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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung
Autoren: James Patterson
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Breakers Hotel sein. Die örtliche Polizeieinheit war klein, und wenn überall in der Stadt Alarm ausgelöst wurde, würden sie wie die Keystone Kops in fünfzehn verschiedene Richtungen ausschwirren. Mickey wusste, wie man ins Zielhaus eindringen und den Alarm ausschalten konnte. Vielleicht gab es
einen oder zwei Hausangestellte, um die man sich Sorgen machen musste, aber mehr nicht. Der schwierigste Teil würde sein, die Bilder nicht fallen zu lassen, wenn sie sie von den Wänden nahmen.
    »Bist du sicher?« Ich blätterte die Fotos des Hauses durch und wandte mich an Mickey. »Du weißt, dass ich mit euch reingehen würde.«
    »Du musst nichts beweisen«, erwiderte er kopfschüttelnd. »Du wurdest noch nie verhaftet. Für uns andere ist es nicht schlimm, wenn wir für schweren Raub und das Verschieben geklauter Ware über die Bundesstaatsgrenze verurteilt werden. Wenn du geschnappt wirst, was wird man dir anhängen - minder schwere Fälle von Vandalismus?«
    »Wenn du geschnappt wirst, komm bloß nicht hierher zurück.« Barney lachte und nahm einen Schluck Bier. »Dann werden wir die Hälfte deines Anteils einbehalten.«
    »Wir haben alle abgestimmt«, meldete sich Dee zu Wort. »Die Entscheidung steht nicht zur Diskussion. Wir möchten, dass du heil und gesund bleibst. Für deine kleine Tess«, kicherte sie.
    Ich blickte auf die Adressen. El Bravo, Clarke, Wells Road.
    Einige der hübschesten Straßen in Palm Beach. Die »Kernbevölkerung« wohnte dort - die alte Garde.
    »Wir treffen uns um halb zehn wieder hier«, sagte Mickey. »Morgen sollte dann das Geld auf unseren Konten sein. Noch Fragen?«
    Mickey blickte sich am Tisch um. Die Menschen, die ich schon mein ganzes Leben lang kannte. Meine besten Freunde. Mickey kippte sein Bier. »Das war’s dann wohl. Danach sind wir gemachte Leute. Dee und Bobby, ihr zwei könnt euch das Restaurant kaufen, von dem ihr immer redet. Barney kriegt sein Autohaus in Natick mit seinem Namen auf dem Schild. Neddie, du kannst losziehen und den Großen Amerikanischen Roman schreiben oder eine Hockeymannschaft kaufen, ganz
wie du willst. Ich habe immer gesagt, dass ich euch diese Chance verschaffe, und hier ist sie. Fünf Millionen. Ich bin glücklich, dass wir sie unter uns aufteilen können. So … Hände auf den Tisch … Dafür arbeiten wir seit unserem dreizehnten Lebensjahr.« Er blickte von einem Gesicht ins andere. »Letzte Gelegenheit, einen Rückzieher zu machen. Jungs … Neddie, sind wir dabei?«
    Mein Magen verkrampfte sich. Die Sache war größer als alles, was ich je getan hatte. Eigentlich war ich sogar glücklich, hier unten ein geordnetes Leben zu führen. Aber würde sich eine solche Gelegenheit noch einmal bieten? Das Leben hatte mir oben im Norden ein paar Dinge genommen. Jetzt schien meine Chance gekommen zu sein, mir wieder ein Stück zurückzuholen.
    »Ich bin dabei«, sagten Bobby, Barney und Dee nacheinander.
    Ich holte tief Luft. Fünf Millionen. Ich wusste, dass ich die Grenze überschritt. Aber ich wollte es so. Wie Tess gesagt hatte, wendete sich vielleicht mein Glück. Ich begann wieder zu träumen. Mit einer Million Dollar kann man sich eine Menge Träume kaufen.
    Ich legte meine Hand auf die Hände der anderen.
    »Ich bin dabei«, sagte ich.

9
    In Palm Beach fällt kein Regen vom Himmel, sondern Perrier. Irgendein Arsch hat mal diesen Spruch geprägt, der aber auch ein Quäntchen Wahrheit enthielt. Palm Beach war ganz eindeutig der Ort für einen Volltreffer.
    Eineinhalb Stunden nach unserem Treffen in Lake Worth parkte ich den Bonneville in der Nähe eines beeindruckenden modernen Hauses mit viel Glas hinter einer großen Hecke auf der Wells Road. Ich trug eine Baseballkappe, eine Jeans und ein dunkles T-Shirt, das im dämmrigen Licht kaum auffiel.
    »Reidenouer« stand auf dem Briefkasten. Ob das der gleiche Reidenouer war, über den in allen Nachrichten berichtet wurde, weil er eine Gesundheitsfürsorgeeinrichtung in Florida in den Ruin getrieben hatte? Wenn ja, dann war es ja nicht so schlimm.
    Ein Mercedes-Geländewagen stand in der halbrunden Auffahrt. Diesen Weg schlich ich entlang und hob den Riegel an einer Eisenpforte an, die nach hinten führte. Ich betete, dass niemand im Haus war und der Alarm ausgelöst werden würde. Innen war es dunkel, nur im hinteren Teil des Hauses drang etwas Licht durch die Fenster. Aus der Küche, vielleicht. Die Reidenouers waren ganz bestimmt im Breakers Hotel. Alles schien perfekt. Abgesehen vielleicht
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