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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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vorsichtig hoch und setzte Vicky behutsam unten auf dem Gehweg wieder ab.
    Da kamen auch schon die anderen auf dem Roller die Straße entlang.
    »Amor! Pollux! Aphrodite!«, rief Vicky, als sie die Pudel auf sich zurennen sah.
    Die Hunde sprangen an ihr hoch und freuten sich genauso wie sie.
    »Wie gut, dass ihr wieder da seid!«
    Vicky schmuste eine ganze Weile mit ihnen. Dann erst schaute sie sich diesen Robin an. Mit seinem schwarzen Motorradhelm sah er ziemlich gefährlich aus.
    Doch als er zu ihr sagte: »Ich soll dich heimfahren. Du kannst hinten aufsteigen«, da überlegte sie nicht länger. Sie sagte: »Na gut. Du kennst ja den Weg.«
    Robin gab ihr seinen Reservehelm, Vicky stülpte ihn sich auf den Kopf und kletterte hinten auf den Roller. Los ging es, zurück zum Schloss.

Ein Lob für Herrn Schnurrhahn

    Als Robin und Vicky am Stadtrand angekommen waren, wurde der Roller von einem Polizeiauto mit Blaulicht gestoppt. Robin musste anhalten. Ein Polizist stieg aus und kam zu ihnen herüber.
    »Mist«, brummte Robin.
    Auch Vicky hatte ein mulmiges Gefühl und dachte: Bestimmt findet es die Polizei gar nicht gut, dass ich so spät in der Nacht noch unterwegs bin.
    Der Polizist wollte Robins Führerschein sehen, und plötzlich erkannte Vicky, dass es Herr Schnurrhahn war.
    »Na, so was! Bist du nicht die kleine Vicky?«, sagte Schnurrhahn zu ihr. »Mit dem Helm hätte ich dich beinahe nicht erkannt.« Er zeigte auf die drei Pudel. »Und das da sind wohl die Hunde der Frau Gräfin? Wo habt ihr sie denn gefunden?«
    »Sie waren bei mir«, erklärte Robin. »Aber ich hab gut auf sie aufgepasst.«
    »Er hat sie geklaut«, sagte Vicky schnell.
    »So, so.« Schnurrhahn zog die Augenbrauen hoch. »Na, das wird ja immer lustiger. Und was macht die kleine Vicky da mitten in der Nacht auf dem Motorrad eines Hundediebes? Kinder wie du sollten um diese Zeit längst im Bett sein.«
    Vicky erklärte: »Ich bring nur noch schnell die Hunde heim, dann geh ich ins Bett.« Sie hatte keine Lust, dem Polizisten jetzt die ganze Geschichte zu erzählen.
    »Wir werden das klären«, meinte der Polizist. »Steig in meinen Wagen, Vicky. Ich bringe dich jetzt aufs Schloss. Und du, junger Mann«, er wandte sich an Robin, »fährst hinter mir her.«
    Er stieg wieder in sein Polizeiauto, und so, wie es Herr Schnurrhahn befohlen hatte, fuhr Robin hinter ihm her bis zum Schloss.
    Als sie dort ankamen, sah Vicky, dass im Wohnzimmer das Licht an war. Das war ungewöhnlich um diese Zeit, denn es war schon halb zwei.
    Der Polizist hielt direkt vor dem Tor, und Robin parkte seinen Roller an der Mauer. Vicky klingelte, das Tor ging auf. Die Pudel sausten sofort die Auffahrt hoch und begrüßten bellend und wedelnd die Gräfin, die mit sorgenvoller Miene in der Tür stand.
    Sie herzte und knuddelte ihre Hunde und rief Vicky zu: »Wo warst du denn? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!«
    »Ich bring die Pudel zurück«, sagte Vicky.
    »Als wir merkten, dass du nicht in deinem Zimmer warst, haben wir alles nach dir abgesucht. Jakob ist gerade dabei, die Polizei anzurufen.«
    »Na, das ist ja wohl nicht mehr nötig«, meinte Herr Schnurrhahn. »Ich bringe Ihnen hier Ihre Nichte zurück. Ebenso die Hunde.« Er warf einen strengen Blick auf Robin. »Und den Übeltäter habe ich wohl auch erwischt.«
    »Sehr schön«, meinte die Gräfin. »Auf unsere Polizei ist eben Verlass.«
    »Natürlich, natürlich«, antwortete Herr Schnurrhahn und machte ein sehr zufriedenes Gesicht.
    Nun musste Robin sein Geständnis ablegen. Er gab zu, dass er den Müll zusammen mit Gustav über die Mauer geworfen hatte und dass sie zusammen die gräfliche Mauer besprüht hatten.
    Aber er sagte auch: »Wenn Sie dieses Grundstück verkaufen und wenn das Center gebaut wird, dann verlieren meine Eltern ihr Geschäft. Und bei Gustav ist das genauso. Seine Mutter hat einen Schokoladenladen.«
    »Na, na, na ...«, murmelte die Gräfin. »Und deshalb musstet ihr mir so etwas antun?«
    »Wir wussten nicht, was wir sonst machen sollten«, erklärte Robin. »Wir wollten unseren Eltern eben helfen.«
    Er machte dabei ein sehr unglückliches Gesicht und die Gräfin sah ihn nachdenklich an.
    »Na, ich werde mich morgen damit befassen«, murmelte sie.
    Die beschmierte Mauer hatte sie noch gar nicht bemerkt, und alle zusammen gingen noch einmal nach draußen, um sich die Bescherung anzusehen.
    Da stand in riesengroßen Buchstaben:
    KEIN EINKAUFSCEN
    Mehr hatten die beiden nicht schreiben
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