Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen
Autoren: Margot Berger
Vom Netzwerk:
sich ein weißer Sandweg in den Wald.
    Markus Eichhorn fuhr mit seinem Mountainbike über die Feldwege, er hatte Klappspaten und Hundekorb dabei. Über Handys wollten sie sich gegenseitig auf dem Laufenden halten.
    Schummeriges Dämmerlicht schlug Lea und Klara entgegen, als sie die ersten Bäume passierten. In der Luft hing der schwere Duft von Kiefernnadeln. Angestrengt spähte Lea zwischen die knorrigen Stämme. Ob sie hier eine Spur von Kompass entdeckte?
    In der folgenden Stunde blieb Magic zweimal abrupt stehen, nahm den Kopf hoch und lauschte. Lea stieg ab, robbte durchs Unterholz und kratzte sich an Dornen die Hände blutig. Aber sie fand nichts.
    Schon kroch Dunkelheit über den Weg. Wäre der Sand nicht so weiß gewesen, hätten sie kaum die Richtung erkannt. Plötzlich schnaubte Magic schnorchelnd und stemmte alle vier Hufe in den Sand. Er ging keinen Schritt weiter.
    »Hörst du etwas, Magic?« Lea beugte sich vor.
    Der Friese reagierte nicht, konzentrierte sich auf etwas, das die Mädchen nicht wahrnehmen konnten. Luna wandte ihren Kopf in dieselbe Richtung wie Magic. Sosehr die Mädchen sich anstrengten, sie sahen nichts, sie hörten nichts. Trotzdem sprang Lea zum dritten Mal vom Pferd. Durch niedrige Sträucher tastete sie sich bis zu einer Lichtung vor, auf der es heller war. Lea erkannte etliche Kaninchenlöcher, sah aber keinen Hund. Frustriert ging sie zurück, dabei bemerkte sie ein rotes Kunststoffteil an einem Ginsterzweig. Es war der Griff einer Hundeleine. Sie nahm ihn an sich und folgte der langen Kordel. Ihr Herz klopfte schneller. Die Leine endete in einem Kaninchenbau. Lea legte sich vor das Loch und zupfte an der Leine. Mit ausgestrecktem Arm langte sie in den Bau. Ihre Finger stießen auf Widerstand. Das war Fell... ein Hundehinterteil.
    Mit Mühe erfasste Lea den Hund, aber es reichte nicht zum festen Zupacken. Noch weiter reckte Lea sich vor, bis ihre Muskeln schmerzten. Aber so kurz vor dem Ziel aufgeben? Das kam nicht in Frage. Sie biss die Zähne zusammen. Wenn sie den Arm bewegte, sackte sofort Sand auf den Hund nach. Lea hielt ihn fest, sie wusste gar nicht, wie viel Kraft in ihr steckte. Doch lange würde sie nicht mehr durchhalten.
    Dann hörte sie ein Geräusch und wandte den Kopf zur Seite. »Papa!« Selten hatte sich Lea so gefreut, ihren Vater zu sehen.
    »Klara hat mich angerufen«, sagte er und griff zum Spaten. Behutsam buddelte Markus Eichhorn das Erdloch vom Rand her auf. Ein paarmal rutschte der Rauhaardackel Lea noch weg, aber schließlich konnte sie in das drahtige Fell packen und den Hund herausziehen. Kompass sprang auf allen vieren herum. Er bellte wie verrückt und schmiegte sich abwechselnd an Lea und Markus Eichhorn - als wüsste er, dass sie seine Retter waren.
    Lea hob Kompass hoch und trug ihn durch das Gebüsch zu Magic hinüber. »Bei dem musst du dich bedanken - ohne ihn hätten wir dich nicht gefunden.«
    Magic schnoberte behutsam an den Dackelohren und pustete Sandkörner von Kompass’ Kopf.
    »Magic ist ein Held«, sagte Lea stolz.
    Eine merkwürdige Stimmung herrschte auf dem Friesenhof, als die Reiterinnen, Magic und Luna zurückkehrten, daneben Dr. Eichhorn auf dem Fahrrad mit dem Hund im Korb. Die Gäste des Richtfestes hatten Leif Harding inzwischen gehörig die Meinung gesagt. Die Leute fanden, eine Abreibung habe er verdient nach seinen Lügen, auch wenn Leif Harding im Grunde ein armer Kerl war. Schließlich muss jeder die Suppe auslöffeln, die er sich eingebrockt hat. Doch als die Suchmannschaft heimkehrte, schlug die gedrückte Stimmung in laute Freude um. Leif Harding standen Tränen in den Augen, als Markus Eichhorn ihm seinen Dackel in die Arme legte.
    Lea hatte sich unterwegs fest vorgenommen, sich den Übeltäter Leif Harding aus der Nähe anzusehen. Sie sprang aus dem Sattel und führte Magic zu dem hageren Mann hinüber. Die Gäste waren an die Tische zurückgekehrt, er lehnte allein an einem Baum und streichelte seinen Kompass.
    Lea wollte unbedingt den »Magie-Test« mit Leif Harding machen. Ihr Friese zeigte deutlich, wie er Menschen einschätzte - er drehte sich weg, wenn er jemand nicht mochte, oder ging rückwärts, wenn er jemand gefährlich fand. Senkte Magic aber den Kopf und schnaubte, dann war der Mensch in seinen Augen in Ordnung. Was Magic von Leif Harding hielt, konnte Lea sich lebhaft vorstellen, trotzdem wollte sie es genau wissen.
    Leif Harding sah Lea nicht an, als sie vor ihm stehen blieb, sondern wandte sich an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher