Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
Bruder das Kochen übernommen. Doch den habe ich kurz bevor du gekommen bist nach Hause geschickt, weil überhaupt nichts los war. Und ich hab zwei linke Hände was das Kochen betrifft", eröffnete er Mimma.
"Wieso hast du mir dann die Speisekarte angeboten und nicht gleich gesagt, dass die Küche für heute geschlossen ist?", hakte Mimma nach.
"Ich hatte gehofft, dass du nur ein Sandwich bestellst, denn darin bin ich gut. Ich mache die besten Sandwiches weit und breit", erwiderte Raven und verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen. Er fletschte seine Zähne und machte dabei große Augen und hoffte, dass sich Mimma mit einem Sandwich zufrieden gab.
"Wenn du im Sandwichmachen nur halb so gut bist, wie im Grimassen schneiden, dann gebe ich mich damit zufrieden. Überrasche mich einfach", sagte Mimma und kicherte über Ravens Qualitäten als Clown.
"Vielleicht solltet ihr den Namen der Bar ändern, dann kommen bestimmt wieder mehr Gäste und ihr könnt euch dann schon bald wieder einen richtigen Koch leisten", scherzte Mimma.
"Ach papperlapapp!
Der Name der Bar klingt doch geradezu einladend. Ich könnte mir keinen besseren Namen als Wolf's Howl vorstellen", sagte er in einem neckenden Tonfall. Raven legte seinen Kopf in den Nacken und holte tief Luft. Als seine beiden Lungenflügel voll aufgebläht waren, jaulte er die vom Zigarettenrauch vergilbte Decke an, wie ein mondsüchtiger Wolf, der nach seinen Kumpanen rief.
"Ja, der Zustand der Bar ist wirklich zum Heulen!", lachte Mimma und stimmte in Ravens Jaulen mit ein.
Plötzlich wurden sie durch ein lautes Räuspern unterbrochen. Mimma und Raven beendeten abrupt ihr Wolfsgeheule und blickten in das streng dreinblickende Gesicht eines Mannes, dem das Szenario, das sich ihm darbot, augenfällig missfiel.
"Oh, hallo Colin, ich habe dich gar nicht rein kommen hören", begrüßte Raven seinen Bruder.
"Verständlich, bei diesem Lärm!", erwiderte er harsch und funkelte Mimma böse an. Obwohl es draußen sehr Kalt war, hatte Colin keine Jacke an. Er trug nur ein gewöhnliches T-Shirt. Der dünne Baumwollstoff spannte sich über seinen ausgeprägten Körperbau, da auch er, wie Raven, überaus groß und muskulös war. Seine beinahe unmenschliche Statur und auch die Tatsache, dass er Mimma nicht mehr aus den Augen ließ, übten eine unbehagliche, beinahe bedrohliche Wirkung auf sie aus.
"Was verschafft mir die Ehre?", fragte Raven.
"Ich hatte etwas vergessen und wollte es holen, doch jetzt haben sich meine Pläne geändert", erwiderte er zähneknirschend mit tiefer Stimme.
"So. Dann weihe mich in deine Pläne ein. Was hast du jetzt vor?", fragte ihn Raven erstaunt.
"Das wirst du gleich sehen", erwiderte Colin knapp und ging langsam auf Mimma zu.
"Mimma, darf ich vorstellen, dass ist mein älterer Bruder, der sich sonst in der Gegenward von hübschen Frauen, nicht so merkwürdig benimmt", sagte Raven und war über Colins unfreundliches Auftreten überrascht.
"Lass nur Raven, ich stelle mich ihr selbst vor", zischte Colin Raven über den Bartresen hinweg an. Raven verstand seinen Bruder nicht mehr und war über sein Verhalten sprachlos. Colin bäumte sich vor Mimma auf und reichte ihr die Hand. Sichtlich unbehaglich reichte sie ihm aus Höflichkeit ebenfalls die Hand und schüttelte sie. Eigentlich wollte sie den ungewollten Körperkontakt so kurz wie möglich halten und Colin nur kurz die Hand geben, doch er ließ sie aus seinem festen Griff nicht wieder los. Mit seiner riesigen Pranke hielt er ihre kleine und zierliche Hand fest umschlungen und drückte sie zu. Mimma zog ihre Mundwinkel nach unten. Man konnte ihr ansehen, dass Colin ihr weh tat.
"Hallo Mimma, mein Name ist Colin Black.
Wir hatten bereits zu einer früheren Zeit schon einmal das Vergnügen, wenn auch nur kurz", sagte er verheißungsvoll. Mimma sah ihn verwirrt an.
"Ich glaube du verwechselst mich. An dein Gesicht würde ich mich bestimmt erinnern, wenn wir uns schon mal getroffen hätten", erwiderte Mimma und versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien.
"Colin, das reicht jetzt! Lass sie los, du hast ihr genug Angst eingejagt, wenn das dein Vorhaben war!", ermahnte ihn Raven mit lauter Stimme. Er versuchte ihn an der Schulter zu packen, doch Colin stand nicht dicht genug am Tresen, damit er ihn zu fassen bekam.
"Ich helfe deinem Gedächtnis gerne auf die Sprünge.
Mein Körper war etwas haariger, mein Gesicht ähnelte dem eines Wolfes und ich hatte riesige Reißzähne. Wir waren gerade beschäftigt, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher