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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben
Autoren: Shannon Delany
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Meine Hände strichen ihm über Bauch und Brust – ganz wie ich es mir mit Pietr erträumt hatte. Ich sei geborgen, behauptete die Stimme, ohne wuterfüllte Wolfsaugen, ohne Zähne, ohne Klauen … keine Gefahr … nur Küsse … berauschende Küsse … Ich stöhnte, ließ mich an ihn sinken in dem Moment, als er aus meinen Armen gerissen wurde.
    » Was …? « Mein Blick wurde wieder scharf und ich fiel auf die Knie. Jäh stieß ich den Atem aus, in meinem Kopf pochte es, als hätte ich zu lange in der Mittagssonne verbracht. Keine zwei Meter von mir kämpften Derek und Pietr.
    » Wage es nicht … « , fauchte Pietr, packte Derek am Pulli und hob ihn in die Höhe.
    » Sie will dich nicht haben, Pietr. « Er lachte und presste die Worte heraus, weil der Kragen ihm den Hals zuschnürte. » Sie möchte Sicherheit. Normalität. «
    Pietr schleuderte ihn zu Boden, dass Stroh und Rindenmulch aufstoben.
    Derek grinste ihn an und strich sich ruhig das Haar glatt. » Ich weiß, dass sie das gesagt hat … Sie träumt sogar davon – von einem normalen Leben. Das liegt ihr im Blut, genau wie die Farm und die Pferde. Wie der Mistgestank an einem Sommertag. Ein normales, völlig durchschnittliches Leben. Aber du kannst ihr das nicht bieten. Stimmt’s, du Köter? «
    Pietr brüllte und sein Körper bebte, während er die Verwandlung im Griff hielt.
    » Pietr « , flüsterte ich.
    Er wandte mir den Kopf zu. Sein Gesicht war rot, sein Nackenhaar sträubte sich … So viel Wut kocht in ihm hoch … Mein Kopf war von Dereks Berührungen und Geschmack noch immer nicht wieder funktionsfähig und ich wich zurück.
    » Nur zu, Pietr « , höhnte Derek. » Zeig ihr das Monster, das du in Wirklichkeit bist. «
    Pietr fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Er atmete schwer. » Jess « , zischte er gepeinigt.
    Ich wollte mich übergeben, spürte noch immer Dereks Zunge in meinem Mund. Ich griff nach einem Heuballen und stützte mich daran hoch in einen unsicheren Stand. » Du weißt es « , klagte ich Derek an. Mein Blick flog zu Pietr und flehte ihn an, mir zu vertrauen.
    » Was? « , keifte Derek.
    » Du weißt, was Pietr ist. «
    » Ich weiß es, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen habe « , gab er zu. » Nicht weit vom Ferienhaus meiner Eltern in Farthington – einem taubenblauen kleinen Holzhäuschen. «
    Pietr sprang hoch, zog die Lippen zurück und ließ spitze Zähne aufblitzen.
    » Oft bin ich nicht dort gewesen « , begann er. » Meinen Eltern war es lieber, wenn ich zu Hause auf dem Hügel blieb und das Kindermädchen auf mich aufpasste, während sie arbeiteten. Bei einem einzigen Aufenthalt dort habe ich aber eine ganze Menge erfahren. Was die Menschen entzweit und was sie ineinanderkrachen lässt. «
    Pietr fauchte und ich streckte ihm die Hand entgegen.
    » Oh ja « , giftete Derek. » Mein alter Herr und deine Mutter … « Er grinste voller Niedertracht. » Wer hätte das gedacht? Oh ja. Ich natürlich. Ich habe Dad ja selbst auf die Idee gebracht. « Er sah Pietr an und seine Hand zuckte in Richtung einer Schaufel, die an der Stallwand lehnte.
    Ich schob meine Hand an der Wand entlang, zog ein Paar Zügel herunter und wog sie unauffällig in der Hand.
    » Was glaubst du? « Derek schmunzelte. » Wie haben sie’s wohl getrieben? «
    Ich holte mit den Zügeln aus, dass die Riemen Derek quer übers Gesicht schnalzten und seine Haut aufrissen. Pietr stürzte sich brüllend auf ihn und wand ihm die Schaufel aus der Hand.
    » Deinetwegen sind wir neulich gescheitert « , knurrte Pietr. » Wegen deiner Fähigkeiten als Seher … Ich werde dir die Augen ausreißen … «
    Mir schlug das Herz bis zum Hals und ich umklammerte die Zügel in meiner Hand. Derek wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht.
    » Ja, ich habe für einen gebührenden Empfang gesorgt « , erwiderte Derek grinsend. » Eure Mutter werdet ihr aber nicht mehr zu Gesicht bekommen, solange ich bei der Firma bin. Jetzt heißt es Bei Fuß, Junge « , spottete er. » Kooperieren. Gehorchen. Dich unterwerfen. «
    » Wir haben andere Mittel und Wege « , versprach Pietr. » Wir werden Mutter befreien. Vielleicht hat Max recht « , murmelte er, und sein Blick kühlte merklich ab. » Vielleicht müssen wir dich tatsächlich einfach eliminieren … «
    Derek krümmte sich theatralisch zusammen.
    Ich riss entsetzt die Augen auf.
    » Wo ist nun dein Publikum? « , fragte Pietr herausfordernd und schritt langsam einen kleinen Kreis ab » Wo ist nun deine
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