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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung
Autoren: James Patterson
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Taschenlampe auf den Kopf und zog die Frau in eine Kammer. Die Zeit hatte ihr nicht gereicht, um genauer hinzuschauen. Mit einem Grinsen, das so breit wie der Charles River war, kam Bobby zurück. Mit einem Eine-Million-Grinsen.
    Sie waren drin!

11
    Als Erstes musste die Alarmanlage für den Innenbereich deaktiviert werden. Die Gemälde und Skulpturen waren mit Kontakten verbunden, die durch Bewegung der Kunstwerke ausgelöst wurden. Und durch Bewegungsdetektoren. Mickey faltete ein Blatt Papier auf, das er in seine Uniformjacke gesteckt hatte.
    Er tippte Zahlen auf einem Tastenfeld ein: 10-02-85.
    Wäre gut, wenn das funktionieren würde. Alles hing … von … den nächsten … Sekunden ab.
    Ein grünes Licht leuchtete auf. System entsichert! Zum ersten Mal entspannte sich Mickeys Magen. Ein Grinsen legte sich über sein Gesicht. Ja, es würde klappen! Er zwinkerte Bobby und Barney zu. »Also gut, Kumpels, das Haus gehört uns.«
    Vor ihnen führte ein geschnitzter Eichenbogen in einen riesigen Wohnbereich mit gewölbter Decke. Überall standen aufregende Sachen herum. Die Wände hingen voller Kunstwerke. Es gab einen großen Kamin, darüber eine Szene aus Venedig. Ein Canaletto. Aber ihm war gesagt worden, er solle es hängen lassen. Blaue und weiße chinesische Urnen, Bronzeobjekte von Brancusi. Ein Kronleuchter, der einem Zar gehört haben musste. Sechs Glastüren führten auf eine Terrasse mit Blick auf das Meer.
    »Ich weiß nicht, ob es das ist, was der Typ meinte, als er sagte, die Reichen sind anders als wir«, meinte Barney gaffend. »Aber, na ja … Donnerwetter.«
    »Vergiss es.« Mickey grinste aufgeregt. »Das sind Almosen im Vergleich zu dem, weswegen wir hergekommen sind!«
    Er wusste, wo es langging. Der Cézanne hing im Esszimmer. Das lag rechts. Barney nahm einen Hammer und eine Feile aus
seinem schwarzen Koffer, um die Leinwand aus dem schweren, antiken Rahmen zu lösen.
    Das Esszimmer war mit einer dicken, roten Strukturtapete verkleidet, auf dem langen, polierten Tisch stand ein monströser Leuchter. Der Tisch sah aus, als könnte die Hälfte der freien Welt daran Platz nehmen.
    Mickeys Herz pochte. Halte nach dem Cézanne Ausschau, sagte er sich - Äpfel und Birnen. An der Wand gleich rechts.
    Doch statt der Fünf-Millionen-Dollar-Erregung, die er erwartete, bildete sich ein Eisklumpen in ihm. Gleich in der Mitte seines Oberkörpers.
    Die Wand war leer. Kein Stillleben. Kein Cézanne.
    Das Gemälde war nicht da!
    Mickey spürte einen Stich durchs Herz. Eine Sekunde lang standen die drei einfach nur da und starrten auf die leere Fläche. Dann rannte er los zur anderen Seite des Hauses.
    Die Bibliothek.
    Der Picasso sollte über dem Kamin hängen. Mickeys Blut raste. Alles war genau geplant gewesen. Schließlich betrat er das mit Büchern voll stehende Zimmer.
    Wieder das kalte Gefühl. Nein, das war eher, als hätte man ihn in einen Gefrierschrank gesperrt.
    Kein Picasso! Auch dieser Platz an der Wand war leer! Plötzlich überkam ihn Übelkeit. »Verdammt, was …?«
    Wie ein Wahnsinniger rannte Mickey wieder nach vorn, polterte eine breite Treppe hinauf in den ersten Stock. Das war ihre letzte Chance. Das Schlafzimmer. Dort sollte ein Jackson Pollock sein. Diese Sache hier durfte ihnen nicht durch die Lappen gehen. Er hatte viel zu hart daran gearbeitet. Das war ihr Freifahrtschein. Er hatte keine Ahnung, was zum Teufel hier los war.
    Mickey war als Erster drin, Bobby und Barney gleich hinter ihm. Sie blieben stehen und starrten die Wand an. Auf allen drei Gesichtern der gleiche, von Übelkeit verzerrte Blick.

    »Dieses Dreckschwein!«, rief Mickey und stieß seine Faust durch einen gerahmten Druck an der Wand. Seine Knöchel bluteten.
    Der Pollock war weg, ebenso wie der Picasso und der Cézanne. Er wollte denjenigen umbringen, der das getan hatte - der ihm seinen Traum gestohlen hatte.
    Sie waren reingelegt worden!

12
    Ich kam mir jetzt irgendwie doof vor … Ein Martini-Orange … ein Segelboot, das sich auf dem blauen Wasser in der Karibik wiegt …
    Daran genau hatte ich gedacht, als ich erfuhr, dass etwas schief gelaufen war.
    Ich parkte auf der South County Road gegenüber der Feuerwehr von Palm Beach und beobachtete die an mir mit Blaulicht und Sirene vorbeibrausenden Polizeiautos. Ich hatte meinen Job wirklich - wirklich! - gut gemacht.
    Gedanken an Tess überkamen mich, wie sie neben mir an Deck lag. In einem engen, winzigen Bikini, zauberhaft und braun gebrannt. Und wir nippten
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