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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben
Autoren: Shannon Delany
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Kraft? «
    » Pietr « , warnte ich. Derek eliminieren?
    Derek verbeugte sich galant und deutete auf mich, wobei Blut von seinen Fingern troff. » Jessica ist die einzige Batterie, die ich brauche, du Hund. Sie besitzt eine reiche Gefühlswelt. Kommt leicht in Stimmung … Hat sie dir erzählt, wie leicht es war, sie in meinem Zimmer in Fahrt zu bekommen? In meinem Bett? « Er kreischte vor Lachen und hielt sich angesichts Pietrs Verblüffung den Bauch.
    » Pietr « , flüsterte ich. » Konzentrier dich. Zwischen ihm und mir ist nichts vorgefallen. «
    » Gott, wie sie lügt! « , dröhnte Derek. » Und wie sie liegt … «
    Ich rang um Worte. » Da war nichts, Pietr. Er will dich ablenken, damit du einen Fehler machst. Reiß dich zusammen, Pietr « , flehte ich.
    » Ich frage mich, ob es damals genauso war … bei deinen Eltern, an ihrem letzten gemeinsamen Abend « , säuselte Derek und beobachtete, wie Pietrs Blick zwischen ihm und mir hin und her zuckte. » Hat sie um Vergebung gefleht? Ist er so durchgedreht, dass ihnen einfach nichts anderes übrig blieb, als ihn einzuschläfern? Was war es, das ihnen den Rest gegeben hat? Vielleicht etwas, was Dad gesagt hat? Was hätte ich wohl sagen …? «
    Die Worte wurden gewaltsam aus ihm herausgestoßen, als Pietr ihn umstieß und sie beide draußen vor der offenen Stalltür in den Staub rollten.
    Es war keine Schlacht von Titanen, sondern nur zwei Teenager, die wie verrückt aufeinander einhieben.
    Bis Rio mit den Hufen aufstampfte und schnaubte, als sie von dem Irrsinn genug gesehen hatte. Derek schrie auf und schleuderte Pietr von sich, weit in den Stall.
    Pietr schlug in den Heuballen ein, die über ihm zusammenstürzten.
    Derek sammelte Kraft. Ich versuchte, meine Gefühle zu dämpfen, seinen Zugriff auf meine Anspannung und Furcht zu begrenzen.
    Pietr stand nun wieder aufrecht, die Kleider voller Heu, mit glühenden Augen. Er schüttelte sich wie ein Wolf im Regen, zog sich das Hemd aus, knöpfte die Hose auf, ohne Derek aus den Augen zu lassen. Sein ganzes Wesen dürstete nach Rache. Dann war kein Halten mehr – der Wolf brach hervor.
    Derek rappelte sich aus dem herumwirbelnden Herbstlaub hoch und hielt gebührenden Abstand zum Wolf. » Seine Art ist sehr gefährlich, Jess. Man muss sie kontrollieren. Zähmen und trainieren. «
    » Und wie ist das mit deiner Art, Derek? « , flüsterte ich und versuchte, ruhig zu bleiben.
    » Meine Art ist für die Kontrolle zuständig. Glaubst du, ein Werwolf könnte jemals was zu sagen haben? Sie dürfen ja nicht mal ihr Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen. Meine Art ist dazu auserkoren, sie an der Leine zu halten. Ihnen Platz beizubringen und Pfötchen geben. « Kaum in der Scheune, griff er nach einer Mistgabel.
    Diesmal warf ich mich auf ihn und riss sie ihm mit aller Gewalt aus den Händen. Sie entglitt meinem Griff und blieb zitternd in einem Heuballen stecken. Er packte mich an den Schultern, schüttelte mich und ich rammte ihm das Knie in den Schritt, kam von ihm los und sah wieder klarer durch den Nebel, der schon wieder vor meinen Augen aufgezogen war.
    Ich musste außerhalb seiner Reichweite bleiben.
    Pietr wandte die rot glühenden Augen von Derek zu mir. Er machte einen Satz, warf Derek um und gemeinsam prallten sie gegen eine Box. Derek schien ein wenig zu wachsen und warf Pietr von sich – mit solcher Gewalt, dass der Wolf beim Aufprall aufjaulte.
    » Ich glaube, ich brauche doch noch ein bisschen mehr Saft « , keuchte Derek, rieb die Hände aneinander, stolperte zum Heuballen und zog die Mistgabel heraus. Dann lächelte er mir zu und holte aus.
    Neben Rios Hals schlugen die Zinken in die Wand.
    » Verdammt « , zischte er. » Vorbei. «
    Rio bäumte sich auf, riss die Zügel entzwei, schlug mit den Hufen und wieherte gellend. Pietr stieß mich beiseite. Im Fallen hörte ich Rio kreischen, dann wandte sie sich um und jagte aus dem Stall.
    Derek krähte vor Lachen. » Was für ein Trip! « , rief er, und mit der Kraft, die er aus Rios Entsetzen und meiner Furcht schöpfte, wurde seine Stimme tiefer, seine Augen dunkler.
    Der Wolf landete rittlings auf mir und knurrte wütend.
    Panik ergriff die Pferde, aufgeschreckt durch Rios wilde Flucht und Pietrs rasende Wut.
    » Das ist bei eurer Rasse das Problem, Rusakova – als Wölfe reagiert ihr schnell, aber ihr lernt langsam. «
    Die Pferde wieherten und traten gegen die Boxen, sie schnaubten und verdrehten die Augen, während Pietr sein dunkles Fell
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