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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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Schlaf und Wachsein. Der Dämmer war erholsam genug, um sich von den Strapazen langer Dienstzeiten zu erholen, erschwerte es aber potentiellen Angreifern, den Krieger im Schlaf zu ermorden.
Die Züge von Mucar wirkten auf Kyrell gleichzeitig fremd und wohlvertraut. Sie sehnte sich danach, seine starken Arme um sich zu spüren und wieder das Zentrum seines Begehrens zu sein, damit sich die durch die lange Trennung aufgebaute Kluft zwischen ihnen verringerte. Der Stress der letzten Tage hatte Kyrell zugesetzt. Bang fragte sie sich, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, ihr Leben in der Liga aufzugeben und sich in die Hände dieses ch'tarrianischen Kriegers zu begeben. Natürlich war es für die Zwillinge besser, in der Kultur ihres Vaters aufzuwachsen. Seit ihrer Geburt hatte sich Kyrell viel mit dem Schicksal ul'chanischer Mischlinge in der Planetenliga beschäftigt. Bei einigen Spezies existierten Berichte über Langzeitbeobachtungen solcher Personen. Ul'chanische Hybriden gab es auf vielen Planeten der Liga, denn die Kinder Uls waren mit vielen Spezies genetisch kompatibel und sie schreckten bei ihren Eroberungsfeldzügen auch nicht vor Vergewaltigungen zurück. Ul'chanische Elternteile gaben ihre Gene an fast jede Spezies dominant weiter. Es gab nur wenige Spezies, deren Erbinformation nicht von denen der ul'chanischen Partner überlagert wurden. Auch Tiya und Kari waren mehr Ul'cha als Hassol. Es war wichtig, die ihnen angeborene Aggressivität in die richtigen Bahnen zu lenken. Nach der Lektüre einiger Schicksalsberichte ul'chanischer Hybriden in der Planetenliga war Kyrell zu dem Schluss gekommen, dass nur eine ul'chanische Erziehung ihre Kinder richtig auf das Leben vorbereitete, auch wenn sie mit vielen Umständen der ul'chanischen Kultur nicht einverstanden war. Natürlich mochte es Hybriden geben, die mit dem Leben und den Regeln in der Planetenliga zurechtkamen. Aber die von Kyrell gesichteten Statistiken und Berichte sprachen eine andere Sprache. Außerdem wurden ul'chanische Hybriden in der Planetenliga vielfach diskriminiert. Auf vielen Ligaplaneten blieben ihnen politische und militärische Laufbahnen verschlossen, weil man befürchtete, dass sie zur ul'chanischen Konföderation überlaufen oder Geheimnisse verraten könnten. Manche Hybriden verdingten sich deshalb als Techniker oder Sicherheitsbeauftragte auf Terraformerplaneten, wo ihre Kräfte und kämpferischen Anlagen geschätzt wurden. Auch wenn die Arbeit eines Terraformers gut bezahlt wurde, wollte Kyrell ihren Kindern mehr bieten als einen Job als natürlicher Navigator auf einem Terraformerfrachter.
Selbstverständlich waren es die Kinder nicht allein, die Kyrell zu Mucar geführt hatten. Auf der Gorasul hatte sie sich in ihn verliebt und auch die über zweijährige Trennung hatte nichts an ihren Gefühlen geändert. Sie wollte ihn, obwohl er mit einer anderen verheiratet war und sie sich mit einer Stellung als Nebenfrau zufrieden geben musste, obwohl er offensichtlich intime Beziehungen zu Männern pflegte. Kyrell fragte sich schon jetzt, mit wie vielen Personen sie Mucar würde teilen müssen. Die hassolische Kultur kannte keine Mehrehe. Bisexualität war zwar nicht unter Strafe gestellt, galt jedoch als krankhaft und anormal. Diese Werte hatte Kyrell nie in Frage gestellt, bis dieser ul'chanische Krieger auf seine anmaßende und besitzergreifende Art ihr Herz erobert hatte. Müde streckte sie sich neben ihn aus. Sie wollte nur ein wenig ruhen, bevor sie duschte und sich die Zähne putzte.

Kyrell erwachte von dem Gefühl tastender Finger auf ihrem Bein. Aufgeschreckt zuckte sie zusammen. "Meine Gefährtin!", raunte ihr Mucar ins Ohr. Seine Stimme beruhigte sie. Sie schmiegte ihren Rücken an seine Brust. "Ich bin nicht deine Gefährtin", wandte sie ein.
"Du wirst es bald sein", verhieß er ihr mit einem drohenden Unterton in der Stimme, der sie warnen sollte, ihm zu widersprechen. Aber sie wollte sich ihm in dieser Sache gar nicht mehr widersetzen. Seine Finger wühlten sich durch ihre im Stil der Tu' gehaltene Kleidung. "Weißt du eigentlich, wie begehrenswert du in Tu'-Seide aussiehst?", erklärte er ihr.
"Bei meiner Flucht von Dartnam musste ich alles zurücklassen. Da'alder gab mir diese Kleider."
Kyrell stöhnte auf, als er seine Zähne in ihren Nacken grub.
"Du riechst gut", meinte er.
"Ich bin verschwitzt", wandte sie ein.
"Ich bin auch nicht gerade frisch", lachte er. Seine Hand schob ihren Rock hoch. Erfreut
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