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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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ein junger Elfenkrieger namens Eilan, der entgegen der sonstigen Gewohnheiten seines Volkes in lauten Jubel ausbrach. Viele seiner Kameraden stimmten ein, und die Elfen ließen das Königspaar hochleben, bis Corwyn ihnen schließlich Einhalt gebot.
    »Mit einer Hochzeit, wie sie noch nie gefeiert wurde in Erdwelt, soll unser Bündnis besiegelt werden«, kündigte er an. »Vorher jedoch heißt es zu Gericht zu sitzen über jene, die versucht haben, sich auf Kosten anderer einen Vorteil zu verschaffen. Margok mag besiegt sein, dennoch gibt es Urteile zu fällen.« Er ließ sich wieder auf den Thron nieder und befahl: »Bringt die Gefangenen!«
    Die Reihen der Elfenkrieger teilten sich, und zwei Gestalten wurden hereingeführt, die eine groß und hager, die andere klein und untersetzt.
    Man hatte den beiden die Schmach erspart, Fesseln zu tragen, aber die grimmigen Blicke der Krieger, die sie begleiteten, machten Loreto von Tirgas Dun und Orthmar von Bruchstein auch so klar, dass jeder Fluchtversuch sinnlos war.
    »Orthmar von Bruchstein, des Orthwins Sohn«, begann Corwyn die Anklage. »Dir wird zur Last gelegt, ein Schmuggler und Räuber zu sein und aus schnöder Gewinnsucht gestohlen und betrogen zu haben. Im Wissen, dass ein Schatz von unermesslichem Wert in Tirgas Lan verborgen war, hast du dir das Vertrauen des Elfenführers erschlichen und ihn getäuscht. Hast du etwas zu deiner Verteidigung vorzubringen?«
    Um Orthmars kleine Augen zuckten die Muskeln. Des Orthwins Sohn war eigentlich nicht auf den Mund gefallen, und es gab noch manches, das er dem Kopfgeldjäger sagen wollte. Das Problem war nur: Corwyn war kein Kopfgeldjäger mehr. Und wenn es eine Tugend gab, die Orthmar von Bruchstein mehr als jede andere beherrschte, so war es die, im richtigen Augenblick zu schweigen. Also tat er dies und schüttelte nur grimmig den Kopf.
    »Das dachte ich mir«, versetzte Corwyn. »Aber wie ich hörte, Orthmar, haben du und deine Leute in der Schlacht um Tirgas Lan tapfer gekämpft. In dunkler Stunde, als andere kopflos die Flucht ergriffen, habt ihr Mut und Herz bewiesen und euch trotz eurer Gier als würdige Vertreter eures Volkes erwiesen. Ich werde euch deshalb gestatten, Tirgas Lan als freie Zwerge zu verlassen und nach Hause zurückzukehren.«
    »W-wir dürfen gehen?«, fragte der Zwergenführer ungläubig.
    »So ist es. Kehrt ins Scharfgebirge zurück und berichtet euren Leuten, was sich hier zugetragen hat. Ich erwarte, dass der König des Zwergenreichs mir einen Boten schickt. Das Schweigen zwischen unseren Völkern hat viel zu lange gedauert.«
    »I-ich werde es ihm bestellen«, erwiderte Orthmar und verbeugte sich tief – und man hatte nicht einmal den Eindruck, dass er sich dazu besonders überwinden musste. Der Mensch, der dort auf dem Alabasterthron saß, hatte mit dem Kopfgeldjäger, dem sein Hass gegolten hatte, kaum noch etwas gemein. »Darf ich noch eine Bitte äußern, Majestät?«
    »Was willst du?«, sagte Corwyn. »Sprich.«
    »Nun ja …« Der Zwerg zupfte nervös an seinem Bart. »Die Schatzkammer von Tirgas Lan ist bis zum Rand gefüllt, und nachdem wir so tapfer gekämpft haben, wie Ihr sagtet, könnte doch vielleicht eine kleine Belohnung für meine Leute und mich …«
    »Übertreib es nicht, Orthmar«, warnte Corwyn. »Und jetzt sieh zu, dass du verschwindest.«
    »Sehr wohl, Majestät«, erwiderte der Zwerg und zog sich eilig zurück, während er sich sagte, dass der neue König von Tirgas Lan wohl doch noch ein paar Gemeinsamkeiten mit einem gewissen Kopfgeldjäger hatte.
    »Orthmar?«, rief Corwyn ihn noch einmal an, als er schon fast die Pforte des Thronsaals erreicht hatte.
    »Ja, mein König?« Der Zwerg wandte sich zu ihm um.
    »Ich habe deine Tochter nicht angerührt.«
    Ein breites Grinsen huschte über die bärtigen Züge des Zwergs. »Ich weiß«, sagte er leise.
    Dann verließ er den Thronsaal von Tirgas Lan, begleitet von den Getreuen, die ihm geblieben waren.
    Daraufhin war nur noch Loreto übrig. Der hatte die Nacht in einer wenig komfortablen Kerkerzelle verbracht und sah entsprechend zerknittert aus. Dass er es als tiefe Schmach empfand, hier zu stehen, war seinen geröteten Zügen deutlich anzusehen.
    »Fürst Loreto von Tirgas Dun«, begann Corwyn. »Würde es nach mir gehen, ich würde Euch nach allem, was Ihr Alannah und Euren Leuten angetan habt, zum Duell fordern, Mann gegen Mann. Ihr habt stets nur Euer eigenes Wohl im Sinn – das ist eines Fürsten unwürdig, sei
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