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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben
Autoren: Shannon Delany
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habe die Hollywood-Werwölfe langsam über. « Ich schlenderte über die große Wiese zwischen dem Haus und den Scheunen und vermisste Hunter und Maggie, die sonst immer mit großem Eifer herumschnüffelten.
    Als er mich packte, hatte ich keinerlei Zeit, um zu reagieren. Die Bilder stürmten so schnell auf mich ein, dass sich mir alles drehte und mein Magen Purzelbäume schlug. Derek … in jedem Bild Derek … Sein Atem strich warm und angenehm über mein Gesicht, aber seine Finger krallten sich unerbittlich in meine Arme. » Nur noch eine Chance, Jessica « , flüsterte er. » Diesmal kriegen wir aber alles hin, nicht wahr? Bieten wir deinem Freund eine richtig gute Show. Zuerst werden wir mal Rio holen « , flüsterte er, » und dann vor dem Fenster vorbeireiten, damit Annabelle Lee ihn anruft … «
    Finger wühlten sich durch mein Gedächtnis, zerrten daran und ließen Begebenheiten und Erlebnisse wie Sand zwischen sich hindurchrieseln. Meine Knie gaben nach, ich wimmerte, meine Augen brannte und gaben kein klares Bild.
    » Okay, okay « , flüsterte er. » Ein bisschen zu heftig … « Er blätterte nun, da ich fast zusammengebrochen war, etwas behutsamer durch die Erinnerungen. » Ach ja. Er hat versprochen, nur einen Telefonanruf weit entfernt zu sein. Wollen mal sehen, ob das stimmt. «
    Ich hörte Rio schnauben, weit entfernt, und spürte, dass ich in den Sattel gehoben wurde. » Harnek glaubt, ich hätte für die Firma versagt – wusstest du das? Aber so wie ich das sehe, kontrolliere ich dich, und damit auch das Heilmittel. Und wenn ich das Heilmittel kontrolliere, dann kann ich ja nicht versagt haben, oder? Also kann ich vielleicht trotzdem einen Keil zwischen euch beide treiben « , gurrte er. » Liebe und Leidenschaft – das hält sowieso nicht lange. So ein Herz zersplittert schon unter einem einzigen kräftigen Schlag. «
    Derek glitt hinter mir in den Sattel, drückte mich fest an sich und ergriff die Zügel. » Und ich habe mit diesen Dingen schon ein bisschen Erfahrung … «
    Die Zügel schnalzten, seine Beine spannten sich an und am Wiegen meiner Hüften spürte ich, dass sich Rio in Bewegung gesetzt hatte.
    » Ausgezeichnet « , meinte er. Seine Worte fegten mir durchs Ohr und zersprengten mein Hirn. » Sie hat uns gesehen. Jep. Jetzt greift sie zum Hörer … Und jetzt was? Zehn Minuten. Sehr gut. « Das Wiegen stoppte. » Hmm. Vielleicht machen wir’s doch anders « , murmelte er und starrte in meinen leeren Schädel. » Da sind doch ein paar nützliche Sachen in der Scheune … Kehren wir um, oder? So ein braves Pferd « , murmelte er. » Wirklich schade. «
    Wir hielten an und er ließ mich aus dem Sattel herunter. Meine Beine hielten mich nur kurz aufrecht, dann klappte ich wie eine Stoffpuppe im Stroh zusammen. Er band Rio an einen Pfosten und langsam sah ich wieder schärfer, meine Gedanken verfestigten sich wieder. Nur mein Körper verweigerte die Zusammenarbeit, als ich mich hochhieven und fliehen wollte.
    » Oh nein … noch nicht « , meinte er, packte mich am Arm und zog mich hoch. Er schlang die Arme um mich und drückte mich so fest, dass selbst das Atmen zum Kampf wurde.
    Ich schlug kurz um mich und trommelte mit den Händen gegen seine Brust. » Jess « , flüsterte er.
    » Nenn mich nicht so. « Die Worte schleppten sich über meine Zunge. » Nur zwei Menschen haben mich je … je … « , ich stockte und kramte in meinem stotternden Gehirn nach den Worten, » … so genannt. «
    » Ja « , sagte er. » Deine Mutter. Und Pietr. « Er fuhr mir mit dem Handrücken über die Wange und ich sah wieder nur verschwommen. » Die beiden, denen du am meisten vertraust. « Seine Hand folgte meiner Kinnlinie, wanderte weiter zum Hals und spielte an meinem Kragen. » Mir kannst du auch trauen, Jess « , flüsterte er so eindringlich, dass sich etwas in meinem Kopf verdrehte und ich ihm für einen Moment glaubte.
    Und dann spielte es keine Rolle mehr, weil seine Lippen mit meinem Mund verschmolzen.
    In meinem Hinterkopf war eine leise Stimme zu hören. Sie beteuerte, alles sei in Ordnung, ich hätte schon immer nur Derek haben wollen – und nun hätte ich Gelegenheit dazu, er sei sicher und ungefährlich. Beständig. Ihm müsste ich niemals Kugeln aus dem Fleisch ziehen nach einem entsetzlichen Kampf …
    Die Bilder jener fürchterlichen Nacht liefen wieder ab, während wir uns immer inniger küssten, ich ihm die Jacke von den Schultern streifte und den Saum seines Pullovers ertastete.
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