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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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Schwanz saß offenbar drei Zentimeter tiefer als vorgeschrieben – und das bedeutete einen Fehler.
    Das Lächeln auf dem Gesicht der Gräfin war verschwunden.
    Jetzt meckerte der Richter auch noch an Amor herum. Er sagte: »Haarform gut, aber nicht ideal. Augen zu groß, ein wenig zu dunkel.« Auch das war ein schwerwiegender Fehler. Die Augen sollten genau die richtige Größe haben, und zu dunkel durften sie auch nicht sein.
    »Ach, du liebes bisschen!«, murmelte die Gräfin enttäuscht.
    Bei Aphrodite, ihrem weißen Pudel, hieß es zu guter Letzt, sie sei zwei Zentimeter zu hoch. Erlaubt waren 62 Zentimeter, und Aphrodite hatte 64.
    »Ein ausschließender Fehler«, sagte die Gräfin leise, und Vicky sah ihre Tante blass werden. Anscheinend war ein »ausschließender Fehler« etwas ganz Schlimmes.
    Jakob brachte die Pudel wieder zurück. Die Gräfin streichelte und lobte sie trotz ihrer Makel: »Meine Süßen! Ihr habt eure Sache wirklich fein gemacht!« Sie kramte ein paar Hunde-Leckerli aus der Handtasche und belohnte ihre Lieblinge damit.
    Als dann die anderen Pudel an der Reihe waren, war die Gräfin gar nicht mehr recht bei der Sache.
    Am Ende standen drei Gewinnerpudel auf dem Podest. Die Sache war klar, von Tante Kreszentias Pudeln war keiner dabei. Den ersten Preis hatte eine schneeweiße Königspudeldame gewonnen. Sie bekam den größten Pokal und die Note »vorzüglich«.
    Amor, Pollux und Aphrodite hatten nur ein »Vielversprechend« bekommen, aber die Gräfin wollte überhaupt nichts davon wissen.
    Nach dem Wettbewerb schauten sie sich draußen auf dem Freigelände die Vorführungen an. Ein paar dressierte Hunde trugen Mäntelchen, Hüte, Schuhe und Mützchen und führten so die neueste Hundemode vor. Tante Kreszentia fand das ganz reizend, doch Vicky konnte nur die Nase rümpfen. Sie fand, man sollte mit Hunden keine so dummen Späße treiben.

    Die Filmhundeshow war da schon besser.
    Die klugen Filmhunde holten Wäsche aus einer Waschmaschine und hängten sie an einer Leine auf. Anscheinend machte es ihnen großen Spaß. Einer konnte auf Kommando durch Fensterscheiben aus durchsichtigem Zuckerglas springen. Ein anderer hüpfte seinem Trainer auf den Rücken und hängte sich mit den Zähnen an seine Kapuze.
    Ein Dritter räumte Gegenstände vom Fußboden – ein Schlüsselbund, ein Handy und einen Geldbeutel – und legte alles in eine Schublade. Am Ende machte er die Schubladen mit den Vorderpfoten zu, und die Zuschauer applaudierten begeistert.
    Hinten am Zaun fand jetzt ein Wettbewerb für Mischlingshunde statt.
    »Da müssen wir mitmachen!«, rief Vicky und lief mit ihren Hunden hinüber zum Veranstalter.
    Was danach kam, das hätte sich Tante Kreszentia im Traum nicht gedacht. Sogar Jakob, der sonst immer cool und gelassen wirkte, grinste übers ganze Gesicht.
    Blacky, Fredi und Jack gewannen jeder einen ersten Preis!
    Fredi wurde der Beste beim Agility-Wettbewerb. Er durfte durch Röhren kriechen, über Balken balancieren und blitzschnell zwischen Stangen hindurchwedeln wie ein Slalomläufer auf der Skipiste. Er war der Schnellste, machte alles fehlerfrei und gewann einen silbernen Pokal.
    Jack mit seinen drei Beinen beeindruckte die Preisrichter, weil er so klug war. Er hatte die beste Nase von allen Teilnehmern und gewann den ersten Preis im Aufspüren von versteckten Gegenständen.
    Bei Blacky passierte etwas Merkwürdiges. Ein paar Experten vom Schmuddelfinger Hundeklub erkannten, dass er gar kein Mischling war. Blacky war ein Rassehund, ein sehr seltenes Exemplar eines Amerikanischen Staghounds. Und da ein so schönes schwarzes Fell wie das seine bei Staghounds nicht oft vorkommt, bekam Blacky den Preis für den außergewöhnlichsten Hund von ganz Schmuddelfing.
    Als sie am Abend zurück zum Parkplatz gingen, sagte Tante Kreszentia immer wieder: »Na, so etwas, wer hätte das gedacht ...« Sie war ein bisschen unglücklich über das Abschneiden ihrer Pudel, aber sie freute sich über das unerwartete Glück der neuen Hunde. Dass ihr Blacky jetzt ein so wertvoller Rassehund war, machte sie natürlich besonders glücklich.
    Jakob lächelte still in sich hinein. Er führte alle sechs Hunde an ihren Leinen, denn Vicky hatte keine Hand frei. Sie musste die drei silbernen Pokale zum Auto schleppen.

Eine gute Entscheidung

    Zu Hause standen die beiden Olchi-Kinder vor dem Tor.
    »Anscheinend haben wir Besuch«, sagte die Gräfin.
    Jakob ließ die Hunde vom Jeep springen. Sofort begannen sie,
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