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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen
Autoren: Margot Berger
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und drohte ihrer
    Tochter mit dem Schraubenzieher. »Runter von dem Geländer, du verrücktes Huhn. Du weißt doch, das Holz ist wackelig. Fehlt noch, dass du mit dem ganzen Ding abstürzt.«
    »Keine Panik, Mama.« Lea zeigte auf das Schild »Eingang Praxis« an der Tür im Flur. »Dann trägst du mich einfach in deine neue Praxis und verarztest mich.« Meike Eichhorn steckte das Werkzeug in die Tasche ihrer Lederweste und schmunzelte.
    »Der Eingang ist für Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Rennmäuse. Nicht für Tierarzttöchter, schon gar nicht für...«
    Lea schnitt ihr das Wort ab. »Oh Mama, hör auf. Sag mir lieber, was das für Pferde auf unserer Weide sind - die neuen Füchse.« Erwartungsvoll trat sie von einem Bein auf das andere.
    »Das ist schnell erzählt...«
    Die Haflinger Bonny und Joker waren schon am frühen Morgen aus Hamburg gebracht worden, sie gehörten früher zu Eichhorns Patienten. Weil die Hafis eine Allergie gegen Staub hatten und husteten, konnten sie nicht in ihrem Hamburger Stall bleiben.
    »Zwei anständig ausgebildete Reitpferde«, schloss Meike Eichhorn ihren Bericht. »Lieb und geduldig, ideal für einen Reiterhof. Wir testen, ob der Husten bei uns ausheilt, sonst können wir sie zurückgeben. Aber auf einer Nordseeweide verschwindet eine Allergie fast immer. So, und nun lauf los und guck dir die Hafis an.«
    Lea flitzte aus der Haustür. Überstürzt wie immer rannte sie los und stolperte gleich über zwei niedrige Baustel- lenscheinwerfer, die auf dem Weg standen.
    Lea umrundete den Lastwagen der Baufirma und hüpfte an zwei Handwerkern vorbei. Einer in blauer Latzhose war damit beschäftigt, einen Seitenausgang in die Tierarztpraxis einzubauen. Der zweite Mann, ein dicker Maurer mit Kordhut, Karohemd und zu enger Wildlederweste, arbeitete an einem halb fertigen Weg. Dieser neue Pfad sollte verhindern, dass zwischen Haus und Stall matschige Pfützen entstanden.
    Der Maurer kniete auf dem fertigen Wegstück und legte Steinplatten in das Sandbett. Bei jedem Handgriff schnaufte er wie ein Walross.
    »Super Tag heute!«, rief Lea dem Maurer zu. Ächzend legte er seine Wasserwaage auf die Platten. »Finden Sie nicht auch?«
    »Jau«, knurrte der Dicke ohne aufzublicken.
    Lea grinste und lief an ihm vorbei Richtung Weide. Was hatte ihre Mutter gesagt? »Die Menschen an der Küste sind etwas wortkarg, sie reden nicht gerne.«
    Lea hielt ihr Gesicht in den Wind. Sie genoss, wie ihre schwarzen Zottelhaare flogen. War das Leben nicht schön! Nie hätte sie gedacht, dass sie sich hier oben an der Nordseeküste so schnell einleben würde. Noch war es diesig, aber der Frühlingsmorgen versprach warm zu werden. Hätten Mischmaschine und Kreissäge nicht so erbärmlich gejault, wäre es ein Prachttag gewesen.
    Als sich Lea der Weide näherte, sah sie ihren Vater auf dem Zaun sitzen. Auf hundert Pferdelängen erkannte sie ihn. Dr. Eichhorn war sogar von hinten leicht zu erkennen, denn er trug ausschließlich dunkelblaue Hosen> blaue T-Shirts und eine Weste in Wüstenbraun.
    Als er Lea kommen hörte, drehte er sich um. »Was sagst du zu den Haflingern?«, fragte er. »Stute und Wallach, sechs und sieben Jahre.«
    Lea schlüpfte durch den Zaun und ging mit hochgezogenen Hosenbeinen durch das taunasse Gras. Magic graste weiter, äugte aber zu Lea herüber. Als sie Kurs auf die neuen Haflinger nahm, machte er ein paar energische Schritte auf sie zu. Lea strich den Hafis gerade über die blonde Mähne, da ging Magic mit angelegten Ohren dazwischen. Mit dieser unmissverständlichen Geste verscheuchte er die Neuen. Die Haflinger nahmen Äie Drohgebärde ohne Aufregung hin, trabten ein paar Meter weiter und steckten dort ihre Nasen ins Grün.
    »Keine gute Idee von mir, zuerst die Haflinger zu begrüßen, was, Magic?«
    Magics vorwurfsvoller Blick war nicht zu übersehen. Lea lachte glücklich, als der große Friese ihr seinen Kopf auf die Schulter legte. Der schöne Schwarze vereinnahmte sie völlig, aber das fand Lea ganz in Ordnung. In den Tagen seit dem Umzug hatte sie Magic jeden Tag auf den Feldwegen rings um den Hof geritten. Zwischen Lea und dem Friesen entstand eine Freundschaft, wie sie sich sonst erst nach vielen Jahren entwickelt.
    »Die Hafis sind total süß, Papa«, sagte sie und schmuste mit Magic. »Aber warum kaufst du nicht nur Friesen? Unser Haus heißt doch Friesenhof und nicht Gemischtpferdehof.«
    Dr. Eichhorn schüttelte den Kopf. »Nur Friesen ..., nein, das geht nicht auf
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