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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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nicht alles ab, was ich sage, und deshalb lasse ich sie recherchieren, bis sie richtig kapiert haben. Die meisten von ihnen haben natürlich noch keine echten Kampfhandlungen erlebt, aber ich denke schon, dass sie ganz brauchbar werden.«
    »Und alles qualifizierte Blood Lords?«, wollte Edmund wissen.
    »Das müssen sie sein, damit man sie zur Akademie zulässt«, erklärte Herzer. Der gehobene Infanterie-Trainingskurs für die allmählich wachsenden UFS-Legionen war bewusst knochenhart. Wer ihn absolvierte, gehörte dann zum harten Kern der Legionen, einer Elite, die bereits bewiesen hatte, dass sie Höchstleistungen bringen wollte und konnte. Seinen Wert hatte der Kurs in den ersten Monaten nach dem Zusammenbruch unter Beweis gestellt, als die Blood Lords Raven’s Mill erfolgreich gegen eine zehnfache Übermacht verteidigt hatten.
    Aber in dem Kurs ging es nicht bloß darum, »bis zum
letzten Blutstropfen zu kämpfen«, sondern vielmehr um den Aufbau einer Truppe, die den Feind in so gut wie jedem Terrain ausmanövrieren konnte. Einer Truppe, die eine harte Legion von Kämpfern hinter den feindlichen Linien absetzen und dem Feind den Nachschub abschneiden konnte, bis er verhungerte. Oder einen Feind, selbst einen, der über Pferde verfügte, bis zur Erschöpfung zu jagen. Die Abschlussprüfung bestand aus vier Wochen mit Gewaltmärschen und Lagerbau unterwegs auf der Route eines der größten Generäle aller Zeiten, einem Mann, der die Kunst personifiziert hatte, mit unterlegenen Kräften durch geschicktes Manövrieren den Feind zu vernichten. Die Blood Lords behaupteten von sich voll Stolz, dass sie in voller Infanterierüstung und mit komplettem Marschgepäck jede Kavallerieeinheit auf lange Sicht fertig machen konnten.
    Und im Übrigen entschied ein erfolgreicher Abschluss des Kurses darüber, ob man in der Bundesarmee der United Free States Offizier werden konnte. Wer das wollte, zumindest in der Infanterie, dem Kern der UFS-Streitkräfte, musste zunächst in einer regulären Einheit dienen, meist mindestens ein Jahr, und dann den Beweis liefern, dass er mit den Blood Lords »mithalten« konnte. Wer das nicht schaffte, konnte Nachschubdepots leiten oder zu den Pionieren gehen. Möglicherweise nahm man den oder die Betreffende sogar bei den Bogenschützen auf, einem Korps, das mit den Blood Lords in ständigem Wettstreit lag. Aber Legionen würden sie nie befehligen.
    Die besten Absolventen des Blood-Lords-Kurses wurden anschließend auf die noch im Aufbau begriffene Akademie geschickt, um dort den letzten Schliff zu bekommen. Es gab dort eine Vielfalt von Lehrpersonal: Zivilisten, die sich vor dem Zusammenbruch für Geschichte interessiert hatten, andere, die präindustrielles Ingenieurwesen studiert hatten, Leute, die sich nicht nur darauf verstanden, einen Rechenschieber
zu benutzen, sondern die im Zweifelsfalle auch einen herstellen konnten. Und dann eine kleine Gruppe von Ausbildern wie Herzer, die am besten wussten, wie es war, wenn man tausend brüllenden gewandelten Feinden gegenüberstand und sie zu Brei schlug. Herzer hatte seine Prothese nicht bekommen, weil er mit der Hand in eine Kreissäge gegriffen hatte.
    »Schmeckt einigermaßen«, meinte Herzer und wies dabei auf seine Tasse. »Doch du hast mich nicht aus meiner Klasse gerufen, um mich nach meinen Studenten auszufragen oder um mir zu sagen, dass du dir Kaffee beschafft hast.«
    »Nein, aber eigentlich würde das als Grund ausreichen«, grinste Edmund. »Es ist jetzt vier Jahre her, dass ich eine ordentliche Tasse koffeinhaltiges Getränk bekommen habe. Andere Neuigkeiten verblassen im Vergleich damit fast.«
    »Ah«, sagte Herzer, lehnte sich zurück und nippte erneut an seiner Tasse. »Ja, eigentlich gar nicht schlecht. Und die anderen Nachrichten …?«
    »Der Neue Aufbruch hat seine Kampfflotte gestoppt«, erwiderte Edmund. »Ihre Orcas und Ixchitl haben unsere Mer- und Delphino-Kundschafter zurückgedrängt, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Invasionsflotte abgelegt hätte.«
    Herzer nahm wieder einen Schluck Kaffee und überlegte. Der Neue Aufbruch, erbitterter Feind der UFS in Ropasien, hatte mit dem Bau einer Invasionsflotte beinahe unmittelbar nach dem Zusammenbruch begonnen, als die UFS sozusagen noch in den Kinderschuhen steckten. Diese Flotte bestand zwar überwiegend aus schwerfälligen Karavellen und Handelsschiffen, aber immerhin gehörte eine ganze Anzahl von Bodenkampftruppen dazu. Und seit die UFS unter Beweis
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