arm. »Komm, ich bring dich nach Hause.«
    Im Weggehen raunte er Markus Eichhorn zu: »Danke für alles. Das vergessen wir dir nicht, Doktor.«
    Lea sah Leif Harding nach, dann brachte sie Magic kopfschüttelnd in die Box. Kein Zweifel, der Magie-Test war zugunsten von Harding ausgefallen. Das bedeutete, dass er auch gute Seiten hatte. Die hatte sie zwar noch nicht entdeckt, aber wenn Magic meinte ... Dann konnte sie vielleicht auch ihre Wut auf ihn vergessen.
    Als Lea aus dem Stall zurückkam, herrschte Aufbruchstimmung. Einer nach dem anderen verabschiedete sich. Einige schüttelten Markus Eichhorn schweigend die Hand, andere drückten seinen Arm. Uwe Jacobs klopfte dem Tierarzt auf die Schulter. »Würd mich freuen, dich mal im Wattenkrug zu sehen, Doktor.«
    Plötzlich hatte kein Vater mehr etwas dagegen, dass seine Tochter noch auf dem Reiterhof blieb.
    »Und jetzt heraus mit der Sprache«, sagte Markus Eichhorn, als endlich Ruhe eingekehrte. Der letzte Erwachsene war gegangen - bis auf Emma Hansens Mutter, die mit ihrem Sturzhelm auf der Bank saß. »Wer hat Otto Tönnies informiert?«
    »Jette und ich«, sagte Klara zufrieden. »Du kannst dich bei den Mädchen aus Westerbüll bedanken. Die haben die Gerüchte über uns herausgekriegt.«
    Jette schob den Pulloverärmel hoch und zeigte Herrn Eichhorn stolz den schillernden Bluterguss auf der Schulter. »Der Beweis - ich habe in der Standuhr gelauscht und musste das Uhrengewicht tragen.«
    »Oje, dann hast du dir ja Schmerzensgeld verdient.« Markus Eichhorn legte seine Arme um Lea und Klara. »Wie wär’s, wenn ihr beiden mit der ganzen Mädchenbande unsere Reiterzimmer testet? Heute Nacht? Eingeschlossen ist ein zünftiges Frühstück im Stall.«
    Johlend fielen sich Nelly und Jette, Kim und Mascha in die Arme. Lachend rannten sie zu ihren Rädern.
    »Wir holen unsere Sachen!«, rief Jette und schwang sich auf ihr Fahrrad. »Und Reitkappen, Stiefel...«
    Übermütig ließen die vier ihre Fahrradklingeln ertönen und sausten über den Leuchtturmweg davon.
    Emma schluckte, als die Mädchen verschwunden waren. Bittend sah sie ihre Mutter an. Doch die schüttelte energisch den Kopf und strich ihrer Tochter übers Haar. »Nein, Schatz, kommt nicht in Frage. Ich hätte keine ruhige Minute ohne dich.«
    Lea wechselte einen Blick mit ihrem Vater. Natürlich bedauerten sie Emma, wie sie niedergeschlagen vor ihnen auf der Bank kauerte. Angestrengt starrte sie zum Richtkranz hinauf, um ihre Tränen zurückzuhalten.
    »Aber zum Stallfrühstück darf Emma doch kommen«, schlug Dr. Eichhorn vor.
    Frau Hansen zuckte zurück, als hätte er ihr vorgeschlagen, zum Frühstück gebratene Pferdeäpfel zu essen. »Zwischen den Pferdeboxen frühstücken? Also wissen Sie, da können doch Krankheiten übertragen werden.« »Nur Pest und Pocken«, sagte Lea.
    »Grrr«, machte Frau Hansen und funkelte Lea aus ihren gletscherblauen Augen an. Jetzt sieht sie wieder aus wie ein Schlittenhund, der ein Stück Rentierfleisch begutachtet, dachte Lea.
    »Wirklich schade, dass Emma nicht hier schlafen darf«, sagte Dr. Eichhorn. »Denn was man in der ersten Nacht auf einem Reiterhof träumt, geht in Erfüllung.« Widerstrebend gab Frau Hansen ein bisschen nach. »Also gut, ich bringe sie morgen zum Frühstück.«
    Emma strahlte. Dann fiel ihr ein, dass ihr der Wunschtraum entging, wenn sie nicht auf dem Friesenhof schlafen durfte.
    »Aber Mama - ich will auch etwas träumen, was in Erfüllung geht.«
    Stumm schüttelte Frau Hansen den Kopf.
    Lea runzelte die Stirn und überlegte. Der Schlittenhund sah nicht aus, als würde er noch weiter
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