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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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die junge Kriegerin nicht mehr beansprucht hatte, seit Kyrell an Bord der Gorasul weilte. Er nahm sich deshalb vor, Visha vom Kabinendienst zu entbinden. Jars würde die Arbeit auch alleine schaffen. Auf die Idee, dass es nicht Visha war, die Kyrell beschäftigte, kam er nicht.

Vier Einige Tage war Kyrell eifersüchtig auf Chiren Jars, der jeden Morgen und Abend für seinen Darmon die Kabine herrichtete. Aber Mucar widmete ihr jede freie Minute. So vergaß sie Jars. Jede Nacht lehrte Mucar sie mehr über die sexuellen Wünsche eines ul'chanischen Mannes, so wie auch sie ihn darin unterwies, was ihr gefiel. Der Mannschaft fiel bald auf, wie vertraut der Darmon und die Navigatorin miteinander umgingen. Man fing an, über sie zu spekulieren. Das Gerede erreichte auch Patarin Karst, der sich daraufhin bei Kyrell erkundigte, ob sie mit ihrer Behandlung an Bord zufrieden war. Ihr schwärmerisches Lächeln war ihm Antwort genug.
Nach drei Standardmonaten erreichten sie gesund und wohlbehalten den Planeten Ch'tarr. Unter großem Jubel wurde die gesamte Mannschaft der Gorasul auf der Residenz des Anführers der Ch'tarr, Wyler, empfangen. Dieser umarmte zuerst begeistert seinen Sohn Mucar, dann seinen Zwillingsbruder Karst. Kyrell wurde mit einem Orden bedacht. Nach Erledigung aller Formalitäten eröffnete Wyler in seiner großen Halle eine Siegesfeier, die bis in den nächsten Vormittag dauerte. Kyrell gönnte sich einen Becher Akar-Wein, den sie mit Wasser verdünnte. Während der ganzen Feier blieb Mucar an ihrer Seite, nahm ihre Hand oder schlang besitzergreifend seinen Arm um ihre schlanke Taille. Hin und wieder küsste er sie auf den Mund oder die Wange. Für jeden wurde offensichtlich, dass Mucar und Kyrell ein Liebespaar waren. Nach dem Ende der Feierlichkeiten fuhren die beiden aufs Land, in das Jagdhaus Mucars, das er als kleine, bescheidene Hütte bezeichnete. Er hatte Kyrell dazu überredet, mit dem Heimflug zu warten und mit ihm einige Ferientage bei der Jagd zu verbringen. Es war ihm nicht schwergefallen, die verliebte Kyrell zu überzeugen.
"Das ist keine Hütte, das ist ein Schloss", meinte sie zu ihm, als sie seinen Besitz erblickte.
"Es lebt sich recht bequem in diesem Haus", gab Mucar zu.
Drei Tage schwelgte Kyrell in der Liebe und den Zärtlichkeiten ihres ul'chanischen Liebhabers. Bis ein Neuankömmling ihre Zurückgezogenheit störte. Es war das erste Mal, dass sich Kyrell und Mucar trennten. Er war mit Gefolgsleuten zur Jagd gegangen, sie hatte es vorgezogen, in einem der komfortablen Wohnzimmer bei einem Buch auf ihn zu warten.
Eine Frau in stolzer Haltung, mit zeremoniellen Brandings im Gesicht, gewandet in feinstem Leder, betrat den Wohnraum. Auf dem Arm trug sie ein Baby, das kaum einen Monat alt sein konnte. Sie blickte sich forschend um. Als sie Kyrell erblickte, fragte sie barsch: "Wer sind Sie?"
Kyrell erhob sich von ihrem bequemen Sessel und strich ihr Kleid glatt. "Mein Name ist Kyrell. Ich bin Navigatorin."
Das strenge Gesicht der Frau wurde etwas weicher. "Ach ja! Man sagte mir, dass Mucar sich mit einer ausländischen Frau auf eines seiner Besitztümer zurückgezogen hat. Ich wusste nicht, dass ihr hierher gekommen seid. Sind Sie die natürliche Navigatorin, die in den letzten drei Monaten auf der Gorasul gedient hat?"
"Die bin ich", bestätigte Kyrell.
"Sie haben meinem Volk einen großen Dienst erwiesen", sagte die Frau.
"Und wer sind Sie?", erkundigte sich Kyrell.
"Ich bin Noemie, Mucars Gefährtin", antwortete die Frau. Entsetzt riss Kyrell die Augen auf.

xxx

"Noemie, was machst du hier?", knurrte Mucar seine Gefährtin an, als er von der Jagd heimkehrte.
"Ich freue mich auch, dich zu sehen", lachte Noemie und biss ihrem Gefährten zur Begrüßung in die Wange.
"Du störst", stellte Mucar fest.
"Das befürchte ich auch. Deine Kyrell war wenig erbaut von meiner Existenz."
"Auch das noch!", fauchte Mucar.
"Es tut mir Leid für dich. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr hier seid, hätte ich einen anderen Ort gewählt, um mich von der Geburt zu erholen."
"Dein Baby ist also geboren. Geht es ihm gut?"
"Willst du ihn sehen?", fragte Noemie eifrig.
"Warum nicht", seufzte Mucar, der sich lieber sofort nach Kyrell umgesehen hätte. Aber es wäre unhöflich gewesen, dem Neuzugang in der Familie nicht die ihm gebührend Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Er ließ sich von seiner Gefährtin in deren Räumlichkeiten führen, wo ein Kindermädchen vor einem Babybettchen wachte. Noemie nahm ihren
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