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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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bin solche Reaktionen gewohnt. Sie sehen mitgenommen aus. Benötigen Sie etwas, Nahrung, Getränke? Ich habe eine Auswahl Getränke und Kekse in diesem Schrank deponieren lassen", erklärte er, in eine bestimmte Richtung zeigend. "Außerdem können Sie jederzeit etwas bei Ihren Leibwächtern bestellen."
"Es geht mir gut", entgegnete Kyrell. "Vielleicht sollte ich mich etwas hinlegen."
"Trinken Sie einen Schluck Akar-Schnaps, das entspannt", empfahl Da'alder.
"Als natürlicher Navigator muss ich vorsichtig mit Alkohol sein", wandte Kyrell ein. "Ich reagiere sehr empfindlich darauf."
Da'alder ließ den Einwand nicht gelten. Er ging zu dem Schrank, griff eine Flasche heraus und goss ihr einen kleinen Schluck in ein Glas, das er ihr reichte. Misstrauisch blickte Kyrell hinein.
"Trinken Sie!", befahl Da'alder.
Kyrell tat, wie ihr geheißen. Der Schnaps rann heiß durch ihre Kehle und Speiseröhre. Sie musste husten. Schnell nahm ihr Da'alder das Glas ab. Als sie sich wieder beruhigt hatte, spürte sie schon, wie sich ihr Geist umnebelte. Es war ein angenehmes Gefühl.
"Gut?", fragte Da'alder.
"Mir ist ein wenig schwindelig", kicherte Kyrell. Da'alder legte seinen Arm um ihre Schultern und führte sie zu ihrer Schlafkoje. "Legen Sie sich hin!"
"Ich kann doch nicht mit Stiefeln an den Füßen zu Bett gehen", wandte Kyrell ernsthaft ein und bückte sich, um sich die Stiefel von den Beinen zu ziehen, was kein leichtes Unterfangen war. Fast wäre sie von der Koje gerutscht, aber Da'alder hielt sie. Er bugsierte sie mit dem Rücken auf ihre Koje und zerrte ihr die Stiefel von den Beinen. Kyrell merkte es schon nicht mehr, sie war eingeschlafen. Fürsorglich breitete Da'alder eine Decke über sie aus. "Schlaf gut, süße Lanei von Mucar", sagte er leise. Nachdem er noch einen prüfenden Blick auf die Mädchen geworfen hatte, ging er. Auf dem Weg in seine eigene Kabine wurde er auf die Brücke gerufen.
"Meldung, Darmon!", befahl er, als er dort angekommen war.
"Wir werden von zwei Schiffen des Liga-Geheimdienstes verfolgt, Patarin Da'alder."
"Wie kann man uns in der alternativen Realität aufspüren?", knurrte dieser.
"Mit natürlichen Navigatoren?", vermutete der Darmon.
"Patarin, wir erhalten eine Nachricht", meldete der Kommunikationsoffizier. "Unsere Verfolger befehlen uns, zurück in den Normalraum zu springen."
"Sie befehlen uns ...?", knurrte Da'alder.
"Wir sind noch immer im Territorium der Planetenliga, Sir", erinnerte ihn sein Darmon.
"Wir werden diese Anmaßung ignorieren", grollte Da'alder.
"Wir werden erneut gerufen. Wenn wir nicht innerhalb von zwei Standardminuten in den Normalraum zurückkehren, springen die zu uns."
"Die Sternenfeuer besitzt diplomatische Immunität", knurrte Da'alder. Er saß in stolzer Haltung auf seinem Kommandosessel und ließ ohne ein weiteres Wort die gesetzte Frist verstreichen, als wisse er nicht, wie gefährlich es war, wenn ein Schiff in die alternative Realität eines anderen sprang.
"Sir, es werden Energiefluktuationen angezeigt", meldete ein Nenta, der die Außenscanner überwachte.
"Ich bin schon sehr gespannt. Außenansicht auf das Hologitter", sagte Da'alder ruhig. Die Brückencrew starrte auf das holographische Abbild dessen, was die Außensensoren aufzeichneten. Imaginäre Energiekaskaden des gesamten Farbspektrums zeigten die nahende Ankunft eines anderen Schiffes.
"Da stimmt etwas nicht", meldete ein Nenta, der geistesgegenwärtig genug war, seine eigenen Anzeigen im Auge zu behalten.
"Ich messe aber keine Erschütterungen in unserem Energiefeld", wandte ein anderer ein.
"Blenden Sie Ihre Messdaten auf das Hologitter", schnauzte der Darmon die beiden Männer an. "Was ist das?", knurrte er, nachdem er die Daten selbst überprüft hatte.
"Der Navigator des Geheimdienstes hat bei dem Versuch uns zu folgen versehentlich eine alternative Schleife geschaffen", sagte Da'alder, der selbst schon einmal in so einem Phänomen gefangen gewesen war. Langsam normalisierten sich die Anzeigen wieder.
"Die werden Mühe haben, sich zu befreien", bemerkte der Darmon. "Ich habe noch nie gehört, dass ein natürlicher Navigator einen derart dummen Fehler fabriziert. Das ist, als würde meine Schwester Wüstensand statt Mehl zum Brotbacken verwenden."
"Vielen Dank für Ihren bildhaften Vergleich, Darmon", sagte Da'alder ironisch. "Die sind wir jedenfalls los."
"Sirs, vielleicht war es kein Fehler", schaltete sich eine Wissenschaftsoffizierin ein.
"Erklären Sie!", befahl Da'alder.
"Ich habe die
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