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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin
Autoren: T. J. Hudspeth
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Fingern, nur um mir einen Korb zu geben? Ich meine du kannst es mir ruhig ins Gesicht sagen, wenn du mich nicht näher kennen lernen willst. Ich wäre zwar enttäuscht, doch die Wahrheit ist besser als irgendeine ausgedachte Story, nur um mich los zu werden", meinte Raven und sah Mimma eindringlich an.
"Das hätte ich mir ja denken können. Ich hatte dich gewarnt, dass du mir nicht glauben würdest und jetzt bezichtigst du mich der Lüge", sagte Mimma enttäuscht.
"Ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe", sagte sie und war dabei, Geld aus ihrer Handtasche zu holen, um die Tasse Tee zu bezahlen.
"Bitte bleib! Ich wollte dich bestimmt nicht verärgern.
Wenn du wirklich die Wahrheit gesagt hast, dann glaube ich dir", sagte Raven und legte seine warme Hand auf ihren Arm. Ein elektrisierendes Kribbeln durchfuhr Mimmas Körper, als sie seine Körperwärme durch ihren Wollpullover hindurch spürte. Bei seiner Berührung zuckte sie zusammen und sah ihn erstarrt, mit weit aufgerissenen Augen an.
"Was ist? Bin ich dir etwa zu nahe gekommen?" fragte Raven und zog schuldbewusst hastig seine Hand zurück.
"Nein, das ist es nicht. Deine Berührung hat sich eben nur irgendwie merkwürdig angefühlt. Wie ein kleiner Stromschlag", meinte Mimma perplex.
"Das liegt wahrscheinlich an dem Material aus dem dein Pullover gemacht ist. Manchmal wird man dadurch elektrisch aufgeladen und gibt dann bei der nächsten Berührung einen leichten, elektrischen Stromschlag ab. Das ist völlig harmlos. Mein Bruder und ich haben das früher als Kinder ständig gemacht. Wir haben uns an allem gerieben, was uns elektrisch aufladen konnte. Danach haben wir uns gegenseitig gejagt und unter Strom gesetzt", erzählte er Mimma und gab ein raues und tiefes kichern von sich.
"Das wird es wohl gewesen sein", stammelte Mimma.
"Also bleibst du noch eine Weile hier und leistet mir Gesellschaft?", fragte Raven und verzog seinen Mund zu einer bettelnden Schnuhte.
"Wie könnte ich dazu nur nein sagen. Also gut ich bleibe noch", sagte Mimma grinsend und gab sich geschlagen. Plötzlich machte sich Mimmas Magen bemerkbar und knurrte laut auf.
"Na da hat aber jemand Kohldampf", meinte Raven, als er Mimmas lautes Magenknurren vernahm.
"Bestell dir was du willst, ich lade dich ein", bot Raven ihr an und reichte Mimma die Speisekarte.
"Danke, doch das Angebot kann ich nicht annehmen. Ich habe wirklich ausreichend Bargeld bei mir. Außerdem möchte dich schließlich nicht um deinen hart erarbeiteten Lohn bringen", sagte Mimma.
"Na hör mal, als frisch gebackener Eigentümer der Bar, werde ich mir das schon leisten können dich einzuladen", erwiderte er mit stolz geschwellter Brust.
"Ehrlich, das ist deine Bar? Das ist ja großartig!", sagte Mimma begeistert und gratulierte ihm.
"Nun ja, um genau zu sein bin ich Miteigentümer.
Sie gehört meinem Bruder und mir zusammen. Wir haben die Bar von meinem Onkel geerbt, den vor Kurzem das Zeitliche gesegnet hat.
Er hatte die Bar total heruntergewirtschaftet und wir versuchen sie jetzt wieder auf Vordermann zu bringen, damit sich wieder zahlungskräftige Kundschaft blicken lässt", erzählte ihr Raven und informierte sie über seine zukünftigen Pläne, was die Bar betrafen.
"Tut mir leid, dass dein Onkel nicht mehr lebt", sagte Mimma, um ihr Beileid auszusprechen.
"Das braucht dir nicht leid zu tun. Er hatte ein erfülltes Leben und war schönen Frauen und dem Alkohol verfallen. Irgendwann musste ihn dieser ungesunde Lebensstil ins Grab bringen, doch er starb als glücklicher Mann.
Als man ihn nämlich in seinem Bett vorfand, hatte er sogar ein Lächeln im Gesicht. Sein Dahinscheiden ist für keinen von uns ein Verlust. Er hatte schließlich seinen Spaß", erklärte ihr Raven und lächelte unbekümmert. Mimma sah Ravens Verhalten keineswegs als Herzlos an. Sie begriff, dass sein Onkel ein Lebemann war und es verstand das Leben in vollen Zügen auszukosten. Seine Zeit war gekommen und er verließ die Welt der Lebenden, als glücklicher und zufriedener Mann. Es gab also keinen Grund, um ihn zu trauern.
"So, genug von meinem Onkel. Jetzt kommen wir wieder zu dir.
Was darf ich dir leckeres zum Essen bringen?", fragte er Mimma und rieb sich gespannt die Hände. Mimma warf einen Blick in die Speisekarte und las sich die einzelnen Gerichte durch.
"Mmh? Was würdest du mir denn empfehlen?", fragte sie ihn anschließend.
"Um ehrlich zu sein haben wir zurzeit keinen Koch.
Um bei diesem schlechten Betrieb Kosten zu sparen, hat mein
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