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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Autoren: Heyne
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nicht herum.« Dann entfernte er sich im Laufschritt.
    Sie hatten ihr Ziel gut gewählt. Die Garnison war vergleichsweise klein und damit erheblich leichter einzunehmen gewesen als viele andere, die stärker bemannt waren. Glücklicherweise lag sie ein Stück außerhalb der Stadt Taress und damit recht isoliert. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass die Orks nicht vorsichtig sein mussten. Höchstwahrscheinlich waren in der Nähe Patrouillen unterwegs, und Verstärkungen waren schnell herbeigerufen.
    Vor den zerstörten Toren der Festung hatten sich die letzten Angreifer versammelt. Sie legten unterschiedliche Verkleidungen an und entfernten sich in Fuhrwerken, zu Pferd oder überwiegend einfach zu Fuß. Die
Mehrheit würde sich auf verschiedenen Wegen nach Taress durchschlagen und dort im Labyrinth der kleinen Straßen untertauchen.
    Haskeer erklärte mürrisch, dass er allein zurückkehren wollte. Stryke ließ ihn gern ziehen. »Denk aber an das, was Brelan über die Sperrstunde gesagt hat, und pass auf, dass du keinen Ärger bekommst.«
    Grunzend stapfte Haskeer davon.
    »Welchen Weg schlagen wir ein, Stryke?«, wollte Coilla wissen.
    »Haskeer geht dort entlang, also …«
    Sie deutete in die entgegengesetzte Richtung.
    »Genau.«
    Sie wanderten über offenes Weideland, bis sie ein Waldstück erreichten. Dabei schritten sie rasch aus, um sich möglichst schnell vom Ort des Überfalls zu entfernen.
    Hinter ihnen stiegen von den Trümmern der Festung dicke schwarze und stechend riechende Rauchsäulen auf. Voraus konnten sie gerade eben die höheren Türme von Taress erkennen, die im Licht der untergehenden Sommersonne rotgolden glühten.
    Nicht zum ersten Mal wurde Coilla bewusst, wie sehr sich das ländliche Acurial von Maras-Dantien unterschied, dem geschändeten Land ihrer Jugend. Viel stärker ähnelte es dagegen ihrer zweiten Heimat Ceragan.
    »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Was denn?«, fragte Stryke verwirrt.

    »Dass ich den Stern verloren habe, den du mir anvertraut hast. Wahrscheinlich hat Jennesta ihn geholt. Ich komme mir so dämlich vor.«
    »Mach dir deshalb keine Vorwürfe. Die anderen vier habe ich ja selbst verloren. Wer ist da der größere Dummkopf?«
    »Vielleicht sind wir alle ziemlich dumm. Man hat uns verraten, Stryke. Irgendein Angehöriger des Widerstands muss den Stern gestohlen haben, auf den ich aufpassen sollte.«
    »Kann sein. Aber andererseits …«
    »Du meinst doch hoffentlich nicht, es sei einer aus unserer eigenen Truppe gewesen.«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ist der Dieb auch von draußen gekommen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Wie ich schon sagte, ich weiß es nicht. Von jetzt an wollen wir aber besser auf unsere Sachen aufpassen. «
    Sie seufzte. »Natürlich. Dummerweise sitzen wir immer noch hier fest.«
    »Vielleicht kann ich daran etwas ändern.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich will die Sterne zurückholen.«
    »Wie willst du sie Jennesta oder dem ganzen verdammten peczanischen Reich wieder abnehmen?«
    »Es wird sich schon ein Weg finden. Und in der Zwischenzeit geben wir uns weiter Mühe, die Menschen zu ärgern.«

    »Heute haben wir ihnen jedenfalls einen Schlag versetzt. «
    »Allerdings, und die Orks auf dieser Welt wachen allmählich auf. Einige jedenfalls.«
    »Ich wünschte, ich könnte ebenso große Hoffnungen in sie setzen wie du. Es stimmt schon, der Widerstand hat ein paar neue Rekruten gewonnen. Aber ob das für einen Aufstand reicht?«
    »Je schärfer sie die Schraube anziehen, desto mehr werden sich den Rebellen anschließen. Wir müssen die Menschen einfach weiter ärgern, wo wir nur können.«
    Es dämmerte bereits, die Schatten wurden länger. Da die Sperrstunde bald beginnen würde, beschleunigten sie ihre Schritte. Inzwischen war der Stadtrand in Sicht, und die ersten Lichter wurden eingeschaltet. Je näher sie der Stadt kamen, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sie Patrouillen begegneten. Sie mussten sich vorsichtig bewegen. Schließlich überquerten sie einen Fluss und liefen an einem Feld vorbei, auf dem der Mais brusthoch stand. Die Halme nickten im leichten Wind.
    Nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten, sagte Coilla: »Angenommen … nur mal angenommen, wir bekommen die Sterne nicht zurück. Wenn wir auf dieser Welt festsitzen, und egal ob es nun eine Revolution gibt oder nicht … was ist hier für uns schon zu holen? Was wollen wir hier überhaupt?«
    Dieser Gedanke hatte auch Stryke schon zu schaffen gemacht,
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