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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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Nur seine Finger flogen geradezu über die Tastatur seiner Konsole.
"Wir sind durch!", rief ihm sein Darmon zu.
"Na also", stellte Da'alder zufrieden fest. "Schäden?"
"Ein paar Kratzer. Die anderen Schiffe hat es schlimmer getroffen."
"Kurs Richtung Omega, Höchstgeschwindigkeit im Normalraum."
"Und Patarin Mucar?", fragte der Darmon.
"So wie ich meinen Freund kenne, wird er mit der Situation fertig ", meinte Da'alder. Die Sternenfeuer beschleunigte.

Drei Stunden nach der Sternenfeuer dockte auch die Krigis an der Raumstation Omega an. Die Krigis war an mehreren Stellen schwer beschädigt, jedoch manövrierfähig. Durch die sich öffnende Luftschleuse trat ungeduldig Patarin Mucar.
"Endlich!", rief er aus, als er Kyrell erblickte. Sie warf sich an seinen Körper und schlang die Arme um seinen Hals. Mucar stöhnte schmerzerfüllt auf. Mit dem rechten Arm umfasste er Kyrells Taille und hob sie zu sich hoch, damit er sie küssen konnte.
"Ich hatte vergessen, wie klein du bist", raunte er ihr zu, als sich ihre Lippen nach einer geraumen Zeit wieder voneinander lösten. Mit einem Stöhnen stellte er sie wieder auf die Füße zurück.
"Geht es dir gut?", fragte Kyrell, die erst jetzt mitbekam, wie mitgenommen er wirkte.
"Während des Kampfes sind Teile der Kommandostation auf mich gefallen. Ich glaube, mein linker Arm und einige Rippen sind gebrochen."
"Du musst dich behandeln lassen", mahnte Kyrell besorgt.
"Ich will erst meine Töchter sehen. Wo sind sie?"
Kyrell trat zur Seite. Hinter ihr stand Da'alder, an jeder Hand ein Kleinkind. Bewegt kniete sich Mucar vor seine Kinder. Tiya starrte ihn an, während Kari damit beschäftigt war, an einer Scheibe Brot zu kauen. Ein lautes Geräusch erschreckte die Mädchen. Tiya begann zu weinen und sich an Da'alders Bein zu klammern, während Kari ihr Brot fallen ließ und lautstark nach ihrer Mutter jammerte. Kyrell nahm sie tröstend auf den Arm. "Sie müssen sich erst an die ul'chanische Umgebung gewöhnen", entschuldigte sich Kyrell. Seufzend erhob sich Mucar wieder.
"Es scheint, als sei meine Tochter ganz wild auf dich", sprach er den lächelnden Da'alder an, der zu Ehren der Ankunft seines Freundes den Schleier lose hängen ließ.
"Alle Frauen sind wild auf mich", lachte Da'alder. Er streckte seine linke Hand zu Mucar hin, mit der Handfläche nach oben. Mucar legte sanft die Finger seiner rechten Hand auf die des Freundes. Es war eine zarte, fast liebevolle Geste, die Kyrell sich fragen ließ, welcher Art die Freundschaft zwischen Mucar und Da'alder war. "Ich habe dir viel zu verdanken", meinte Mucar bewegt.
"Nicht mehr, als ich dir", entgegnete Da'alder. Unvermittelt sackte Mucar zusammen, sein Freund konnte ihn gerade noch halten. "Wird Zeit, dass sich ein Arzt deine Verletzungen ansieht", mahnte er.

xxx

So hatte sich Kyrell ihr Wiedersehen mit Mucar nicht vorgestellt. Nach Stunden des Aufenthaltes in einer Heilkapsel war er zwar von seinen Brüchen und inneren Verletzungen geheilt, jedoch von der Bestrahlung so müde, dass er in ihrem Hotelzimmer auf das Bett gefallen und augenblicklich eingeschlafen war. Sie befreite ihn von den schweren Teilen seiner Uniform und legte ihm die Decke über. Einen Moment überlegte sie, ob sie Da'alder aufsuchen sollte, um nach den Mädchen zu sehen. Der Tu' fungierte als Babysitter der Zwillinge. Hätte ihr früher jemand erzählt, dass sich ein adeliger, hochrangiger ul'chanischer Krieger, Diplomat seines Volkes und Patarin eines Kampfschiffes, als Babysitter anbot und dabei auch noch erfolgreich war, hätte sie ihn für verrückt erklärt. Ganz war Kyrell die Sache nicht geheuer, doch weil er die ihn anhimmelnden Zwillinge offensichtlich im Griff hatte und Mucar nichts gegen ihn einzuwenden gehabt hatte, hatte Kyrell der Sache zugestimmt. Und jetzt wollte sie ihn nicht dadurch beleidigen, dass sie sich als überbesorgte Mutter alle halbe Stunde bei ihm meldete, schließlich hatte Da'alder ihre Kennung und war in der Lage, sie jederzeit zu kontaktieren. So setzte sie sich zu Mucar ans Bett. Ihre Finger spielten mit seinem langen Haar. Noch nie hatte sie sein Gesicht so entspannt gesehen, selbst in seinem Jagdhaus nicht, wo er sich sicher gefühlt hatte. An Bord der Gorasul war er niemals fest eingeschlafen. Wer als Offizier an Bord eines ul'chanischen Militärschiffes einschliefe, sei ein Dummkopf, hatte er Kyrell auf ihre Nachfrage erklärt. Ul'chanische Krieger pflegten die Tradition des Ruhedämmers, eine Zwischenstufe zwischen
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