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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London
Autoren: Erhard Dietl
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lümmelten gemütlich auf dem Rücksitz des Polizeiautos und sangen fröhlich vor sich hin:
    »Muffelwind und Krötenschleim,
    heut fangen wir Ganoven ein!
    Wir werden sie wie Ratten jagen,
    wir zerren sie am Mantelkragen
    aus ihrem dunklen Kellerloch,
    Mister Paddock lebe hoch!«
    Ja, die Olchi-Kinder waren blendender Laune, was wahrscheinlich daran lag, dass sie ihren Drachen Feuerstuhl endlich wiederhatten.
    Sergeant Miller am Steuer machte einen angespannten Eindruck.
    »Wann habt ihr denn bloß das letzte Mal geduscht?«, fragte er die beiden Olchi- Kinder. Er verzog das Gesicht.
    »Wir duschen nie«, erklärte ihm das eine Olchi-Kind.
    »Nur manchmal kommen wir in den Regen«, sagte das andere Olchi-Kind.
    Millers Kollege drehte wortlos die Heizung hoch und öffnete das Seitenfenster. Die hereinströmende eiskalte Luft machte die Sache allerdings nicht viel besser.
    »Ihr riecht wie ein verdammtes Katzenklo!«, brummte er.
    Die Olchi-Kinder freuten sich über das Kompliment und fanden es sehr krötig.
    Hinter ihnen, im Wagen von Constable Haslewood, lief es nicht viel anders.
    Auch Dumpy und Mister Paddock verströmten ein sehr gewöhnungsbedürftiges Lüftchen, und die beiden Polizisten auf den Vordersitzen trauten sich kaum, zu atmen.
    Sogar Mister Mortimer hielt öfter mal kurz die Luft an. Paddocks Geruch kannte er schon, aber sein Gehilfe müffelte fast noch schlimmer. Und hier in dem engen Wagen war das ausgesprochen unangenehm.
    Mister Mortimer war sich nicht sicher, ob die Polizisten so rasten, weil sie Firebomb Jack fangen wollten, oder um möglichst schnell diesen olchigen Gestank loszuwerden.

[zurück]
    King Lu greift zur Waffe

     
    Als sie in Chinatown angekommen waren, schalteten die Polizisten das Blaulicht aus. Sie parkten ihre Autos vor der Gasse, die zur Apotheke führte, und alle stiegen aus. Die Olchi-Kinder sahen, wie die Polizisten Pistolen aus dem Handschuhfach holten. Normalerweise sind Londoner Polizisten nicht bewaffnet, aber dies war ein Sondereinsatz. Wenn man die Ratten von London festnehmen wollte, dann musste man mit allem rechnen.
    »Fliegenschiss im Böllerofen! Jetzt holen wir uns die Ganoven!«, riefen die Olchi-Kinder.
    »Ruhe!«, zischte Constable Haslewood. »Wollt ihr hier einen Jahrmarkt veranstalten? Entweder seid ihr jetzt alle mucksmäuschenstill, oder ihr bleibt hier im Auto! Verstanden?«
    »Da drüben!«, flüsterte Paddock den Polizisten zu. »Sie sind im Hinterhaus!«
    »Los, Männer, dann wollen wir uns das mal ansehen«, sagte Sergeant Miller zu seinen Kollegen. »Ihr anderen wartet hier! Und geht nicht zu nah ran, denn es kann gefährlich werden!«
    Die Polizisten zogen los.
    »Ojeojeoje!«, flüsterte Fritzi nervös. Ihre Hand kramte in der Manteltasche nach Schokolade, doch leider war keine mehr da.
    Mister Mortimer deutete auf die Apotheke.
    »Und ich will jetzt mal nach meinen Knochen sehen! Wer begleitet mich?«
    »Also, ich weiß nicht recht«, murmelte Dumpy. »Ich bleib lieber hier und warte, so wie es der Sergeant angeordnet hat!«
    »Hast du etwa die Hosen voll, Dumpy?«, fragte Paddock verwundert.
    »Smelly feet«, brummte sein Gehilfe. »Einer muss doch schließlich auch die Straße bewachen, oder? Was, wenn die Bande entkommt?«
    »Na gut, einverstanden«, sagte Paddock. Er schwang entschlossen seinen Regenschirm und betrat zusammen mit Mister Mortimer die Apotheke.
    Die Olchi-Kinder liefen hinter ihm her, und etwas zögerlich folgte auch Fritzi.
    Der alte Chinese stand hinter seiner Theke und mischte gerade irgendwelche Pülverchen. Als er die beiden Olchi-Kinder erblickte, zog er verwundert die Augenbrauen hoch und verschüttete etwas von seinem Pulver.
    »Good aftelnoon!«, sagte er, und man sah seine Mundwinkel nervös zucken. »Wie kann ich helfen?«
    Die Olchi-Kinder zeigten auf einen leeren Karton, der neben der Eingangstür stand.
    »Da drin waren die Knochen!«, riefen sie. »Aber jetzt sind sie nicht mehr da!«
    »Bist du sicher?«, fragte Mister Mortimer.
    »Natürlich sind wir sicher!«, riefen die Olchi-Kinder. »Wir haben doch keinen Matsch auf den Augen!«
    »Wo haben Sie die Knochen hingebracht?«, knurrte Mister Paddock den Apotheker an.
    »Welche Knochen meinen Sie?«, fragte King Lu unschuldig. »Habe hiel viele Knochen. Hundeknochen, Katzenknochen, Mäuseknochen, Alligatolknochen … Besondels Knochen von Alligatol sind sehl gut gegen Nelvosität …!«
    »Am besten essen Sie gleich selber mal ein paar davon!«, rief Mister
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