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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London
Autoren: Erhard Dietl
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verhindern können.
    »Not bad«, murmelte er zufrieden. »Das war doch schon mal ein erster Erfolg, denke ich.«
    Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem linken Knie. Die Landung war leider ziemlich unsanft gewesen.
    »In meinem Alter sollte man um diese Zeit auf der Matratze liegen und nicht von Mauern hüpfen.«
    Vor sich hin brummelnd und ein wenig hinkend, aber doch sehr von sich beeindruckt, machte er sich auf den Heimweg.

[zurück]
    Tee und Qualm und Eisenbiegen

     
    Als Mister Paddock durch die schmale Gasse Hazy Lane zu seinem Büro ging, sah er hinter den Flaschencontainern ein großes grünes Vieh liegen. Das heißt, zuerst erkannte er nur einen grünen Zackenschwanz, doch als er sich neugierig etwas näher heranwagte und hinter die Container lugte, traute er seinen Augen kaum. Vor ihm lag ein dicker grüner Drache mit sechs kurzen Beinen und einer mächtigen Schnauze, aus der kleine Stinkerwolken drangen.
    Paddock wich erschrocken zurück. Das Vieh ähnelte einem Dinosaurier. Es hatte die Augen geschlossen, gab ein gleichmäßiges Grunzen von sich, und Paddock war froh, dass es anscheinend tief und friedlich schlief. Um es nicht zu wecken, ging er schnell weiter.
    »Smelly fishbone!«, murmelte er verwundert. »Werden jetzt die Dinosaurier wieder lebendig?« So leise wie möglich öffnete er den Gullydeckel und kletterte in den modrigen Schacht.
    In seinem Büro wartete eine weitere Überraschung auf ihn.
    Er sah Dumpy mit zwei kleinen grünen Olchis auf dem Sofa sitzen und Tee trinken. Die drei veranstalteten gerade eine Art Wettrülpsen. Dumpy war darin ein großer Meister. Er rülpste ohne Unterlass, und immer wenn ihm ein besonders eindrucksvolles Bäuerchen gelungen war, kicherten sich die beiden kleinen Grünlinge fast zu Tode.
    »Na so was! Wir haben Besuch?«, fragte Mister Paddock verwundert.
    »Wir sind die Olchi-Kinder!«, begrüßten ihn die Olchi-Kinder. »Wir kommen aus Schmuddelfing und haben was mitgebracht!«
    Dumpy deutete auf das längliche Paket, das da am Boden lag. »Sie haben den Schirm von Brausewein geliefert.«
    »Slimy sock!«, rief Paddock erfreut. »Ich kombiniere: Dann gehört dieser Dinosaurier da draußen wohl zu euch? Das Vieh hat mich ganz schön erschreckt.«
    »Das ist unser Drache Feuerstuhl«, erklärte das eine Olchi-Kind. »Er hat leider nicht in den Gully gepasst. Aber er ist sehr nett und tut keinem was.«
    Paddock öffnete das Paket und sagte: »Well, das ist ja wonderful!«
    Der Schirm machte einen sehr stabilen Eindruck. Als er unten am Griff auf einen Knopf drückte, zischte es. Gleichzeitig kam dichter Stinkerqualm aus einer Düse, und im Nu war das ganze Büro eingenebelt. Alle Olchis atmeten tief ein, denn die Stinkerwolken rochen wirklich wunderbar krötig.
    »Ein Qualmwerfer! Phantastisch!«, rief Paddock begeistert und schaltete den Schirm wieder aus. Er setzte sich auf eines der rostigen Fässer, die hier überall herumstanden, und schaute Dumpy fragend an.
    »Wo ist denn unsere Fritzi?«
    Sein Gehilfe deutete auf die kleine Tür, die nach nebenan in eine kleine Kammer führte.
    »Sie schläft schon. Ist ja auch schon ziemlich spät heute.«
    Die Kammer war Fritzis Schlafzimmer. Da drin hatte sie ganz für sich allein eine alte Matratze, die zum Glück keine Flöhe beherbergte und recht weich und bequem war.
    Paddock nahm sich ebenfalls eine Tasse Tee und sagte zu den Olchi-Kindern:
    »Ihr seid also aus Schmuddelfing? Ich war noch nie dort, habe aber schon davon gehört. Eure Müllkippe ist ja inzwischen ziemlich bekannt, würde ich sagen. Sie soll sehr krötig sein!«
    »Sie ist der krötigste Ort der Welt!«, behaupteten die Olchi-Kinder und erzählten von den vielen Fliegen, Mäusen, Kröten und Ratten und den herrlichen Müllteilen, die überall herumlagen. Als sie fertig waren, berichtete Mister Paddock von den Knochendiebstählen im Museum und was er inzwischen herausgefunden hatte.
    »Gerade eben habe ich zwei Halunken an der Museumsmauer gestellt. Es ist mir gelungen, sie in die Flucht zu schlagen. Sie sind davongerannt wie aufgescheuchte Kaninchen!«, sagte er stolz.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß«, sagten die Olchi-Kinder beeindruckt. Das Leben von Mister Paddock schien sehr aufregend zu sein.
    »Wir würden gern noch eine Weile hierbleiben«, sagte das eine Olchi-Kind. »Wir möchten dir bei der Detektivarbeit zusehen!«
    Und das andere Olchi-Kind sagte: »Ja, wir könnten dir sicher helfen! Pampiger Wanzensumpf, wir beide sind
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