Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
obwohl er sich bemüht hatte, seinen Untergebenen
gegenüber nichts dergleichen verlauten zu lassen. Er überlegte, was sie verlieren würden, wenn sie auf Acurial sitzenblieben, und dachte an seine Gefährtin Thirzarr und die Kinder, die unendlich weit entfernt auf einer anderen Welt lebten.
    »Wir werden es ertragen«, erwiderte er. »Irgendwie werden wir es schaffen.«
    Sie blickten nach oben.
    Am Firmament war ein neues Licht entstanden, heller als jeder Stern. Es hatte etwas Ätherisches, als betrachtete man eine brennende Kugel durch eine mächtige Schicht Wasser.
    Stryke und Coilla wussten, dass es ein Omen sein sollte. Sie fragten sich nur, wem es Unglück verhieß.

2

    Auf der anderen Seite der Stadt, jenseits ihrer Ausläufer, war das Gelände nicht ganz so gut zum Anbau von Getreide geeignet. Hier und dort herrschte sogar Sumpfland vor, und es gab ausgedehnte Hochmoore, in denen kaum etwas außer Büschen und Heidekraut wuchs.
    Die Gegend war verrufen. Teilweise lag dies an der unzureichenden Fruchtbarkeit, wenn man einen Vergleich zu anderen, üppig bewachsenen Gebieten zog. Unzureichend war allerdings nicht ganz das richtige Wort, um es zu beschreiben. Pervers hätte schon eher gepasst. Die Pflanzen, die hier sprossen, hatten etwas Unheimliches an sich, und die Tiere, die umherstreiften, waren überwiegend Aasfresser. Die magische Energie, die durch die ganze Welt strömte, war an dieser Stelle in etwas Übles umgeschlagen.
    Außerdem hatte die Gegend einen schlechten Ruf,
weil hier gewisse Artefakte beheimatet waren. Sie waren anscheinend willkürlich im Moor verteilt. Manche Betrachter glaubten jedoch, in ihnen Strukturen zu erkennen. Die Ruinen nannte man Monumente, Tempel, Schreine und Versammlungsplätze, doch keiner wusste um ihre wahre Funktion, und ganz gewiss konnte niemand erraten, welchem Zweck einige dieser erstaunlichen, bizarren Objekte mitunter dienten.
    Die Artefakte waren aus Stein gebaut, die irgendjemand von weit entfernten Steinbrüchen hergeschafft hatte, und sie waren unglaublich alt. Niemand konnte sagen, wer sie errichtet hatte.
    Eine bestimmte Formation, keineswegs die außergewöhnlichste, stand mitten im Moor. Es war eine Ansammlung von Säulen und Querträgern, aufrecht stehenden Steinen und Erdwällen, die intakt zu sein schienen und zugleich jeglicher Geometrie Hohn sprachen. Die unheimliche Atmosphäre war eher zu fühlen als zu sehen. Absichtlich oder infolge des Verfalls waren einige Teile des Bauwerks schutzlos der Witterung ausgesetzt. Ein Ring aus Steinsäulen hatte die Farbe von faulen Zähnen angenommen.
    Mitten im Kreis brannte Licht.
    Dort lag ein Klotz aus poliertem Stein, brusthoch und mehrere Tonnen schwer. Wind und Wetter hatten ihn geglättet, doch die geheimnisvollen Symbole waren tief eingeritzt und immer noch sichtbar. Da aus zwei zerfleischten Leichen reichlich Blut herabströmte, traten die Zeichen sogar noch deutlicher hervor. Die
Opfer, ein Mann und eine Frau, waren Menschen. Ein gemeinsam begangenes Verbrechen hatte sie in diese unangenehme Lage gebracht.
    Vor dem Altar stand eine einsame Gestalt. Wer die Nacht und die Geschöpfe mochte, die sich im Schutze der Nacht herumtrieben, hätte sie schön genannt. Ihr pechschwarzes Haar reichte bis zur Hüfte und rahmte ein Gesicht mit dunklen, erbarmungslosen Augen ein. Das Gesicht war, besonders in Höhe der Schläfen, eine Spur zu breit, und das Kinn lief spitz zu. Auch der wohlgeformte Mund war ein wenig zu breit. Doch die Haut war das Überraschendste an dieser Gestalt. Sie schimmerte leicht silbern und grün, als bestünde sie aus winzigen Fischschuppen. Es war eine irritierende und doch unverkennbare Schönheit.
    Vor ihr lagen neben den ausgeweideten Körpern die fünf Instrumentale, die sie den Vielfraßen gestohlen hatte, auf dem Altar. Die Sterne, wie die Orks sie nannten, waren kleine Kugeln in unterschiedlichen Farben: gelb, grün, dunkelblau, grau und rot. Alle besaßen unterschiedlich viele und unterschiedlich lange Stacheln. Die gelbe Kugel hatte sieben, die dunkelblaue vier, die grüne fünf, die graue zwei und die rote neun Stacheln. Die Instrumentale bestanden aus einem unbekannten Material. Nur eine kleine Elite von Zauberern kannte die Einzelheiten. Die Vielfraße hatten zudem festgestellt, dass die Objekte unzerstörbar waren.
    Neben den Instrumentalen stand eine kleine, schmucklose silberne Kassette bereit, der Deckel war schon geöffnet.
Sie enthielt eine geringe Menge eines Materials,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher