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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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dich an den Tisch, gleich gibt es Essen.«
    »Das geht nicht«, sagte Vicky schnell. »Ich habe keine Zeit. Ich fahre heute heim, und bald geht mein Zug.«
    »Wieso nimmst du einen Zug?«, wunderte sich Olchi-Papa. »Wir können dich doch mit Feuerstuhl heimfliegen. Unser Drache fliegt viel schneller als ein Zug. Das ist gar kein Problem.«
    »Vielen Dank, aber ich bleibe lieber unten auf der Erde«, sagte Vicky.
    Das eine Olchi-Kind drückte Vicky ein verbeultes Stück Rohr in die Hand.
    »Das ist für dich«, sagte es. »Wir haben es für dich gebastelt.«
    Verdutzt schaute Vicky auf das gebastelte Olchi-Geschenk. An das Rohr waren vier kurze Hölzer geschraubt, vorn war ein kaputter Ball befestigt, und hinten hing eine dicke Schnur heraus.
    »Das schenken wir dir«, erklärte das andere Olchi-Kind. »Es ist ein Müllhund.«
    »Super«, sagte Vicky. »So einen hab ich noch nie gesehen. Bei einem Müllhund-Wettbewerb gewinnt er bestimmt den ersten Preis.«
    »Warte, ich hab auch noch was für dich!« Olchi-Mama lief in die Olchi-Höhle und kam mit einem riesigen schwarz verbrannten Kuchen zurück.



»Grätiger Stinkerkuchen!«, sagte sie stolz. »Den darfst du auch einpacken.«
    Das Ding roch nach verbrannter Schuhcreme.
    »Er ist ein bisschen groß«, meinte Vicky. »Den kann ich schlecht mitnehmen.«
    Doch dann hatte sie eine Idee. »Jakob soll den Kuchen meiner Tante bringen. Vielleicht mögen ihn die Hunde.«
    Die Olchis begleiteten Vicky zum Auto. Olchi-Mama klopfte an die Scheibe und wollte ihren Kuchen Jakob gleich durchs Fenster werfen.
    »Moment!«, rief Jakob. Er stieg schnell aus dem Wagen und verstaute den Müllhund und das schwarze Stinkerding hinten im Kofferraum. Zum Glück krümelte es nicht.
    Dann verabschiedeten sich die Olchis von Vicky.
    »Nächstes Jahr besuche ich euch wieder«, versprach Vicky den Olchi-Kindern.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß«, sagten die Olchi-Kinder. »Und dann gehen wir wieder Gespenster suchen. Das war krötig!«
    Als Olchi-Mama Vicky zum Abschied umarmte, musste Vicky die Luft anhalten.
    »Jetzt hätte ich es fast schon wieder vergessen«, sagte sie. »Ich wollte doch noch Fotos machen. Ich will sie zu Hause meinen Freunden zeigen. Wenn ihr wollt, schick ich euch gern ein paar. Habt ihr E-Mail? Ach, Quatsch, natürlich habt ihr so was nicht.«
    »Wie ist denn eure Adresse?«, fragte Jakob, der alles mit angehört hatte. »Vicky kann euch die Bilder mit der Post schicken.«
    Olchi-Opa sagte: »Olchis – Olchi-Höhle – Müllplatz – Schmuddelfing.«
    Jakob zog die Augenbrauen hoch und schaute schon wieder auf seine Armbanduhr. Aber er öffnete den Kofferraum noch einmal, und Vicky konnte in ihrer Reisetasche nach dem Fotoapparat kramen.
    Sie knipste ein paar lustige Bilder von der Olchi-Familie, anschließend ein paar Bilder von den Olchi-Kindern allein, und dann wollte sie, dass Jakob noch ein Bild von ihr machte, zusammen mit den Olchi-Kindern.

    Normalerweise war Jakob so geduldig wie eine Schildkröte. Doch jetzt wurde er langsam wirklich unruhig. Er hatte der Gräfin versprochen, Vicky pünktlich zum Zug zu bringen.
    »Schluss jetzt!«, rief er. »Vicky, bitte steig in den Wagen, wir fahren los!« Er nickte den Olchis zu, sagte: »Auf Wiedersehen, vielen Dank!«, und klemmte sich wieder hinters Steuer.
    Auch Vicky stieg ein, und Jakob gab kräftig Gas, denn es war inzwischen fünf Minuten nach zehn. In fünfzehn Minuten ging der Zug.
    In Schmuddelfing stellte er den Wagen direkt vor dem Bahnhof ins Parkverbot, lief nach hinten und nahm Vickys Tasche aus dem Kofferraum.
    Um zehn Uhr siebzehn hasteten sie die Stufen zum Bahnsteig hinauf. Jakob schnaufte zwar nicht ganz so laut wie der Drache Feuerstuhl, aber immerhin, er war ganz schön außer Puste.
    Als sie am Bahnsteig ankamen, hatten sie noch genau eine Minute Zeit.
    Vicky schaute zur Anzeigentafel hoch: Der Zug hatte fünfunddreißig Minuten Verspätung!
    Jakob ließ sich auf eine Bank plumpsen und schüttelte den Kopf. »Wir hätten uns gar nicht so zu beeilen brauchen.«
    »Siehst du«, sagte Vicky, »manchmal ist es gut, wenn man etwas unpünktlich ist. Und Züge sind zum Glück meistens unpünktlich.«
    »Du hast recht«, sagte Jakob. »Da wir nun so viel Zeit haben, können wir dir noch ein bisschen Reiseverpflegung kaufen. Wie wäre es mit einem Brötchen und Limonade? Und vielleicht eine Tafel Schokolade?«
    »Muss nicht sein«, antwortete Vicky. »Wir haben ja den Olchi-Kuchen im Auto. Holst du ihn
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