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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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ganz Erdwelt gewesen war – und dies auch wieder sein würde.
    Geblieben waren jedoch die Spuren, die der Kampf um Tirgas Lan hinterlassen hatte und die auch Elfenzauber nicht entfernen konnte. Die verkohlten Körper unzähliger Orks übersäten die Hauptstraße und lagen in den angrenzenden Gassen, und der bittere Geruch des Todes zog noch ein letztes Mal über die Zitadelle hinweg, als die Elfenkrieger Feuer entzündeten, um die Überreste ihrer Feinde gänzlich zu Asche zu verbrennen.
    Ebenso erinnerten die Zerstörungen, die der Dragnadh in seiner Raserei angerichtet hatte, vor allem das große gezackte Loch in der Kuppeldecke, an den erbitterten Kampf, der noch vor wenigen Stunden um die Zitadelle und auch in ihr getobt hatte. Nun jedoch war dieser Kampf zu Ende, und auf dem Alabasterthron, auf dem Herrscher von Sigwyn bis Farawyn regiert hatten, saß ein neuer König, der zum ersten Mal Hof hielt in seinem neuen Reich.
    Corwyn trug ein Gewand, das die Elfen ihm gegeben hatten – eine weiße Tunika mit reichlich verzierten Borten. Seine Wunden hatte man gewaschen und mit heilenden Salben versorgt, sodass er sie kaum noch spürte. Dort, wo sich einst sein linkes Auge befunden hatte, trug der ehemalige Kopfgeldjäger eine Klappe aus Leder; der Verlust seines Auges würde ihn stets daran erinnern, wie er zur Macht gekommen war und worin seine Pflicht als König von Tirgas Lan bestand.
    Eine Krönungszeremonie gab es nicht; die Krone selbst hatte entschieden, auf wessen Haupt sie ruhen wollte. Noch immer konnte Corwyn kaum begreifen, was in der vergangenen Nacht geschehen war, aber als Mann der Tat stellte er sich der neuen Herausforderung.
    Der Hofstaat, der sich aus den besten und edelsten Kämpen des Elfenheers zusammensetzte, säumte das weite Rund und blickte erwartungsvoll zu Corwyn auf. Dass er ein Mensch war und kein Elf, schien zumindest sie nicht sehr zu stören; ihr Verlangen nach einem gerechten und loyalen Anführer war weit größer als ihr Hochmut.
    Corwyn fühlte aller Blicke auf sich lasten und begriff, dass er etwas sagen musste. Er war kein großer Redner und hatte zudem nicht viel Zeit gehabt, sich seine Worte zurechtzulegen. Dennoch sprach er laut und mit Entschlossenheit, als er sagte: »Krieger des Elfenreichs, hört mich an! Wundersames ist geschehen, das keiner von uns begreifen kann. Ein Mensch, noch dazu einer, der sich schwerlich als würdig erachtet hat, wurde zum neuen Herrscher von Tirgas Lan erwählt, und alles, was er euch versichern kann, ist, dass er sich dieser Aufgabe mit ganzer Kraft widmen wird.
    Nicht länger soll Erdwelt regiert werden von Krieg und Hass. Ein neues Bündnis wird geschmiedet, dem nicht nur Elfen und Menschen angehören, sondern auch alle anderen, die friedlichen Willens sind. Ich werde Boten aussenden in jeden noch so entlegenen Winkel dieser Welt – zu den Elfen, den Menschen, den Zwergen und sogar zu den Orks. Die Nachricht, dass die Macht von Tirgas Lan neu erstrahlt, soll überall verkündet werden, und ich lade Anführer, Fürsten und Häuptlinge ein, hierher zu kommen und sich mir anzuschließen, damit nach Jahren des Krieges und des Chaos wieder Frieden und Ordnung in Erdwelt einkehren, so wie es einst gewesen ist.«
    Corwyn blickte in die Runde, gespannt, ob seine Rede eine Reaktion hervorrufen würde. Aber die Elfenkrieger schwiegen, was unter ihresgleichen ein Zeichen einmütiger Zustimmung ist.
    »Und um dieses neue Bündnis zu besiegeln«, fuhr Corwyn fort und erhob sich vom Alabasterthron, »erwähle ich Alannah, die Hohepriesterin von Shakara, zur Königin von Tirgas Lan.« Er schaute Alannah, die seitlich vor dem Thron stand und wieder ein strahlend weißes Gewand trug, fragend an und fügte hinzu: »Vorausgesetzt natürlich, sie will mich.«
    Die Elfin, der die Schrecken der vergangenen Nacht noch immer anzusehen waren, antwortete mit einem zaghaften Lächeln. »Sie will dich«, versicherte sie. »Aber sie ist deiner nicht würdig. Sie hat Schuld auf sich geladen.«
    »Und alles hundertfach wieder gutgemacht«, erwiderte Corwyn. »Ich liebe dich, Alannah. Und ich brauche dich – mehr noch als die Luft zum Atmen.«
    Er beugte sich vor und reichte ihr die Hände, und sie stieg zu ihm auf das Thronpodest. Elfisches Zeremoniell mochte in Augenblicken wie diesen vornehme Zurückhaltung vorschreiben – dem neuen König von Tirgas Lan war das egal. Er erhob sich, schloss Alannah kurzerhand in die Arme und küsste sie lang und innig.
    Es war
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