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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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umgelegt hatten und mit dem sie einen goldenen Streitwagen über das holprige Pflaster zogen – einen Streitwagen, der voll beladen war mit goldenen Krügen und Tellern, silbernen Bechern und Statuen und mit Kisten, die überquollen von Diamanten, Saphiren und Smaragden, in denen sich das Sonnenlicht glitzernd brach.
    »Weißt du, Rammar«, sagte Balbok gedehnt. »Ich denke immer noch, wir hätten uns von Corwyn und Alannah verabschieden sollen. Immerhin sind sie unsere Fr…«
    »Sprich es nicht aus!«, fiel sein Bruder ihm ins Wort. »Denk es nicht mal! Orks haben keine Freunde, erst recht keine unter Elfen und Menschen. Willst du unseren schlechten Ruf vollständig ruinieren? Es ist schon schlimm genug, dass wir ihnen überhaupt geholfen haben – und das, obwohl sie wie immer die Dinge verdrehen und alles anders darstellen werden, als es in Wirklichkeit gewesen ist. Ich versichere dir, niemand wird je erfahren, dass es in Wahrheit zwei Orks gewesen sind, die diese be shnorsh te Welt gerettet haben.«
    »Kann schon sein«, sagte Balbok nachdenklich.
    »Aber das braucht uns nicht zu kümmern, denn wir haben selbst für unsere Belohnung gesorgt. Dieser dämliche Kopfgeldjäger und seine Elfenfreunde haben es gar nicht gemerkt, als wir den Wagen direkt unter ihren Nasen aus der Schatzkammer gezogen haben.«
    »Weil du gerade vom Ziehen sprichst«, keuchte Balbok. »Vielleicht hätte ich Graishak doch nicht erschlagen sollen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil wir dann den Wagen nicht selber ziehen müssten. Wir hätten Graishak in das Geschirr spannen und gemütlich auf dem Gold sitzen können.«
    »Douk«, widersprach Rammar und winkte ab, »da schleppe ich das Gold schon lieber selber nach Hause. Stell dir doch nur mal vor, was die im bolboug sagen, wenn wir mit Elfenschätzen beladen zurückkehren.«
    »Sie werden uns huldigen«, war Balbok überzeugt. »Und wahrscheinlich werden sie mich zum neuen Häuptling machen.«
    »Dich?« Rammar starrte seinen Bruder von der Seite her an. »Warum ausgerechnet dich?«
    »Weil ich es war, der Graishak erschlagen hat«, antwortete Balbok ohne lange zu überlegen. »Unserer Tradition nach werde ich der neue Häuptling des bolboug.«
    »Hm«, machte Rammar – dagegen ließ sich nicht einmal etwas einwenden.
    »Aber weißt du was?«, fragte Balbok.
    »Was denn noch?«
    »Ich werde sagen, dass wir es gemeinsam getan haben. Dann werden wir beide Häuptlinge. Korr?«
    »Korr.«
    Schweigend zogen sie den mit Gold beladenen Streitwagen weiter über die Straße, die sich durch den Wald von Trowna zog. Schließlich ergriff Balbok wieder zaghaft das Wort.
    »Rammar?«
    »Ja, Balbok?«
    »Da ist etwas, das ich noch immer nicht verstehe.«
    Rammar seufzte, aber da sein Bruder ihn zum Mithäuptling machen wollte, verzichtete er dieses eine Mal darauf, ihn einen umbal zu schelten. »Was willst du wissen?«, fragte er deshalb, sich zur Ruhe zwingend.
    Balbok zögerte einen unmerklichen Augenblick.
    »Was für Dinge?«, fragte er dann.

APPENDIX A
    DIE SPRACHE DER ORKS
    Die Sprache der Orks ist denkbar einfach strukturiert: Ihre grammatikalischen Prinzipien können von jedem Interessierten mühelos erlernt werden. Schwierigkeiten bereitet allenfalls die Aussprache. So werden Menschen auch dann, wenn sie sich zur Unkenntlichkeit verkleiden, unter Orks in der Regel an ihrem Akzent erkannt und müssen mit dramatischen Folgen für Leib und Leben rechnen.
    Die kriegerische Ork-Kultur kennt weder den Beruf des Schreibers noch den des Schriftgelehrten und hat folglich weder geschichtliche Dokumente noch literarische Werke hervorgebracht. Selbst die wenigen Ork-Gelehrten haben ihre Erkenntnisse niemals schriftlich fixiert. Daher wurde die ursprünglich aus dem Elfischen abstammende Sprache der Orks nur mündlich tradiert und hat sich auf diese Weise im Lauf der Jahrhunderte beständig vereinfacht. So kennt das Idiom der Orks weder Deklinationen noch Konjugationen, und unterschiedliche Casus und Tempora werden lediglich durch den Zusammenhang erschlossen bzw. durch die orkische Eigenheit des tougasg (siehe unten). Einzige Ausnahme ist der Genitiv, der durch Voranstellung der Silbe ur'-   ausgedrückt wird. Häufig werden Wörtern Anhängsel beigefügt, die ihre Bedeutung sinnstiftend verändern, so z.B. das Suffix -'hai, das den Plural ausdrückt (umbal – der Idiot; umbal'hai – die Idioten).
    Da Orks Wert auf die genaue Bestimmung ihrer Besitzstände legen, werden auch derlei Zugehörigkeit durch
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