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Die Nacht traegt dein Gesicht

Die Nacht traegt dein Gesicht

Titel: Die Nacht traegt dein Gesicht
Autoren: Kajsa Arnold
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will ein normales Leben, ein Leben mit Jon.« Sie blickte Jon fragend an und als er nickte und ihre Hand drückte, kehrte das Lächeln auf ihr Gesicht zurück.
    »Ich hoffe, du überlegst es dir noch mal, Gemma. Ich werde euch jetzt lieber allein lassen, vielleicht schafft es Jon ja, dir Vernunft beizubringen.« Kopfschüttelnd verließ Phil das Krankenzimmer.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte Gemma leise und küsste Jons Hand.
    »Es tut mir so leid, dass ich dich allein gelassen habe. Es war dumm und unvernünftig von mir und wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich dir. Ich werde dich den Rest meines Lebens beschützen, nicht weil du mich dafür bezahlst, sondern weil ich dich liebe.«
    Einen Augenblick schaute Gemma ihn mit ihren großen Augen an und sagte kein Wort. Jon fragte sich schon, ob er mit seinem Geständnis zu weit gegangen war, doch dann flüsterte sie: »Ich habe mir so gewünscht, das aus deinem Mund zu hören, dass ich im ersten Moment dachte, es wäre n die Medikamente und ich würde träumen.«
    »Nein, mein Schatz. Du bist wach und das hier ist die Realität. Dir wird nie wieder etwas zustoßen.«
    »Du bist alles, was ich bra uche«, flüsterte Gemma und zog Jon zu einem Kuss zu sich herunter. »Ich liebe dich nämlich auch«, sagte sie leise, als sie ihre Lippen von seinen lösten.

Zwölf

    »Hurra, ich hab einen!«, brüllte Gemma so laut sie konnte und drehte aufgeregt an der Kurbel ihrer Angel.
    »Passen Sie auf, Gemma, die Steine sind rutschig und Sie wollen sich doch nicht auch noch den anderen Fuß brechen?« Dr. Jayce hob mahnend den Finger, doch Gemma war zu aufgeregt, um seinen Worten Folge zu leisten.
    »Das ist doch kein Fisch, mein Schatz, du solltest den kleinen Kerl wieder ins Meer werfen, damit er die Möglichkeit hat, erwachsen zu werden«, lachte Jon laut auf, als er den kleinen Fisch von dem Haken befreite. Fragend sah er sie an.
    »Also gut, w irf ihn wieder ins Meer. Aber dafür musst du Dr. Jayce und mich zum Abendessen einladen.« Sie lächelte dem Arzt zu und zog Jon an sich.
    »Aber nur, wenn ich dich zum Nachtisch bekomme«, flüsterte Jon leise an ihrem Mund, obwohl seine Worte von der lauten Brandung übertönt wurden. »Dr. Jayce setzen wir vorher zu Hause ab, ich glaube nicht, dass er die Dessertsahne von deinem Bauch lecken möchte.«
    Spielerisch kniff Gemma Jon in die Wange. »Auf was für Ideen du immer kommst.«
    »Würde dir das etwa nicht gefallen?«, fragte Jon und grinste.
    »Habe ich eine andere Wahl? Mit meiner Beinschiene kann ich ja wohl kaum weglaufen.«
    » Muss ich dich am Ende ans Bett fesseln, damit ich zu meinem Nachtisch komme?«, fragte Jon entrüstet.
    » Wenn du magst!« Sie zwinkerte ihm verführerisch zu, dann griff sie nach ihren Krücken.
    »So weit kommt das noch!«, rief Jon und kam ihr zuvor. Ehe sie es verhindern konnte, hatte er sie hochgehoben.
    »Wie ein echter Bodyguard«, flüsterte Gemma und schmiegte sich glücklich an ihn.
    »La ss sie nicht fallen, Junge!«, rief Dr. Jayce.
    »Ganz sicher nicht«, flüsterte Jon, sodass nur Gemma ihn hören konnte. »Ganz sicher nicht.«

Leseprobe zu
    5 Farben Blau
    Rhys by night
    Teil 1
    Kajsa Arnold

    1

    Die Türglocke läutet ununterbrochen und wird von den lauten Klopfgeräuschen, die gegen den Türrahmen donnern, untermalt. Schlaftrunken quäle ich mich aus dem Bett, schlüpfe in mein viel zu großes Shirt und wanke auf nackten Füßen die neun Treppenstufen zur Haustür hinunter, um sie zu öffnen. Mein komaähnlicher Zustand hat einen Namen: Jetlag.
    Kaum, dass ich die Tür entriegelt habe, stürmt Alex, mein älterer Bruder, in das Haus.
    „Danke, ich habe meinen Schlüssel vergessen.“
    Er fällt fast über meine Koffer, die ich mitten im Flur stehen gelassen habe.
    »Verdammt, Jaz, wann räumst du endlich dein Zeug weg? Kaum bist du zu Hause, schon bricht das Chaos aus.« Hektisch rennt er von einem Raum zum anderen.
    Ich kann noch gar nicht richtig nachvollziehen, was er hier will. Mein Kopf dröhnt und mir ist schwindelig. »Alex, ich dachte du wärst arbeiten.« Ich gähne nicht ganz ladylike, setze mich auf den untersten Absatz der Treppe, die in das Obergeschoss führt, und stütze den Kopf auf meine Hände. Müde bin ich, müde und ausgelaugt. Wann ich das letzte Mal richtig geschlafen habe, ohne mich in den Schlaf zu weinen, ist mir entfallen . Gestern habe ich meinen heiß geliebten Job verloren. Einfach so, von heute auf morgen. In dem einen Moment noch
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