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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen
Autoren: Margot Berger
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Raum. Mit zwei Hochbetten«, schlug sie vor und strich eine Haarsträhne zur Seite, die immer wieder über das Reetdach des Friesenhofs fiel. »Dann können insgesamt zwanzig Mädchen bei uns Reiterferien machen.«
    »Wieso müssen es gerade zwanzig sein?«, fragte Dr. Eichhorn. Er schaute Klara über die Schulter und zeichnete bei jedem Ferienzimmer eine Tür zur Terrasse ein. »Papa, denk doch mal logisch. Zwanzig Pferdeboxen bedeuten zwanzig Reitermädchen.«
    Meike Eichhorn mischte sich ein. »Wenn du noch logischer denkst, fällt dir vielleicht ein, dass wir gerade mal vier Pferde haben. Und das auch nur, wenn die von Otto Tönnies alle gesund und reitbar sind.«
    »Hauptsache Magic ... Gib das Bild her«, sagte Lea. Sie zog Klara den Plan unter den Händen weg. »Ich bin dran.« Lea zeichnete Magic.
    »Magic - was für eine Überraschung«, frotzelte Klara. Lea ließ sich nicht beirren. Magic bekam einen imposanten Kopf, geheimnisvoll glänzende Augen, seine Mähne kräuselte sich bis zu den Beinen.
    Inzwischen sah er aus wie eine Riesenausgabe von Rambo, ihrem Lieblingsshetty. Immer mehr steigerte sich Lea in die Zeichnung hinein, brachte mit ein paar Strichen den Friesen sogar zum Lachen. Von der Stalldecke ließ sie eine Sonne leuchten und die Strahlen fielen in Magics Box.
    »Um Himmels willen, Lea, bist du nicht ganz bei Trost?« Klara legte ihrer Schwester die Hand auf die Stirn, um zu prüfen, ob sie Fieber habe.
    »Ph«, machte Lea beleidigt und steckte den Stift ein. Meike Eichhorn meinte, dass als Erstes die Ferienwohnungen und die Praxis ausgebaut werden müssten. Damit sie Geld verdienen konnten.
    »Kann sein, dass wir uns ein paar Wochen behelfen müssen«, sagte Markus Eichhorn. »Wird wohl auf eine Art Camping hinauslaufen.«
    »Cool.« Klara nahm die Nachricht gelassen auf. »Wir schlafen einfach im Stroh. Ich bei Luna in der Box.« »Wer ist hier nicht ganz bei Trost?«, stichelte Lea. »Vor Pferdehufen zu schlafen, ist doch eine kranke Idee.« Klara verpasste ihr einen schwesterlichen Stoß in die Seite und strich über das Foto vom Friesenhof. »Egal, wo wir schlafen. Jedenfalls kann ich es gar nicht abwarten, nach Westerbüll zu ziehen.«
    Als zehn Tage später zwei Möbelwagen vor der Tür standen, wurde es allen Eichhorns doch mulmig zumute. Ihren Freundinnen hatten Lea und Klara schon am Abend zuvor tschüs gesagt. In den Ferien wollten alle nach Westerbüll kommen.
    »Vier Reitpferde haben wir schon«, konnten die Eichhorn-Schwestern den Mädchen versprechen. Ihr Vater war vor dem Umzug nach Westerbüll gefahren, um Magic, Luna und die Fjordpferde Flicka und Ibsen zu untersuchen. Alle vier strotzten vor Gesundheit.
    Die Möbelpacker rissen unaufhörlich Witze und hielten die Mädchen mit Hilfsarbeiten in Atem. So blieb gar keine Zeit, düsteren Abschiedsgedanken nachzuhängen. Als alles im Möbelwagen verstaut war, von der Arzneikiste aus der Praxis bis zum Karton mit Pferdebüchern, machten Lea und Klara einen letzten Rundgang durch das leere Haus. In den ausgeräumten Zimmern hallte jeder Schritt.
    »Komisch, hier soll ich gewohnt haben?«
    Lea musterte den kahlen Raum und das Fenster, das ohne Rollo abweisend und kalt aussah. Dunkle Ränder an den Wänden verrieten, dass dort einmal die Bilder von Rambo und Zorro gehangen hatten, Fotos, die nun im Lastwagen auf den Umzug warteten. Nein, das war nicht mehr ihr Zuhause. Durch das leere Wohnzimmer gingen die Mädchen zurück nach draußen.
    Der Anblick der öden Wohnung machte den Aufbruch leichter. Auf zum Friesenhof!

 
Giftiges Seemannsgarn
    »Was hat Papa gesagt? Wir machen erst mal Camping auf dem Friesenhof?«
    Klara schob einen Hocker unter das schräge Dachfenster und stieg hinauf. Mit beiden Händen zerrte sie die Wolldecke aus dem Fensterrahmen, die sie am Abend zur Verdunklung eingeklemmt hatte. Gleißendes Morgenlicht ergoss sich ins Zimmer. Klara blinzelte in die Helligkeit. »Camping ist wohl leicht untertrieben.«
    Lea fing die Decke von Klara auf und warf sie zur Seite. Seit Familie Eichhorn vor drei Tagen im Friesenhof eingezogen war, übernachteten alle vier auf Matratzen in den Dachzimmern. Das Erdgeschoss hatte sich in eine Baustelle verwandelt. In den alten Räumen arbeiteten Maurer, Fliesenleger und Tischler. Man musste höllisch aufpassen, dass man nicht über Kabel und Werkzeug stolperte.
    Klara und Lea schliefen vorübergehend zusammen in einem Raum. In der niedrigen Dachstube stapelten sich Umzugskartons mit
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